Neubau einer Kindertagesstätte

Die architektonisch anspruchsvolle Kreisform, die dem exponierten Grundstück eine Landmark verleiht, wird grundsätzlich als Entwurfsidee positiv bewertet. Maßstäblich fügt sich der Baukörper in der Größenordnung der benachbarten Turnhalle gekonnt ein. Interessant ist die Anordnung eines großen und eines kleinen Kreises, die so verschoben sind, dass sich der U3 Bereich zum Innenhof und die KITA nach außen zur Landschaft orientiert. Dies impliziert den spannenden Wechsel der Flure von der Außenseite zum Innenhof.

Die Funktionen sind zwar richtig sortiert, gleichwohl sind die zur Schmutzschleuse geometrisch bedingt immer schmaler werdenden Flure kritisch zu sehen. Inkonsequent ist es, die starke Kreisform durch eine Art Schlüsselloch zur Landschaft zu öffnen. Die Spielbereiche des Innenhofs sind liebevoll und phantasiereich ausgestattet. Gleichwohl enttäuscht, dass zu den übrigen Freiräumen wenig ausgesagt ist.

Das Fügen der Bauteile kann leider nicht überzeugen. Der große Ring mit 50 m Durchmesser sitzt merkwürdig auf einem knappen Sockel. Hangseitig sitzt die Holzkonstruktion übergangslos auf dem Boden. Das Fassadenkonzept überzeugt nicht. Die unterschiedlichen Lochfenster außen belichten sowohl Flur als auch Aufenthaltsräume. Zum Innenhof wird eine gläserne Fassade für Verkehrsflächen und Gruppenräume vorgeschlagen. Die lustige Idee, dass Kinder über Rutschen von außen in das Eingangsfoyer gelangen, wird sich ohne zusätzliche Schmutzschleusen nicht umsetzen lassen. Von den Nenndaten her liegt die Arbeit wirtschaftlich im Mittelfeld.

Insgesamt wird die architektonisch starke und mutige Idee gewürdigt, in der Fügung der Bauteile ist die Arbeit leider nicht überzeugend genug weiterentwickelt.