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Einladungswettbewerb | 10/2011

Neuerrichtung Kindergarten Muntlix

Kindergarten Muntlix - HEIN architekten

Kindergarten Muntlix - HEIN architekten

1. Rang / 1. Preis

HEIN architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Neubau des Kindergartens gliedert sich in die Reihe der wichtigen Kommunalbauten (Gemeindeamt, Jugendhaus, Pfarrhaus, Schule, Kirche) entlang der Fidelisgasse in Muntlix ein. Durch sein „Zurückspringen“ gegenüber den beiden Nachbargebäuden bildet sich ein Vorplatz, der eine straßenübergreifende Platzfolge vom zukünftigen Dorfplatz zum Schulhof bzw. Kirchplatz entstehen lässt. Der pavillonartige Bau orientiert sich gleichsam in alle Richtungen und liegt wie eine Blume im großen und zentralen Grün.
Der kompakte Baukörper ist klar gegliedert und baut gezielt Innen – Außenbeziehungen (Blickverbindungen, Sonneneinfall) auf. Alle Gruppeneinheiten werden von zwei Himmelsrichtungen belichtet und weisen aufgrund ihrer geringen Raumtiefen einen überdurchschnittlich hohen Tageslichtfaktor auf.
Das kompakte Gebäude mit seiner minimierten Hüllfläche eignet sich bestens zur Umsetzung als Holzbau in Passivhausstandard. Durch die Nutzung lokaler Ressourcen werden die Transportwege minimiert und die heimische Holzwirtschaft gefördert. Ein weiterer Vorteil des Holzbaus ist, dass trotz verhältnismäßig geringer Wandstärken optimale U-Werte erzielt werden können (Konstruktionsebene = Dämmebene). Eine Komfortlüftung ist aufgrund der in Schulen und Kindergärten besonders wichtigen Lufthygiene ohnehin zu empfehlen. Durch eine bauökologische Überwachung der zum Einsatz kommenden Baumaterialien, sowie die Nutzung der Sonnenenergie (Solarthermie bzw. PV auf dem Dach) wird der ökologische Fußabdruck des Projekts minimiert bzw. in absehbarer Zeit sogar ganz verschwunden sein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt schlägt wie einige andere eine quadratische Grundfigur vor.
Trotz der geringen überbauten Fläche wirkt der zweigeschoßig Baukörper durch
hinausgeschobene und auskragende Gebäudeteile raumgreifender und expressiver.
Die städtebauliche Haltung: punktförmig und leicht zurückversetzt, unterstreicht den
gewollten und angestrebten Charakter eines Pavillons inmitten eines großen Gartens.
Dieser Absicht folgt der innere Aufbau der allseitig nach außen gekehrten
Aufenthaltsräume.
Hat man das Gebäude über den mittig positionierten Haupteingang im Süden von der
Fidelisgasse kommend, oder über den Nebeneingang für die Jugend- und
Archivräume von Westen, vom Rathaus her, betreten, verteilen sich die
Benutzerströme flüssig.
Das Projekt überzeugt vor allem durch seine Grundrisslösung.
Alle Funktionen wurden der Aufgabenstellung entsprechend optimal gefügt.
Der eigentliche Kindergartenbereich im Obergeschoss bietet ein fließendes
Raumgefüge aus individuell kombinierbaren Gruppen- und Ausweichräumen, Stiegen
und Gängen um 2 fixe Kerne aus Nebenräumen. Verstärkt wird diese Erlebnisvielfalt
durch die windradartig in den Garten greifenden, gebauten Außenraumbezüge aus
Loggien und Fensterbändern.
Besonders reizvoll erscheint der direkte Gartenzugang vom Zentrum über die gerade
Stiege in den östlichen Gartenteil.
Das Erdgeschoß bietet ein unproblematisches Nebeneinander von
Kindergartenzugang, Bewegungs- und Gruppenraum, Schülerbetreuung und
Verwaltung.
Die Jugendräume und das Archiv sind durch den separaten Eingang ungestört
erreichbar.
Einzig die relative Enge im Haupteingangsbereich sollte auf seine Tauglichkeit noch
überprüft werden.
Die in der Jurierung beschlossene Vergrößerung des Spielplatzes im Süden zu einem
kombinierten öffentlichen Spielplatz und die direkte Vorlagerung des internen
Spielplatzes im Osten soll den Charakter des Kindergartens als „Haus im Garten“
verstärken.
Dem sollte auch der architektonische Ausdruck in Richtung „Pavillon“ noch mehr
Rechnung tragen. (Überprüfung der expressiven Geste, des Materials und der
Oberflächenstruktur)
Die städtebauliche Nachjustierung, weitere Überarbeitungen (Belichtung und
Beschattung der Gruppenräume, Zugangswegführung) bzw. mögliche Optimierungen
im architektonischen Ausdruck der Gesamtkubatur können die Stärke des
Grundrisses und somit des Siegerprojektes nicht schwächen.
Modellfoto

Modellfoto