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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Neue Kindertagesstätte im Finkenweg, Gemeinde Wettenberg

Eingangsbereich

Eingangsbereich

2. Preis

Menzel Kossowski | Architekten

Architektur

Erläuterungstext

(Text gekürzt)
Die KiTa ist ein eigenständiger Solitärbau und mit seinen tanzenden Dächern markant. Wiedererkennungswert und Adressbildung sind wichtig, die Kinder haben „ihr Haus“. Dennoch fügt sie sich in das Ortsbild ein, die Verwandtschaft zum Einfamilienhaus ist spürbar, sie ist kein Fremdkörper.

„Einfachheit, verbunden mit hoher Qualität“ ist das Motto.

Das Gebäude wird in Holzmodulbauweise hergestellt, das Achsraster beträgt 8x3 m. Diese Bauweise führt zu großer struktureller Klarheit und birgt in sich eine hohe Flexibilität in Ausbau und Nutzung. Ganze Raumeinheiten – Module (8x3 m, 8x6, 8x12 m) – könnten getauscht oder nachträglich verändert werden. Trotz der knappen, effizienten Grundrissorganisation entstehen über die gefalteten Dächer attraktive Raumbereiche mit stattlichen Raumhöhen. Zusammen mit den Galerien haben die Kinder eine spannende Spiel- und Erlebnis-Landschaft, auch in der dritten Dimension.

Die Verwendung von Holz als Konstruktion, im Innenausbau und an der Fassade ist nicht nur CO2-neutral und nachhaltig, sondern es dient auch einer wohnlichen, „warmen“ Atmosphäre.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kompakt und mit einem kleinen Fußabdruck fügt sich der Neubau der Kita Finkenweg
harmonisch und sensibel in die Umgebung ein. Die gewählte Dachfigur setzt die
giebelständigen Nachbarbebauungen geschickt fort und lockert die Strenge der
Reihenhaustypologie durch die unregelmäßige Firstanordnung auf.

Die fußläufige Wegeverbindung zwischen Burgstraße und Finkenweg erhält durch ein abwechslungsreiches Spiel von Enge und Aufweitungen eine starke Aufwertung und hohe Aufenthaltsqualität. Eine barrierefreie Erschließung von Seiten des Finkenwegs ist ein sehr ambitioniertes Anliegen, wirkt jedoch im Hinblick auf die erforderliche Rampenlänge zu erzwungen.
Sowohl aus städtebaulicher als auch aus gestalterischer Sicht wird die sehr geradlinig
verlaufende Fassadenfront entlang der Burgstraße kritisch gesehen. Der der KiTa zugeordnete Außenraum scheint gut proportioniert, die Ausrichtung des Neubaus ist richtig gewählt.

Die kompakte Bauweise spiegelt sich auch in der inneren Anordnung der Räume und
Funktionen wider. Vom Eingangsbereich aus werden sämtliche allgemeinen Nutzungen aus erschlossen, auch eine separate Nutzung als Familienzentrum ist möglich. Die fehlende Zusammenschaltbarkeit von Speise- und Mehrzweckraum wird bedauert. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt, wenn auch etwas zu funktional gelöst, über eine dem Eingang zugeordnete, zweiläufige Treppe. Durch die zweispännige Anordnung der Räume ergibt sich ein zu schmal geratener Mittelflur, der leider außer einer reinen Verkehrsfläche keinerlei Aufenthalts- oder Spielqualitäten bietet. Hier wäre eine deutliche Aufweitung der Mittelzone wünschenswert, um diese einer kindgerechten Nutzung zuführen zu können.
Die geplanten Galerien in den Gruppenräumen hingegen bilden einen klaren Mehrwert für die differenzierte Nutzbarkeit der Räumlichkeiten.

Die geplante Holzbauweise lässt, gerade auch im Hinblick auf die Kompaktheit der Bauform, auf eine wirtschaftliche Ausführung schließen. Die Holzfassade erscheint sowohl in gestalterischer Hinsicht als auch im Hinblick auf die Umgebung angemessen, wird jedoch im Trauf-Anschlussbereich und auch hinsichtlich der Verwitterung der Oberfläche durchaus kritisch gesehen.

Insgesamt ein sehr guter Beitrag, der durch seine Kompaktheit, Angemessenheit und den
geringen Flächenverbrauch auf dem Grundstück besticht.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Flurbereich

Flurbereich

Straßenansicht

Straßenansicht

Nordansicht

Nordansicht