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Einladungswettbewerb | 10/2013

Neubau einer viergruppigen Kinderbetreuungseinrichtung

2. Rang / 2. Preis

archinauten zt gmbh

Architektur

Erläuterungstext

hutschi river

das projekt schlägt einen kompakten, 2-geschossigen baukörper vor, der in proportion und situierung mit einer dem ort entsprechenden maßstäblichkeit auf das grundstück gesetzt wird. die höhenmäßige einpassung in das gelände erlaubt einen direkten und ebenen gartenzugang aus beiden geschoßen – krabbelstube im erdgeschoss und kindergarten im obergeschoß. den pavillonartigen bau umgeben vielfältige, der topographie angepasste, naturspielräume – durch die terrassierung und wechselseitige orientierung den altersgruppen zugeordnet.

die anordnung der räumlichkeiten im gebäude ermöglicht eine übergreifende und reibungslose gemeinsame nutzung von krabbelstube und kindergarten. die kinder finden orte der begegnung sowie rückzugsmöglichkeiten vor, das gebäude ist geprägt durch seine helle, bunte und leichte architektur.

über einen kleinen vorplatz mit wartebank erreicht man den gedeckten eingang. in der 2-geschossigen eingangshalle verteilen sich die benutzerströme in die krabbelstube oder über eine breite arena-artige treppenanlage in den kindergarten im obergeschoss. das großzügige eingangsfoyer mit den sitzstufen dient auf selbstverständliche weise als bindeglied zwischen den geschossen. es ist allgemeiner treffpunkt und lässt eine multifunktionale nutzung zu. von hier ist auch ein direkter gartenausgang möglich.

der raum für die caritas sowie das leiterinnenbüro liegen in eingangsnähe. die südorientierten gruppenräume der krabbelstube sind auf kurzem weg über einen abschnittweise aufgeweiteten, rhythmisch gegliederten und natürlich belichteten gang erreichbar. transparente abgrenzungen schaffen beziehung, orientierung und überblick.

die räumlichkeiten des kindergartens liegen im obergeschoß richtung norden orientiert. die schrägen decken öffnen ein großes oberlicht über welches die sonnenstrahlen bis weit in den raum fallen. die den gruppen zugeordneten sanitärräume sitzten als niedrigen boxen vor den gruppenräumen. eine schmale treppe führt zur spielegalerie auf diesen boxen. podeste und nischen bieten den kindern individuelle rückzugs- und erlebnisräume. über eine den gruppenräumen vorgelagerte, witterungsgeschützte terrasse gelangen die kinder in den garten.

der kindergartenbereich im obergeschoss bietet ein fließendes raumgefüge aus individuell kombinierbaren räumen. mittels mobile trennwände ist der bewegungsraum gemeinsam mit dem mutlifunktionsraum und essbereich zu einer einheit zusammenlegbar und kann auf die gangfläche erweitert werden.

das neue haus für kinder besticht durch eine klare, gut proportionierte fromensprache. große fenster mit unterschiedlichen leibungstiefen und rahmenverbreiterungen geben dem gebäude seinen zeitgenössischen charakter. im wechsel von großen glasflächen mit wänden aus warmen, haptischen faserzementschindeln entsteht eine überzeugenden beziehung zwischen innen- und außenraum.

durch die kompakte massivbauweise ist eine passivhausnahe ausführung möglich. das materialkonzept basiert hauptsächlich auf ökologischen überlegungen. so wurde die aussenhülle mit kleinformatigen faserzementschindeln und 3-fach verglasten fenstern geplant. die wand- und deckenverkleidungen bestehen aus holz, beziehungsweise aus ökologisch und baubiologisch geprüften gipsfaserplatten, lösungsmittelfreie farben werden verwendet. die böden in den gruppen und den erschließungszonen sind mit widerstandsfähigem eichenparkett, den den nebenräumen mit linoleum versehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der klare, rechteckige und zweigeschossige Baukörper nutzt das stark fallende Gelände, um auf beiden Ebenen direkte Zugänge in den Garten zu schaffen. Zusätzliche Mehrwerte werden durch eine funktionale Zone und Rückzugsebenen in den Gruppenräumen im OG geschaffen. Die funktionalen Abläufe, die Gartenanbindung, sowie die kindgerechten Nischen werden sehr positiv bewertet. Die Orientierung der nordseitigen Gruppenräume wird als kritisch betrachtet, die zum Ausgleich geschaffenen südseitigen Aufklappungen konnte die Jury aber überzeugen. Aufgrund der großzügigen Zusatzfläche der multifunktionalen Zone wird jedoch bezweifelt, dass der Kindergarten im festgelegten Kostenrahmen umsetzbar ist. Eine Umplanung zur Kostenreduktion wäre ein zu starker Eingriff ins Gesamtkonzept, daher wurde dieses Projekt an 2. Stelle gereiht.