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Offener Wettbewerb | 04/2015

Areal Neubau Werkhof

PIANTE

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 6.000 CHF

MSM Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Situierung und architektonische Ausformulierung des Projekts „PIANTE“ umfasst die Aufteilung der Gebäudevolumen in ein Hauptvolumen entlang der Kantonsstrasse, das analog zur Nutzung in drei Gebäudehöhen gegliedert wird, sowie eine parallel dazu gesetzte kleinere Entsorgungshalle im rückwärtigen Bereich. Die Hülle des Salzsilos wird in markanter Setzung als kleiner Turm neben der Zufahrt platziert. Die Material-Buchten sind südseitig an der Einfriedungsmauer gegen den Nachbarn angeordnet.
Der Gewerbeteil wird autonom erschlossen und mit der Aufteilung auf zwei Baukörper dem angrenzenden Wohnquartier in der Korngrösse angenähert, wenn auch aufgrund der Dreigeschossigkeit etwas wuchtig.

Aus städtebaulicher Sicht ist die Platzierung der Baukörper überzeugend, ebenso die gute Ablesbarkeit von deren Funktion. Die nordseitige Distanz des Werkhofes zur neuen Erschliessungsstrasse ist jedoch zu grosszügig bemessen.

Das Werkhofgebäude vermag funktional nicht in allen Belangen zu überzeugen. So ist die Lage des Büros in Bezug auf die Abläufe ausserhalb des Gebäudes denkbar, für die Übersicht im Inneren der Anlage jedoch nachteilig platziert. Gut gelöst ist hingegen die Position der Werkstatt, der Fahrzeugbahnen inkl. direkt angrenzender Lagerbereich, welcher geschickt auf zwei Geschossen organisiert wird und Flexibilität aufzeigt. Die Lage des Salzsilos ist betrieblich vorteilhaft, da auch externe Bezüger gut bedient werden können. Die Grössenverhältnisse des Werkhofes sind genügend, das Manövrieren grosser Fahrzeuge mittels Wendehammer unter Umständen aufwändig.

Die volumetrische Ausbildung der Baukörper, wie auch die Materialisierung der Fassaden werden als interessanter Ansatz gewürdigt und weisen eine gute Qualität auf. Allerdings erscheint die Ausformulierung des auskragenden Dachrandes entlang der Kantonsstrasse übertrieben. Hinterfragt wird auch die äussere Verkleidung der Holz-Struktur im Dachbereich (Einfeldträger in BSH und Hohlkastenelemente) mit Glasfaserelementen, da damit eine Betonstruktur suggeriert wird. In der Folge wirken diese Elemente wuchtig und beeinträchtigen die Gesamtwirkung in irritierender Weise.

Der Umgebungsgestaltung wird minimale Bedeutung zugemessen, der an sich grosszügige Auftakt zum Werkhof entlang der neuen Erschliessungsstrasse wirkt im Zusammenspiel mit den Volumina ambivalent.

Das Gebäude ist punkto Wirtschaftlichkeit im Vergleich der Projekte durchschnittlich einzuschätzen und weist diesbezüglich keine besonderen Nachteile auf.

Das Projekt ist konzeptionell interessant, vermag jedoch in der Gesamtheit der einzelnen Lösungsvorschläge nicht zu überzeugen.