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Offener Wettbewerb | 07/2015

"IsarPhilharmonie freestyle"

Hole of Music

3. Preis

BENJAMIN HAUPT ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Seit geraumer Zeit gibt es eine anhaltende öffentliche Debatte, um die Notwendigkeit eines neuen Konzertsaales für München. Trotz einer Vielzahl von Diskussionsbeiträgen konnte keine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden werden, wobei der jetzige Stand eine Renovierung der bestehenden Räumlichkeiten vorsieht, die mit hohen Kosten verbunden sind. Angemessene Ausweichmöglichkeiten für die grossen münchener Orchester während der zwei Jahre dauernden Bauzeit sind begrenzt und selbst die Renovierung erscheint angesichts der grundsätzlichen Mängel in der Akustik des grossen Konzertsaales im Gasteig als behelfsmässige Variante.
Ein für die Musiker und Konzertbesucher wünschenswerter Neubau eines Konzertsaales erscheint ebenfalls problematisch bedingt durch die schwierigen Platzwahl für ein Objekt, dass aufgrund seiner herausragenden Bedeutung innerhalb der münchener Kulturlandschaft einen Platz im Zentrum von München benötigt. Angesichts dieser Bedingungen basiert der
Vorschlag des Büros auf vier Prinzipien:

1. Neubau eines Konzertsaales
2. Im Herzen von München
3. Eine Nutzung unter Miteinbeziehung weiterer kultureller Disziplinen wie Kunst und Design
4. Ein Gebäude das markant und originell ist, jedoch das münchener Stadgefüge nur geringfügig modifiziert.

Auf diesen Prinzipien basierend wird eine Bau vorgeschlagen der sich zentral in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen kulturellen Einrichtungen befindet, jedoch unterirdisch ausgeführt wird. Der anvisierte Bauplatz ist, der in seiner historischen Bedeutung herausragende münchener Max-Joseph-Platz an den das Residenztheater sowie die Bayerische Staatsoper angrenzen.
Ursprünglich konzipiert nach dem Vorbild einer italienischen Piazza als Zentrum urbanen Lebens, wird dieser Ort nun lediglich als Umschlagplatz für die per Bus nach München strebenden
Touristenmassen genutzt. Der Vorschlag reaktiviert zum einen den Platz als städtebauliches Element und führt zum anderen einen Synergieeffekt unter Einbeziehung seiner musischen Nachbarn herbei. Eine unsichtbare Landmarke nicht erbaut, sondern versenkt im münchener Zentrum.
Es handelt sich hierbei um einen 148 meter tiefen, sich oval verjüngenden Schacht, dessen Decke den Boden des Max-Joseph-Platzes bildet, und der neben dem eigentlichen Konzertsaal zusätzlich dienende Räumlichkeiten sowie Ausstellungsräume beherbergt.
Die Tiefe des Eingriffs stellt einen Gegenpol zur Spitze Münchens, dem 147 meter hohen O2 Tower dar und wäre somit das höchste als auch das unscheinbarste Gebäude der Stadt.