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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Umbau / Neubau / Renovierung der St. Laurentiuskirche zum Gemeindezentrum

1. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

schmersahl | biermann | prüßner Architekten+Stadtplaner BDA

Architektur

Mathias Eder

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee der Entwurfsverfasser, den Kirchturm als Identifikationsmerkmal zu belassen (Wiedererkennung) und das eigentliche Kirchenschiff zu erneuern und um einen Anbau von Gemeinderäumen zu ergänzen, wird positiv bewertet.
Die Komposition der einzelnen Baukörper überzeugt in ihrer schlichten Anordnung. Der architektonisch klar definierte Kirchraum zeigt sich zeichenhaft zur Straße hin und verdeutlicht dadurch die Bedeutung als kirchliches Gebäude zwischen Schieder und Schwalenberg.
Begrüßt wird auch der Hinweis auf den möglichen Verkauf eines Grundstücks, um die Finanzierung des Projektes zu sichern, wobei – dies sei an dieser Stelle erwähnt – das Kriterium des möglichen Grundstückverkaufs bei der Bewertung der Arbeit keine Rolle gespielt hat.

Der Kirchturm bildet das Zentrum der geplanten Anlage mit einem vorgelagerten Foyer, an das die Gemeinderäume angegliedert sind und zu dem sich auch der Kirchraum großzügig öffnen lässt. Foyer und Gruppenräume öffnen sich zur Freifläche und beziehen diese in ihre Raumwirkung mit ein. Mit der einfachen, klaren Anordnung scheint eine mannigfaltige Nutzungsmöglichkeit eröffnet. Inwieweit die Beziehung von Kirche und Stuhllager überzeugend ist, muss geprüft werden. Innerhalb des Turmbereichs ist die Unterbringung der anderen Räumlichkeiten zu überdenken (Zeichenhaftigkeit des Turms / Nutzung z.T. als WC). Auch die Sakristei liegt ungünstig zum sakralen Raum.
Das Foyer könnte möglicherweise offener gestaltet sein. Der Konstruktions- und Materialwechsel ist aus den unterschiedlichen Funktionsbereichen sinnhaft abgeleitet. Der Kirchraum als sakraler Raum ist gut auffindbar und vielfältig in seiner neutralen Form zu gestalten. Die betonte Position des Altars in den sich kreuzenden Diagonalen der Lichtschlitze ist zwar nachvollziehbar, wirft aber zahlreiche formale und konstruktive Fragen auf auch im Hinblick auf die Entwässerung des Flachdachs.
Noch nicht überzeugend ist die Fassade zur Schwalenberger Straße. Hier wäre trotz der Schlichtheit eine stärkere Ausdifferenzierung und Erkennbarkeit der inneren Nutzung nach Außen sinnvoll. Im Turmobergeschoss besteht die Frage, ob das Rosettenfenster in Beziehung zu Fußboden / Decke in der richtigen Höhe liegt.
Von den Kosten her liegt der Entwurf im wirtschaftlichen Bereich. Hinsichtlich der künftigen energetischen Kosten sind Überlegungen in der Gesamtkonzeption gezielt anzugehen.

Insgesamt stellt der Entwurf „Kirche am Weg“ eine überzeugende Antwort auf die gestellte Frage der katholischen Kirchengemeinde im Raum Schieder-Schwalenberg dar.