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Offener Wettbewerb | 09/2014

Erweiterung Kindergarten Blattacker

3. Rang / 3. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

omg+ partner architekten

Architektur

Brunner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Fünf nach Eins überzeugt in seiner Klarheit, Einfachheit und atmosphärischen
Stimmung. Gekonnt wird die Gesamtaufgabe mit wenigen, gut eingesetzten Mitteln gelöst.

Ein klarer Riegel am Nordrand der Parzelle ist präzis gesetzt. Zur Brändlistrasse hin ist die Fassade wie auch die Vorzone adressbildend. Sie wirken offen und bieten einen grossen Raum der Ankunft für Anlässe wie auch für die einzelnen Klassenzimmer. Für die Aufsichtspersonen wird der offene Gang zwischen Klassenzimmereingang und Strassenraum jedoch als schwierig empfunden. Nach Süden entsteht ein grosszügiger Freiraum, zu welchem jedes Klassenzimmer direkten Zugang hat. Der Hof zwischen Schulhaus und Kindergarten dient einer subtilen räumlichen Differenzierung. Er lässt gleichzeitig die freie Nutzung des Hartplatzes und der grünen Wiese für alle Kinder zu.

Das erwünschte Verbindungsdach wird zum tragenden, architektonischen Element; es löst auf selbstverständliche Art und Weise eine Vielzahl von Aufgaben. Das Dach bildet die Hauptadresse aller drei Nutzungen des Schulareals im Norden: Schulhaus, Mehrzweckraum und Kindergarten. Alle Räumlichkeiten des Neubaus werden mit dem Dach zusammengefasst. Wetter- und Sonnenschutz werden ebenso mit der Überkragung abgedeckt. Der Eingang jedes Zimmers ist als gedecktes Aussenzimmer ausformuliert. Der intime, atmosphärische Ort dient einer Vielzahl von Nutzungen. Ein malerischer Baum betont den Eingang und trägt wesentlich zur Stimmung des Ortes bei. Der Bauherr sieht hier allerdings Probleme mit unerwünschtem Aufenthalt ausserhalb der Schulzeiten. Innerhalb des gestalterischen Konzeptes lässt sich dieses Problem jedoch schwer lösen.

Architektonisch präsentiert sich das Haus als eingeschossiger Holzpavillon. Die ruhige, einfache Fassade vermag in seiner Klarheit und Kraft als eigenständiger Baukörper zu überzeugen. Der Massstab bietet Kindern eine überschaubare Welt mit einer intensiven Beziehung zum Aussenraum und der Natur, so der Verfasser. Dieser Massstab, die haptische Wärme des Holzes und die Höhe der Räume mit grosser Transparenz zum Garten bilden eine annehmbare Welt für Kinder. Die Holzkonstruktion gliedert das Haus sowohl aussen wie innen. Der kompakte, gut organisierte Grundriss verzichtet auf eine innenliegende Erschliessung. Die dadurch entstehenden, grosszügigen Räume sind betrieblich und wirtschaftlich effizient, flexibel und sie bieten eine gute Aufsicht für die Lehrpersonen. Der Materialraum im Untergeschoss ist jedoch nicht behindertengerecht zugänglich und wird als unwirtlich angesehen. Da das Haus nicht verlängert werden kann, ist es nicht möglich, diesen Raum im Erdgeschoss unterzubringen. Die vielen Aussenwände sind aus energetischen Überlegungen problematisch.

Der Freiraum ist als komplementärer Gegensatz zum Bauvolumen konzipiert. Ein sanft, geschwungener Hügel erlaubt diverse Spielnischen und Nutzungen ohne die grosse Spielwiese zu beeinträchtigen.

Insgesamt wird das hohe Niveau das Projektes von der Jury gewürdigt.