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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2012

Neubau einer Kindertageseinrichtung der Katholischen Kirchengemeinde Christus König

2. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

Hartmaier + Partner, Freie Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht 221173

Städtebauliche und funktionale Konzeption

Der Neubau der Kindertagesstätte wird als sich zum geschützten Innenhof öffnende Bauform
platziert, die gegenüber dem im Südosten befindlichen Autohaus den notwendigen Abschluss schafft und gleichzeitig mit dem nord-/ süd- verlaufenden Baukörper einen Abschluss gegenüber der Einsteinstrasse herstellt. Dadurch entsteht ein geschützter Freibereich für die Kinder zwischen Kirche, Gemeindehaus und Nachbarbebauung.
Der Höhenverlauf der Einsteinstraße ermöglicht eine ebenerdige Erschließung beider Geschosse jeweils von der Einsteinstraße aus.
Durch die winkelförmige Bauweise ergibt sich im nördlichen Bereich des Grundstücks die Möglichkeit, im Hanggeschoss die beiden Mehrzweckräume mit Küche für die getrennte Nutzungsmöglichkeit durch die Kirchengemeinde in räumlicher Nähe zur Kirche mit sehr guter Belichtung anzuordnen. Der Vorplatz für das Hanggeschoss ist eben an das bestehende Kirchplatzniveau angebunden. Alle kirchlichen Gebäude mit dem zukünftig geplanten Gemeindezentrum werden so zu einer ebenerdigen Einheit zusammengebunden.

Signifikant ist auch die Ausbildung der Wände, die Schutzfunktionen gegenüber Straße und Nachbarbebauung haben: Diese Wände werden massiv und mit kräftiger Wanddicke ausgeführt, währenddessen die Fassaden zum Gartenbereich Pfosten- Riegel- Glasfassaden sind, die den Innenbereich direkt in den Außenbereich übergehen lassen. Innenwände als Massivholzwände, Glasfassaden, Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken mit Deckenausschnitten, die Durchblicke vom HG bis ins EG herstellen, dokumentieren die Leichtigkeit der Räume.

Überspannt wird der „gerundete“ Grundriss im EG mit einem begrünten Flachdach und umlaufender Attika, das zudem die Möglichkeit bietet, einen Dachgarten anzubieten, so dass die etwas knappe Außenfläche von 800 m² um 580 m² Dachgartenfläche erhöht werden könnte.

Durch die Anordnung des Raumprogrammes entsteht in der Summe ein weiß verputzter Baukörper, der durch seine eigenständige Formensprache mit dem Wechsel von Lochfassaden zu verglasten Einschnitten und der transparenten Glasfassade Richtung Garten sowie den zum Material stehenden Entwurf die Sinne und die Entwicklung des Kindes fördert.


Wirtschaftlichkeit und Bauökonomie und Nachhaltigkeit

Aufgrund der 2- geschossigen Anordnung entsteht eine sehr kompakte Bauform mit einem Rauminhalt von nur 3.495 m³, mit dem obersten Ziel, die gesetzten Baukosten von 1.518.000 € umzusetzen. Dieser Anspruch setzt innovative und kostenbewusste Bauteilplanung voraus. Zur Verwendung kommende Bauteile sollen werksmäßig vorgefertigt werden und ohne weitere Arbeitsgänge mit fertiger Oberfläche versetzt werden
Besonderes Augenmerk wird auf die sorgfältige Planung der Gebäudehülle gelegt. Als wichtigstes Bauteil soll sie sehr gut dämmen, einfach herzustellen sein und dadurch den Wärmebedarf des Gebäudes im Betrieb gering halten. Selbstverständlich werden Baustoffe wie. z.B. Massivholzwände aus Fichtenholz oder rotkerniger Buche aus Wäldern der Region beim Innenausbau verwendet. Die schon vorher beschriebenen Außenwände sollen mit Massivmauerwerk ohne geschäumte WDVS- Materialien mit Innen- und Außenputz hergestellt werden



Betrieb

Alle Kindergartengruppen sind ebenerdig erreichbar.
Die Kleinkindgruppe mit Nebenräumen, Wickel - und Ruheraum wurde bewusst im Hanggeschoss angeordnet, weil hier für die Kleinen die erforderliche Distanz und damit die Ruhe zu den erdgeschossigen Gruppen mit den älteren Kindern vorhanden ist. Ein direkter Zugang zum eigenen Außenbereich und die Anordnung des Mehrzweckraums mit Küche ermöglichen eine beschütze Organisation der Kleinkindergruppe.
Im Erdgeschoss befinden sich die beiden anderen Gruppen samt den dazugehörigen Mehrzweckräumen, Ruheraum, Pausenraum und Leitungszimmer. Alle Kleingruppenräume und Mehrzweckräume sind gruppenübergreifend nutzbar. Dem großzügigen Spielflur mit den Garderobenbereichen ist die Küche mit Speisebereich beigeordnet. Gemeinsame Kindergartenfeste können sich bis hinaus auf das großzügige Terrassendeck ausbreiten.
Die Geschosse sind über eine zentral liegende Treppe erschlossen, die durch die Lage an der Glasfassade sehr gut natürlich belichtet ist und das gemeinschaftliche Erleben aller Gruppen im Gebäude ermöglicht.

Mit Absicht wurde das Gebäude an der Einsteinstrasse von der Straße weggedreht so dass ein zurückgesetzter, wettergeschützter Eingang mit einem kleinen Vorplatz und den geforderten kiss ‘n go- Stellplätzen entsteht.

Die gesamte Einrichtung zeichnet sich durch sehr helle und mit gesunden Materialien gebaute Räume aus, die direkt in den beschützen Außenbereich übergehen.


Energiekonzept

Grundlage für ein energieeffizientes Gebäude ist die Umsetzung der Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz gemäß rechtlich gültiger EnEV 2009. Eine weitere Verbesserung und damit Reduzierung des Wärmebedarfs wird erreicht durch eine um ca. 10 % besser gedämmte Gebäudehülle (im Vorgriff auf die anstehende Novellierung der EnEV 2012). Das heißt die Gebäudehülle ist insgesamt sehr gut gedämmt. Die Beheizung der Kindertagesstätte erfolgt naheliegender Weise mit Erdgas. Grundsätzlich gäbe es unter der Berücksichtigung des EEWG zwei Varianten:
1. Gasbrennwerttherme mit Mikro- BHKW und dezentraler Warmwassererzeugung.
2. Gasbrennwerttherme in Kombination mit einer auf dem Flachdach befindlichen Photovoltaikanlage. Bei einer Progammfläche von knapp 800 m² ergibt sich ein Energiebedarf von ca. 46.500KWh/A für die Kindertagesstätte. Davon müssten 9.000 KWh über das EE- Wärmegesetz erbracht werden. Deshalb ist die Kombination Erdgas (im öffentlichen Netz vorhanden) mit einer Stromerzeugung über BHKW oder Photovoltaik bei der sehr gut gedämmten Gebäudehülle die ideale Kombination.
Innenraumperspektive

Innenraumperspektive