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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2021

Neubau Betreuungs- und Kindergartengebäude in Dörenhagen

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

Enno Schneider Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen klaren U-förmigen Hof-Baukörper mit annähernd gleichen Kantenlängen vor. Das Rückgrat der Anlage befindet sich im Osten mit Mensa und Küchenbereichen. Die beiden weiteren nutzungsbedingt getrennt ausgebildeten Flügel für die Betreuung bzw. den Kindergarten formulieren einen Innenhof, der sich nach Westen in die Landschaft öffnet. Diese städtebauliche Anordnung schafft für die verbleibenden Außenanlagen zwingende Zuordnungen in der Form, dass jeweils südlich der Riegel die der Nutzung zugeordneten Außenanlagen verortet werden müssen. Die Anordnung der Außenanlagen für den Betreuungsbereich wurde im Preisgericht kritisch gesehen, da eine Störung für die Bereiche der Kita zu erwarten ist. Die eindeutige und klare Trennung der Eingangsbereiche, Betreuung im Norden, Kita im Süden und die Anlieferung über die Ostseite, lässt eine einfache Orientierung zu. Die klare Struktur der Nutzungszuordnung in einer Art Schulstraße, wird stringent für beide, sowohl den Betreuungsbereich als auch den Kitabereich durchgehalten. Jeweils lassen sich die Flächen aus Foyer und Mensa zusammenschalten. Ebenso sind beide Mensabereiche zu- sammenschaltbar. Dies lässt einen großzügigen flexibel nutzbaren Bereich entstehen, vor allem dann, wenn alle mobilen Trennwände geöffnet werden. Die Zuordnung der Betreuungsräume nach Süden mit den vorgeschalteten, überdachten, begrünbaren Aussenzonen entspricht einer der Aufgabe angemessenen, kindgerechten Ge- staltung. Die Gruppenräume erhalten dadurch eine hohe Qualität. Diese Qualität kann nicht durchgängig gehalten werden, vor allem, da der lange Flur keine Aufenthaltsqualitäten an- bietet und sehr konventionell erscheint. Ähnlich verhält es sich mit dem Flur im Kitabereich. Dort wird, bis auf eine angemessen große Aufweitung im Garderobenbereich, auf weitere innenräumliche Qualitäten verzichtet, bis hin zur Anordnung eines Mehrzweck-Geräteraumes am Ende des Flures. Ebenso fehlt die Zusammenlegung von Gruppen und Nebenraum, ohne Unterbrechung durch eine Schleuse. Kleine Windfänge, die den Zugang zum Innenhof bei geschlossener Trennwand gewährleisten sollen, wirken planlos. Die Anlieferung der Küche ist über eine separate Zufahrt mit Wendeplatz gelöst. Die räumliche Abfolge der Küchennutzung funktioniert gut und erfüllt die Anforderungen. Die Ansichten wirken maßstäblich und sympathisch, auf die Aufgabe, für Kinder zu bauen ausgerichtet. Die Verfasser schlagen eine recyclingfähige, heimische Holzkonstruktion als tragende Konstruktion vor und die Fassaden aus Holzfaserzement Platten. Die Gesamtenergiebilanz und geplante nachhaltige Materialwahl werden positiv bewertet. Ebenso wie der Einsatz eines Gründaches mit Photovoltaikelementen. Auf Grund der vergleichsweise geringen Kubatur ist eine wirtschaftliche Umsetzung des Entwurfes zu erwarten. Insgesamt stellt die Arbeit einen soliden und gradlinigen Beitrag zur Erfüllung der gestellten Aufgabe dar, die allerdings innenräumlich nicht in allen Bereichen überzeugen kann.