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Einladungswettbewerb | 02/2014

Neubau Gemeindezentrum

Engere Wahl

breitschaft architekten

Architektur

Erläuterungstext

Künstler: Konrad Risch, Anton-Günther-Weg 2, 85050 Gaimersheim
Mitarbeiter: Klaus Draeger, Ralf Breitschaft, Björn Grandy, Helene Breitmoser

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Gesamtanlage im Osten, mit dem Turm an der Hangkante bildet ein gut erkennbares deutliches Zeichen an der Wegkreuzung Römerstraße und Fahrradweg. Glockenträger, ums Eck geführte Vor-dachzone und das höhere Kirchenraumvolumen sind in Wertung und Bedeutung entsprechend gesetzt. Die Senkrechtparkplätze befinden sich an der richtigen Stelle. Die Stellplätze auf der südlichen Straßen-seite sind nicht zulässig. Es gibt einen stimmigen Bewegungsablauf von der langgestreckten Platzfläche, die durch das an die Nordseite gesetzte Bauvolumen entsteht, über das vorgestellte Arkadendach zum Innenhof und zu den beiden Zugängen Kirchenraum und Foyer. Der Hof ist allerdings sehr eng und klein. Der langgestreckte Platz wirkt zu sehr als Straßenraum. Das Nebengebäude an einer Wandscheibe ist zu prominent.
Die Anlage wird von einen erdgeschossigen Rahmen aus geschlämmten Ziegelmauerwerk umschlossen. Aus diesem entwickeln sich bewusst abgesetzt der Kubus des Kirchenraums und der Glockenträger aus horizontal geschichtetem Holz.
Diese Gestaltung setzt sich im Innenraum konsequent fort und erzeugt eine lebendige Raumstruktur, die durch die eingeschobenen Glasstreifen für die Ausformung des Kreuzes verstärkt wird. Die Proportion des länglichen Kirchenraums sowie die Anordnung der Möblierung und der liturgischen Elemente kön-nen jedoch nicht überzeugen.
Das Raumprogramm wurde im Wesentlichen erfüllt. Die Abstandsflächen werden eingehalten. Der Übergang vom Außen- zum Innenraum über ein Atrium ist einladend, der Übergang zum Foyer wird positiv bewertet. Dem Übergang vom Foyer zum Gemeindesaal und Kirchenraum fehlt die Großzügig-keit. Das Zusammenschalten von Gemeindesaal und Gottesdienstraum ist möglich. Nachteilig wird be-wertet, dass der Gemeindesaal nicht auf ganzer Breite mit dem Gottesdienstraum verbunden wird. Inwieweit das in Fußbodennähe durchlaufende Fensterband trotz Vordach den gedachten Lichteffekt bewirkt, bleibt fraglich. Die weiteren Lichtquellen sind ausreichend. Die übrigen Räume des Raumpro-gramms sind gut organisiert. Die Ausrichtung von zwei Gemeinderäumen zur Straße hin bedingt eine Nutzungseinschränkung durch Immissionen.
Die objektiv ermittelbaren Gebäudekenndaten (BGF, BRI) liegen im günstigen Bereich. Lediglich ein Gemeinderaum von 40m² ist um 25% überzogen.
Die tragenden Außenwände werden mit unterschiedlichen Materialien bekleidet. Die Verwendung von Sichtmauerwerksziegeln ist eine im Kirchenbau bewährte Materialität, die zwar einen etwas erhöhten Aufwand in der Herstellung nach sich zieht, dafür aber im Unterhalt günstig zu bewerten ist.
Problematisch dagegen wird die vorgeschlagene, geschichtete Holzbekleidung von Kirchenraum und Turm gesehen. Diese erscheint in der vorgeschlagenen Form unter Bauunterhaltsgesichtspunkten kaum realisierbar.
Ansonsten sind die vorgeschlagenen baukonstruktiven Lösungen wirtschaftlich machbar, wenn auch die überdeckten Flächen relativ umfangreich sind.