Neubau eines Kindergartens in Ensingen

Die Qualität der Arbeit liegt in ihrer städtebaulichen Setzung, die im Inneren des Grundstücks einen großen offenen Freiraum belässt und den diesen Ort prägenden Baumbestand integriert. Mit der gegenläufig angeordneten Winkelform gelingt den Verfassern eine lockere Raumfassung. Das vorhandene Schulgebäude wird auf eine selbstverständlich wirkende Art und Weise integriert. Die zum Teil erheblichen Gebäudelängen schaffen einen geschützten und gut bespielbaren Freiraum, allerdings nehmen sie keine Rücksicht auf die Körnigkeit des kleinteiligen städtebaulichen Umfeldes. Insbesondere die Zweigeschossigkeit des Gebäudes im Norden sowie der mittels Stützmauer überhöhte Eingangsbereich wirken eher städtisch und wollen nicht so recht zu der ländlichen Umgebung passen. Die Freianlagen besitzen das Potential einer guten pädagogischen Zonierung, bedürfen jedoch dazu noch einer vertiefenden Ausarbeitung. Der Nachweis einer ausreichenden Anzahl von Stellplätzen auf dem Grundstück ist nicht gegeben. Im Inneren wird die noch sehr schematisch gehaltene Grundrissgestaltung kontrovers diskutiert; hier werden raumbildende, konkrete Vorschläge vermisst. Die Belichtung durch die Oberlichtbänder lässt eine interessante Lichtführung im Inneren erwarten. Auch ist zum Beispiel eine Kontrollfunktion des Eingangs durch das abgelegene Leitungszimmer nicht gegeben. Die Aufteilung auf zwei Geschosse wirkt sich wie auch beim äußeren Erscheinungsbild negativ auf die funktionalen inneren Abläufe aus. Auch überzeugt die Lage und Proportion des 2. Bauabschnitts noch nicht ganz. Hier sollte zugunsten der Qualität des Innenhofs nochmals Hand angelegt werden. In wirtschaftlicher Hinsicht liegt die Arbeit im mittleren Bereich. Bezüglich der Wahl der Baustoffe und des Energiebedarfs ist ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen erkennbar. Zusammengefasst ist dies ein Beitrag, dessen Stärke sicherlich im städtebaulichen freiräumlichen Ansatz zu finden ist.