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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2016

Kindertagesstätte St.Augustinus

1. Preis

architekturbüro berwanger:architektur gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau / Eingangssituation
Für den Neubau der Kindertagesstätte St. Augustinus wird ein in zwei „Häuser“ gegliederter, zweigeschossiger Baukörper vorgeschlagen, der zusammen mit dem bestehenden Pfarrhaus und der Kirche eine neue zeitgemäße Baugruppe formuliert. Die beiden „Häuser“ nehmen in Bezug auf Größe und Höhe die Proportionen der eher dörflich geprägten Umgebung auf und fügen sich dadurch wie selbstverständlich in die gebaute Umgebung des bestehenden Ortbildes ein , ohne auf ein eigenständiges und prägnantes Erscheinungsbild zu verzichten. Die Kindertagesstätte wird von der Valeriusstraße her erschlossen. Der KiTa vorgelagert ist eine neue, großzügig dimensionierte Bring - und Abholzone, die ein sicheres Ankommen der Kinder ermöglicht. Der Zugang zum Pfarrhaus wird durch einen Pflanzstreifen mit Bäumen vom Bereich des KiTa -Zuganges getrennt.

Nutzungen, erschließung, Innere Funktion
Der Zugang zur KiTa erfolgt über einen Weg, der in einen Innenhof, um den sich die beiden „Häuser“ gruppieren, mündet. An den Eingang schließt sich das Foyer an , über das das Gebäude erschlossen wird und das als bei Bedarf zuschaltbare Vorzone für die als flexibel nutzbar gestaltete Raumeinheit aus Küche , Essbereich und Mehrzweckraum (durch mobile Trennwand abgetrennt) dient.
Das Büro der Leitung befindet sich im Eingangsbereich mit Blickbezug zu Tor und Eingang, ermöglicht aber auch ungestörtes administratives Arbeiten. Ebenfalls im Erdgeschoss befinden sich eine Krippengruppe (mit Schlafraum) und ein Gruppenraum, jeweils mit den zugehörigen Nebenräumen. Dem Krippen - und Gruppenraum vorgelagert befindet sich ein Spielflur, der das gewünschte offene Raumkonzept unterstützt und der den Übergang zum Innenhof und damit zum Außenraum bildet. Die Fassade im Erdgeschoss öffnet sich großzügig zu diesem Innenhof, der als geschützter Spielbereich gerade auch für die Krippenkinder dient (direkter Zugang von der Krippe aus). Das Außenspielgelände mit Hangrutschen, Wasserlauf etc. ist direkt aus dem Gruppenraum im Erdgeschoss oder aber über eine zentrale Schmutzschleuse zwischen den aus dem Gruppenraum im Erdgeschoss oder aber über eine zentrale Schmutzschleuse zwischen den beiden „Häusern“ erreichbar. Der Baumbestand kann weitgehend erhalten werden.
Im Obergeschoss, das über eine zentrale Treppe und einen (optionalen) Lift erreicht wird, sind im südlichen „Haus“ die beiden weiteren Gruppenräume untergebracht, im anderen „Haus“ befinden sich u.a. der Personalraum und der Elterngesprächsraum.

Konstruktion, Material, Fassade
Das Gebäude ist als Holzmassivkonstruktion (Kreuzlagenholz) geplant und erfüllt somit den Anspruch nach ressourcenschonender und baubiologisch unbedenklicher und gleichzeitig einfacher und kostengünstiger Bauweise.
Für die geschlossenen Bereiche der äußeren Fassaden der beiden „Häuser“ wird eine Putzfassade vorgeschlagen, die sich an die Fassadengestaltung der umgebenden Bebauung anlehnt. Die Fassade zum Innenhof hin wird als Holzfassade geplant , die mit ihrem warmen Erscheinungsbild den Kindern auch ein haptisches Erlebnis bietet. Verbunden werden beide durch die großzügigen Öffnungen der raumhohen Pfosten-Riegel-Fassade mit 3 -fach Isolierverglasung und außenliegendem Sonnenschutz.

Erweiterungsmöglichkeit, Zugänglichkeit des Bestandsbaues während der Bauphase
Zur Erweiterung der KiTa St.Augustinus werden zwei mögliche Optionen vorgeschlagen: eine Erweiterung um 2 Gruppen - oder Krippenräume durch Verlängerung des Spielflures des „südlichen Hauses“, die sich mit geringem Umbauaufwand realisieren lässt oder eine Erweiterung in Form eines „dritten Hauses“ im süd westlichen Grundstücksbereich.
Die Zugänglichkeit der Bestandskindertagesstätte während der Bauphase ist durch die Positionierung der beiden „Häuser“ jederzeit problemlos möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Ansatz, mit jeweils zwei zweigeschossigen Baukörpern eine Baugruppe zwischen Pfarrhaus und Kirchen einzufügen, ist überzeugend gelöst. Es entstehen Raumbildungen von hoher ortsräumlicher Qualität und differenzierter Aufenthaltsqualität (...). Die Baumassen sind gut gegliedert und nehmen in Proportion und Gestaltung auf die umgebende Bebauung Rücksicht. Die Innen-/Außenraumbeziehung (...) überzeugt durch ihre hohe Qualität. (...). Die verschiedenen Nutzungsbereiche sind klar zugeordnet und gut gegliedert. (...). Die Gestaltung der Fassaden ist von hoher Qualität und der Nutzung „KiTa“ angemessen. Der Entwurf weist eine mittlere Wirtschaftlichkeit auf und könnte im Hinblick auf Grund- und Hüllflächen optimiert werden.