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Nichtoffenes Verfahren | 04/2010

Volksbank Heilbronn, Neubau der Grundstücke "Allee 16 und 18"

1. Preis

Mattes Riglewski Wahl Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das Volksbank-Carrée - ein neues Quartier für Heilbronn

Der Erweiterungsbau der Volksbank Heilbronn entwickelt sich logisch und konsequent aus der vorhandenen Stadtstruktur, setzt den mit der Eckbebauung begonnenen Gebäudekomplex an der Alle sinnfällig fort und definiert ein neues, kraftvolles und doch selbstverständliches städtebauliches Ensemble.

Der mäandrierende Baukörper erzeugt zwei gegenüberliegende Hofsituationen. Der nach Osten geöffnete Grünhof bewirkt wohltuende Distanz zum Bestand, wogegen der zur Alle geöffnete, gepflasterte Hof ein hohes Maß an städtischer Aufenthalts-qualität verspricht. Es entfalten sich vielfältige Raum- und Blickbeziehungen. Stadt, Hof und Grün treten in einen Dialog von Innen und Außen.

Dem Ankommenden bietet der kräftige und durch seine ambivalente steinerne Oberflächenstruktur fast schon skulpturale Baukörper eine eindeutige Hofsituation und dem Flanierenden einen geschützten Bereich, der die heterogene Nachbarschaft ausblendet und doch das Stadtleben bereitwillig einfließen lässt.

Der transparente Veranstaltungssaal wird wie ein Juwel durch die flankierende Bebauung gefasst und gehalten. Zur Allee zeigt sich das Gebäudeensemble als logische, rhythmisierte Abfolge mehrerer wohlproportionierter Einzelgebäude in Anlehnung an die für die Allee typische Einzelblockbebauung.

Die vorhandene Arkadensituation wird entlang der Allee und in den Innenhof fortgeführt. Sie leitet den Besucher selbstverständlich in den mit einem Wasserspiel besetzten, lichten Hof, der im Erdgeschoß zahlreiche Flächen für verschiedenste Nutzungen, von Läden und Kleingewerbe, über Galerien bis hin zu Gastronomie, vorhält.

Ein großzügiger Treppenraum führt über eine Galerie in den Vorbereich zum Saal und ermöglicht so eine angemessene Erschließung. Vom Saal in seiner würdigen Strenge eröffnet sich der Blick auf die Stadt, sowie zurück in den Innenhof.

Erhabene, steinerne Fassaden aus feinem, hellem Muschelkalk werden durch schlanke, vertikale Fensterelemente rhythmisch gegliedert. Der Erweiterungsbau tritt mit seiner klaren Material- und Formensprache in kontrastreichen Dialog zu den ihn umgebenden historischen Bankgebäuden.

Ein umfangreiches Energie- und Klimakonzept gewährleistet optimale Raumbedingungen für Nutzer und Besucher. Die einfache, kompakte Bauweise und Konstruktion versprechen eine wirtschaftliche Realisierung und Gebäude-unterhaltung.

Der Hof bietet Aufenthaltsqualität und Fläche für vielfältige kulturelle und städtische Veranstaltungen. Der Muschelkalkbelag findet sich als Fortsetzung der Fassaden im Platzbelag wieder. Wasserspiel, Beleuchtung und eine sparsame, aber hochwertige Stadtmöblierung runden das Gesamtensemble ab.

Das bestehende Volksbankgebäude und der neue Erweiterungsbau, der Grünhof und der Stadthof bilden gemeinsam eine städtebauliche Einheit, die geprägt wird von der Balance zwischen Freiräumen und Baukörpern, welche geschickt auf dem Grundstück verteilt sind. Sie schaffen gemeinsam einen Ort der Identität, eine Insel in der Stadt und konzentrieren somit die subtile Qualität des eigentlich begrenzten und daher umso wertvolleren städtischen Raumes.