Entwicklung südwestliches Stadtentree Innenstadt Heide

Städtebaulich positiv bewertet die Jury bei dieser Arbeit die generelle Massenverteilung und die Maßstäblichkeit ebenso wie die leicht zurückgesetzte Bauflucht an der Meldorfer Strasse. Die hochbaulichen Interventionen werden von den Verfassern an sinnvollen Positionen vorgeschlagen. Nicht ganz überzeugen kann die Kubatur hingegen aus der Perspektive Richtung Süderstrasse / Hafenstrasse.

Im Hinblick auf den Realisierungsteil bietet die Figur des „geknickten Langhauses“ durchaus interessante Aspekte. Sie schafft sowohl im Südwesten wie auch auf der nordöstlichen Stadtseite attraktive und gut nutzbare Freiflächen. Die Nutzungsverteilung mit dem zentral angeordneten Verkaufsraum als Bindeglied ist grundsätzlich schlüssig.

Die architektonische Ausbildung bleibt leider etwas beliebig und wirkt nicht ortsspezifisch. Die großen Fensterflächen gliedern das Haus nur unzureichend und ihre Ausrichtung ist teilweise nicht nachvollziehbar - insbesondere an der Meldorfer Strasse, wo sich das Gebäude mit großer Eckverglasung nach Südosten öffnet. Die gewählte Materialität ist sehr hochwertig und elegant, scheint für die angenommenen Baukosten allerdings nicht realisierbar.

Durch die Grundfigur entstehen zwei gleichberechtigte Freiraumflächen nach Nordosten und Südwesten. Der südwestliche Platz wird angemessen als halböffentlicher, ruhiger und grüner Freiraum geplant; der nordöstliche als mit zwei Bäumen akzentuierter Stadtplatz ausgeformt. In Frage gestellt wird, ob die geplanten Rasengittersteine auf den Stellplätzen als begehbare Flächen geeignet sind. Durch das Zurücksetzen der Baukörper entlang der Meldorfer Straße wird der Straßenraum merklich verbreitert und liefert Raum für eine Aufwertung durch Vegetation.