Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023
Neubau Kinderbetreuungsstätte in Markt Münsterhausen
©Adrianowytsch Architekten BDA
Lageplan
Anerkennung
Preisgeld: 1.875 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Erläuterungstext
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
münsterhausen ist gekennzeichnet durch die in nord-südrichtung verlaufende haupterschliessungsstraße. die historische bebauung orientiert sich mit den giebelseiten zur straße. dadurch ergeben sich häuser mit firsten in ost-west ausrichtung. die mindel verläuft mit ihrem flußsaum in unmittelbarer nähe zum wettbewerbsgebiet ebenso in nord-südrichtung. die neue kinderbetreuungsstätte nimmt die vorgefundene hauptausrichtung der gebäude mit ost-west orientierung auf. auf dem wettbewerbsgebiet ist der baukörper nördlich plaziert und schließt den freibereich bis zur schule. damit öffnen sich die hauptnutzflächen nach süden zum garten. außerdem gelingt dadurch eine gute anbindung über den viehweidweg im westen, als auch eine selbstverständliche erreichbarkeit vom ort über den östlichen weg an der mindel entlang. beides führt zu einem vorplatz, von dem aus die eingänge zur krippe und kindergarten / hort leicht auffindbar liegen.
ARCHITEKTONISCHE UND RÄUMLICHE GESTALTUNG
alle nutzungen sind in einem gemeinsamen haus der begegnung untergebracht. je nach alter erleben die kinder alle bereiche des kinderhauses. es wird ein einfacher, zweigeschossiger baukörper mit satteldach vorgeschlagen. in seiner ländlichen umgebung erinnert er an ortsübliche stadel- und schuppen-gebäude. überwiegend verwendeter baustoff ist holz. sowohl die konstruktion, als auch die fassaden und erlebbaren oberflächen sind damit geplant. ziel ist eine angenehme, warme raumatmosphäre. die kinder erleben unterschiedliche räumliche eindrücke. groß, klein, niedrig, hoch, weit, mit blicken ins freie oder auch rückzug wie spielgalerien. auch der garten soll unterschiedliche erfahrungswelten bieten.
ZIELVORSTELLUNG / LEITBILD
wir wollen ein haus für alle kinder bauen. ein haus, in dem sie wachsen, voneinander und miteinander lernen, spielen und freude haben können. ein identitätsstiftender ort zum größer werden, der kindern, eltern und erzieher*innen gut in erinnerung bleibt. vernünftig und angemessen geplant und gebaut, bereit für die zukunft.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der einfache zweigeschossige Baukörper knüpft in Form und Orientierung an prägende Gebäude im Ort an. Die Erschließung im Norden am Viehweidweg und am Fuß- und Radweg ist gut gelöst, insbesondere auch der räumlich gefasste Vorplatz. Der daraus resultierende großzügige Freibereich im Süden ist differenziert gestaltet und bietet Erfahrungsmöglichkeiten für unterschiedliche Altersgruppen. Die innere Organisation ist klar und übersichtlich. Eingang und Foyer sind sehr großzügig dimensioniert und überdies mit Speiseraum und Mehrzweckraum zusammenschaltbar. Küche und Anlieferung sind günstig zugeordnet. Allerdings wird kein abgetrennter Wartebereich für Eltern angeboten. Das Leitungszimmer liegt günstig neben dem Eingang. Die Krippe ist eigenständig erschlossen und mit einem großzügigen Freibereich ausgestattet. Kindergarten und Hort sind im OG als jeweils eigenständige Einheiten beidseits des zentralen Erschließungsbereichs situiert. Die gut belichteten Spielflure sind eine gute Ergänzung. Nicht nachvollziehbar sind die mit Treppen angedeuteten Galerieebenen.
Kritisch angemerkt wird die Lage des Kindergartennebenraumes über dem Ruheraum der Krippe. Sehr schön ist die umlaufende Terrasse, die über Treppen direkt mit dem Freibereich verbunden ist und wie auch das Vordach für eine Beschattung der Südfassade sorgt. Kubatur und Gestalt lassen eine wirtschaftliche Realisierbarkeit erwarten.
Die nicht ebenerdige Anordnung des Kindergartens lässt einen erhöhten Aufwand in der Betreuung und Umsetzung der pädagogischen Konzeption „Eigenständigkeit und Partizipation“ vermuten.
©Adrianowytsch Architekten BDA
Erdgeschoss
©Adrianowytsch Architekten BDA
Ansichten/ Schnitt
©Adrianowytsch Architekten BDA
Fassadenschnitt/ Teilansicht