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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2011

Neubau einer Kindertagesstätte im Harener Ortsteil Erika/ Altenberge

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Henke Siassi Evers Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Das Umfeld der Kindertagesstätte ist bestimmt durch eine kleinteilige Struktur mit überwiegend eingeschossiger Wohnbebauung. Das Entwurfskonzept setzt behutsam einen Akzent und bildet ein offenes Gebäudeensemble, welches in seiner Differenziertheit auf die umliegende Bebauung reagiert. Die Erschließung erfolgt über die Marienstraße.
Der Kindergarten ist in vier unterschiedliche Einzelhäuser aufgeteilt, welche durch eine Erschließungsspange - gleich einer Spielstraße - miteinander verbunden sind. Die vorgelagerten Freiflächen der jeweiligen Häuser sind zusammenhängend angelegt, bewahren jedoch durch Baumreihen und Hecken ihre Individualität und Eigenständigkeit.

Der Grundgedanke bei der Gebäudekonzeption war die Schaffung einer klaren und übersichtlichen Grundstruktur die eine gute Orientierung ermöglicht, eine eindeutige Zuordnung der vier unterschiedlichen Themengruppen gewährleistet und den Kindern Raum für die eigene Entfaltung bietet.
Angeregt durch die Themen-Gruppenräume wurden vier Einzelhäuser entwickelt welche, wie in einer kleinen Stadt, über eine "Straße" miteinander verbunden sind. Das Herz dieser "Stadt" ist der Erschließungsbereich, der einer Spielstraße gleich, die thematisch unterschiedlich gewichteten Gruppenräume miteinander verbindet.
Die Grundrissstruktur gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität und ermöglicht die Nutzung für Einzelgruppen sowie gruppenübergreifende Angebote. Die vorgelagerten Garderobenbereiche bilden wie in einer Stadt den Übergang zwischen den öffentlichen und halb-öffentlichen Bereichen.
Die innen- und außenräumlichen Bezüge und die klare Zuordnung der Gruppenräume in der Gebäudearchitektur bieten die Chance einer hohen Identifikation der Kinder mit ihren Räumen. Die Gesamtkonzeption des Kindergartens bietet kleinteilige Strukturen die den Anforderungen an eine individuelle Entwicklung der Kinder gerecht werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser gliedert die Baumasse mit Rücksicht auf das bestehende Reservistengebäude geschickt mit einem den Wiesenweg begleitenden Baukörper und nach Süden mit kleinteiligen Satteldachformen. An dem städtebaulich prägnanten Schnittpunkt von Marienstraße und Wiesenweg befindet sich folgerichtig der Hauptzugang. Durch diese städtebauliche Struktur wird einerseits das große Volumen in einen angenehmen Maßstab gebracht, andererseits wird so eine unverwechselbare Architekturform gefunden.
Die innere Organisation folgt konsequent dieser städtebaulichen Leitidee. Eine sich zwischen dem Foyer und dem Außenzugang spannende Spielstraße bildet einen abwechslungsreichen Erlebnisraum, der durch den Wechsel in der Dachuntersicht und Zonierungen in den Garderobenbereichen gegliedert ist. Die Gruppenräume sind zu je zwei Einheiten kompakt zusammengefügt, auch hier wird die innere Struktur durch die unterschiedlichen Dachhöhen über Neben- und Gruppenraum variiert.
Die Lage des Krippenraums mit den geforderten Nebenräumen kann hinsichtlich der Außenraumanbindung und Himmelsrichtung nicht überzeugen. Kritisch hinterfragt wird die Stiefelschleuse mit Samitärbereich an der exponierten Lage im Südosten des angrenzenden Spielbereichs.
Die Fassadengestaltung und Materialität nimmt ortstypische Bezüge auf, bietet aber dennoch eine unverwechselbare Architektursprache an. Die Gebäudekenndaten liegen im Vergleich zu den anderen Arbeiten im oberen Drittel.
Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch einen städtebaulichen und organisatorischen Umgang mit dem vorhandenen Ort aus, der die engen Grenzen des Bebauungsplans als Chance begreift.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss