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Mehrfachbeauftragung | 01/2020

Neubau von Wohn- und Einzelhandelsflächen in Bonn

Lageplan

Lageplan

1. Preis

RaumPlan - Uwe Schnuis Uli Wildschütz - Architekten Stadtplaner

Architektur

Erläuterungstext

Schlosshöfe Mehlem

Leitbild des städtebaulichen Entwurfskonzeptes für das zentral gelegene Gelände der ehemaligen jugoslawischen Botschaft in Bonn Mehlem ist die Entwicklung eines attraktiven innerstädtischen grünen Wohnquartiers aus zwei korrespondierenden Höfen mit integriertem Einzelhandel, Bäckerei-Café und Außengastronomie.

Grundthema der Planung ist das ‚grüne Wohnen‘ in zentraler Lage des Stadtteils Mehlem sowie in unmittelbarer Nähe zum Rhein. Das Entrée der neuen ‚Schlosshöfe‘ bildet die Schlossallee mit ihrem markanten Baumbestand als Verbindungsachse zum standort-prägenden Rheinufer sowie eine kleine Parkanlage. Eine ebenfalls baumbestandene Verbindung zwischen zwei angrenzenden Straßen wird geöffnet und in die städtebauliche Konzeption des neuen Quartiers einbezogen.

Die offene drei- bis viergeschossige Bebauung mit rund 80 Wohneinheiten und Tiefgaragen ist in zwei Abschnitten hofartig angeordnet und dezentral von außen erschlossen, dadurch erhalten die begrünten Innenhöfe einen halböffentlichen, parkartigen Charakter. Die Bebauung ist zugunsten der Freiräume bewusst kompakt angeordnet. Urbane Dichte kontrastiert mit grünem Wohnumfeld. Der öffentliche Raum mit seinem soweit wie möglich zu erhaltenem Baumbestand ist die Grünkulisse, kleine öffentliche und halböffentliche Grünräume bieten wohnungsnah Aufenthaltsqualität und stellen fließende Übergänge und Wegebeziehung innerhalb des Quartiers sowie in die Umgebung her.

Die Architektur der ‚Schlosshöfe‘ betont durch ihren zeitgemäßen Ausdruck eine gewisse Eigenständigkeit, stellt aber gleichzeitig Bezüge zur Umgebung her. Die in ablesbare Einzelhäuser aufgelösten Höfe definieren klare Raumbezüge und greifen die Maßstäblichkeit der Umgebung auf. Das grüne Umfeld und die Erhaltung sowie punktuelle Ergänzung des Baumbestandes bietet erhebliche klimatische Vorteile für das neue Wohnquartier.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit gliedert die geforderten Baumassen in zwei Bereiche, die jeweils durch vier punktartige Baukörper gebildet werden.

Der westliche Teil verbindet die Baukörper durch ein Erdgeschoss das durch einen Supermarkt genutzt wird. Der östliche Bereich steht direkt auf einem Tiefgaragengeschoss.

Zwischen den beiden Bereichen wird die Verbindung der Utestraße mit der Krimhildstraße durch eine Fuß- und Radwegeverbindung wiederhergestellt.

Der Supermarkt wird folgerichtig durch die Gebäudeecke an der Schlossstraße am Ende der öffentlichen Parkanlage erschlossen. Die Wohngebäude werden jeweils von außen barrierefrei erschlossen.

Die Erschließung der Tiefgarage und der Anlieferung erfolgt direkt von der Schlossallee im Bereich der Kriemhildstraße.

Die Wohnungen werden mit guter Erschließungs-und Belichtungsqualität nachgewiesen und erlauben interessante Blickbeziehungen untereinander. Die Hauptwohnräume sind über Eck erschlossen.

Der geförderte Wohnungsbau wird konsequent entlang der Schlossallee angeordnet.

Die Höhenentwicklung fällt entlang der Schlossallee in Richtung Rhein etwas ab und trägt so dem natürlichen Geländeverlauf und der kleinteiligen umgebenden Bebauung Rechnung.

Insgesamt fügt sich der Entwurf sehr gut in die umgebende Bebauung sowohl in seiner Körnigkeit als auch aufgrund seiner Höhenentwicklung ein.

Er lässt genug Freibereiche für Bäume mit direktem Erdbezug und leistet hiermit einen guten Beitrag zur Erhaltung des Stadtklimas und der Durchlüftung des Gebiets.

Die Jury wertet die Freibereiche in Bezug auf ihre Aufenthaltsqualität insbesondere im Bereich des Supermarktes als nicht überzeugend.

Ferner ist die Organisation des Supermarktes in Bezug auf den Eingangsbereich, die Anlieferung und die an Ordnung der Nebenräume noch nicht gelungen. Die angebotene Fläche für den Supermarkt erscheint als zu gering.

Insgesamt stellt der Entwurf einen sehr Qualitätsvollen Beitrag zur Planungsaufgabe da und gefällt durch seine sensible Einordnung in die Umgebung und die zu erwartende Qualität der Wohnbebauung.
Grundriss

Grundriss

Ansicht

Ansicht