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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2017

Ersatz der Kehrichtverwertungsanlage "Kebag Enova"

Finalist

Giuliani Hönger Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Projektvorschlag von Guiliani Hönger Architekten ist äusserst pragmatisch und einfach. Das Gestaltungskonzept basiert auf einer Addition der unterschiedlichen Funktionen. Auf formale Attitüden wird konsequent verzichtet. Mit verblüffend einfachen und plausiblen Interventionen gelingt es den Projektverfassern eine glaubwürdige Gesamtkomposition zu erzeugen. Insbesondere die Ausbildung von Bunker, Sockel und Verwaltung als zusammenhängende Struktur stärkt die Gesamtanlage. Eine Fuge, als Fenster- und Lichtband, trennt den Sockel vom Prozessgebäude. Nicht zu überzeugen vermag die Form der drei Kamine. In Beziehung zum dominanten Sockel und zum Volumen des Prozessgebäudes wirken sie zu zerbrechlich und schwächen die Gesamtkomposition spürbar.

Die Materialisierung thematisiert einerseits durch den Beton mit seiner Beimischung von Flugasche die Funktion der Anlage und ist andererseits mit der Hülle aus verchromtem Stahlblech einen Ausdruck industrieller Fertigung. Die adäquate Materialisierung ermöglicht je nach Witterung unterschiedliche Wahrnehmungen der Gesamtanlage und verweist auf verschiedene Lesbarkeiten.

Der Vorschlag übernimmt weitgehend die betriebliche Vorlage des Richtprojektes. Mängel, wie die vorgeschlagenen Betonscheiben in der Energiezentrale, der fehlende Dachaufgang oder Zwischenböden aus Beton sind ohne konzeptrelevante Folgen korrigierbar.

Das äusserst sorgfältig erarbeitete Projekt besticht auf den ersten Blick durch seine Einfachheit. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die postulierte Zurückhaltung der Relevanz der Aufgabe und des Ortes gerecht werden kann. Zudem schwächen die zu filigranen Kamine, welche in der vorgeschlagenen Form auch betriebliche Mängel aufweisen, die Wirkung der Gesamtkomposition zu stark.