Neubau einer 6-gruppigen Kindertagesstätte und Familienzentrum in Michelstadt

Die Verfasser schlagen einen Baukörper vor, der sich in die vorhandene Topographie des Baufeldes einfügt.

Städtebaulich tritt ein überwiegend eingeschossiger Baukörper zur Rudolph Marburger Straße in Erscheinung, der den Maßstab zur gegenüberliegenden Wohnbebauung in seiner geringen Höhenentwicklung wahrt.

Die Erschließung des Gebäudes wird über die in den Hang eingeschobene Ebene 0 – Krippe und Familienzentrum - geleistet, wobei ein weiterer Zugang im Osten der Rudolph-Marburg-Straße für die Ebene 1 - Kindergarten - angeboten wird.

Den einzelnen Nutzungen Krippe und Kindergarten werden ausreichend unmittelbare Freiflächen zugeordnet. Eine Verbindung der einzelnen Ebenen der Freiflächen im Außenraum ist grundsätzlich möglich.

Der Zugang zur Ebene 1 ermöglich in der Hauptebene des Kindergartens eine offene Raumfolge mit Garderobe, dem Lichthof - als räumliche Verbindung in die Ebene 0 - und dem Marktplatz mit der Erweiterung des Mehrzweckraumes. Diese Raumfolge kann als zentraler Treffpunkt und Erschließungszone für die weiteren Funktionen des Kindergartens wie Gruppenräume, Speiseraum etc. genutzt und erweitert werden.
Die Funktionsräume des Kindergartens und die Gruppenräume der Krippe haben jeweils einen unmittelbaren Außenbezug und einen direkten Ausgang in die Außenbereiche. Das Gebäude erscheint aus dieser Sicht, in seiner Einbindung in die Topographie, in seiner Nutzung und Architektur selbstverständlich. Die in Bezug auf die Anforderungen den Brandschutz sich ergebenden Rettungswege lassen sich in direkt und einfach umsetzen.
Die hieraus erzielte Kompaktheit des Gebäudes – ohne zusätzliche Maßnahmen für Rettungswege - und die einfache hochwärmegedämmte Hülle mit einer Lärchenfassade lassen eine hohe Wirtschaftlichkeit in Herstellung und Betrieb erwarten.

Kritisch wird die bauliche Nähe des zweigeschossigen Gebäudebereiches zum Badehaus gesehen. Schmutzschleusen und der Zugang für den Kindergarten in der Ebene 1 sollten noch eindeutiger definiert werden. Zu prüfen ist zudem die Verlegung des Familienzentrums im Tausch mit den Personalräumen in die Ebene 1, damit eine bessere Verbindung zum Mehrzweckraum entsteht.

Insgesamt werden jedoch die räumlichen und funktionalen Anforderungen aus der Auslobung durch den Entwurf vollständig erfüllt.