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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Neubau Innovationszentrum

3. Preis

be_planen Architektur GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Herausforderung des Entwurfes ist es, ein Gebäude zu entwickeln, das sowohl kostengünstig hergestellt werden kann, höchste Nutzungsqualität bietet und gleichzeitig durch seine Außenwirkung Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Um diese Punkte zu vereinen, haben wir eine klare Strategie gewählt: Die Gebäudetypologie wird maximal optimiert, um neben einer idealen Nutzbarkeit auch die Einhaltung des Kostenrahmens sicherzustellen.
Büromodule lassen sich jeweils über einen internen Gang oder auch direkt mit den Labormodulen zusammenschalten.
Labore als auch Werkstätten bzw. Lager lassen sich in den gleichen Nutzungsmodulen realisieren und sichern so eine hohe Anpassbarkeit.

Um trotz des festgesetzten Kostenrahmens eine starke Außenwirkung und Wiedererkennbarkeit des Gebäudes zu erlangen, wird ein innovatives Fassadenkonzept vorgeschlagen.
Durch den konsequenten Einsatz eines einzelnen Materials, bietet sich dem Gebäude die Möglichkeit, eine ikonografische Wirkung zu entfalten.
Wir nehmen den Begriff „Strahlkraft“ wörtlich und verwenden goldfarben eloxierte, verschiebbare Streckmetallpaneele. Streckmetall bietet sich als Material für diese Nutzung an, da es sowohl für eine effiziente Verschattung genutzt werden kann, als auch für die Fassadenbekleidung ideal geeignet ist.
Zugleich ist es ein Material, das viel im Industriebau verwendet wird und somit entsprechend kostengünstig einsetzbar ist. Über die gesamte Fassade gezogen, zeigt das Metall einen fast textilen Charakter.

Zwei hauptsächliche Ziele vereinigt die städtebauliche Setzung des Baukörpers: Eine repräsentative Wirkung nach Außen und eine gute, direkte Anbindung an den Campus. Daher wird ein kompaktes Volumen an der Südwest-Ecke des Baufeldes vorgeschlagen. Zur Rudolf-Harbig-Staße entwickelt sich ein starker Außenbezug und eine hohe Präsenz im Straßenraum.
Gleichzeitig wird durch die direkte Anbindung an die Campusmitte ein selbstverständlicher Austausch mit der Hochschule erreicht.

Die Höhe und die Ausrichtung des Gebäudes orientiert sich an dem östlich gelegenen Laborgebäude. Nach Westen nimmt das Gebäude die Blockkante auf und schließt zusammen mit dem Erweiterungsbaus den Campus nach Norden und Westen hin ab.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit markiert punktuell die Eingangssituation in den Campus der Hochschule Lausitz und definiert sich gleichermaßen als eigenständiges Merkzeichen einer neuen Funktion. Die Verfasser haben ein Bauvolumen geschaffen, das die architektonische Kraft besitzt, die Straßenfluchten in die zentralen Erschließungsachsen zum Campus und zur Rudolf-Harbig- Straße zu stärken. Die Erweiterungsmöglichkeiten entlang der Rudolf-Harbig-Straße sind aufgrund der Kompaktheit variabel gegeben.

Tragende Idee der Gestaltung ist ein geschlossener Kubus. Dem Prinzip der subtraktiven Gestaltung folgend, wird der Eingang aus dem Kubus ausgeschnitten. Flexible Schiebeele- mente geben Fensterflächen frei. Im geschlossenem Zustand wirkt der Kubus schlicht und minimalistisch sowie sich in das Gesamtensemble einfügend. Die Art der Gestaltung der Fassade sowie deren Materialität werden kontrovers diskutiert.

Die funktionelle Lösung ist geprägt durch einen Erschließungskern, um den sich die Funktionsbausteine überschaubar und effektiv ordnen. Die Jury würdigt die Flexibilität der Größenanordnung der einzelnen Labore. Mit minimierten Mitteln gelingt es den Verfassern, architektonisch-räumliche Effekte zu erzielen. Besondere kommunikative Bereiche werden durch inszenierte Lichtführungen hervorgehoben.
Die Unterbringung der technischen Anlagen im Kellergeschoss ist kritisch zu bewerten, weil die Wege der Medienversorgung lang sind und die speziellen Baugrundverhältnisse erhöhte Aufwendungen notwendig machen. Das Haus kann aufgrund der Kompaktheit energetisch effizient betrieben werden. Die Flure sind für die zu erwartenden Transporte zu gering bemessen. Eine hohe Flexibilität der Vermietung ist aufgrund der Zuordnung der Funktions- bausteine gegeben. Durch die vorgeschlagene Fassadengestaltung und die technischen Anlagen ist der vorgegebene Kostenrahmen nicht eingehalten.

Die Arbeit ist geeignet, den städtebaulichen und architektonischen Aufgaben an ein Innovationszentrum gerecht zu werden. Die Realisierbarkeit wird bautechnisch und terminlich positiv bewertet.