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Einladungswettbewerb | 03/2016

Treffpunkt Tower

2. Preis

Preisgeld: 2.475 EUR

hofmann keicher ring

Architektur

Ingenieurbüro Leiser

Energieplanung

Erläuterungstext

Städtebau

Ein gezielter „Einschnitt“ in der Mitte des Gebäudes definiert klar den Haupteingang und setzt die „Neue Adresse“. Das Prinzip der offen/verschlossenen Tür ermöglicht die getrennte Erschließung der einzelnen Raumeinheiten und der öffentlichen WC-Anlage zu allen Tageszeiten. Außentreppen verbinden den tiefer liegenden Parkplatz mit dem Erdgeschosszugang im Süden. Eine Sitzstufenanlage bildet den Übergang zum östlichen Terrassenpark der LGA.
Der Turm wir durch die geplante Aufstockung weithin sichtbar sein und definiert die neue Mitte des Quartiers.

Innere Struktur (Grundrisse)

Im EG und im UG liegt die Raumeinheit 1 („Ausstellung“). Diese ist intern durch eine einläufige Galerietreppe im Foyer verbunden. Die Galerie dient auch dazu das UG mit Tageslicht aus dem EG zu versorgen. Der vorhandene Geländesprung ermöglicht nordseitig eine ebenerdige Erschließung und lässt hier eine großzügige Belichtung des UG zu. Weiterhin sind die Lagerräume, Mitarbeiter-WC, und der Technikraum hier untergebracht. Das öffentliche WC ist im EG barrierefrei an den Hauptzugang angebunden.
Im 1.OG befinden sich die Raumeinheit 2 („Seminarräume“) mit der Möglichkeit der Zusammenschaltung, sowie die Raumeinheit 3 („Verwaltung/Büro“).
Das bestehende Treppenhaus wird an seiner Stelle erhalten. Es dient zusätzlich in den Sommermonaten zur Nachtauskühlung über öffenbare Fenster in den einzelnen Räumen („Kaminwirkung“). Der Aufzug ist dem Treppenhaus direkt zugeordnet und gewährleistet den barrierefreien Zugang aller Geschosse und der Dachterrasse im 2. OG.
Die Dachaufstockung verstehen wir als „Turmzimmer“ mit Rundumsicht. Deshalb stößt die Treppe hier offen und mittig hinein. Bei Bedarf könnte hier der Multifunktionsraum vom Treppenhaus mit Wänden abgetrennt werden.

Materialität

Um das Bestandsgebäude in seinen Proportionen zu erhalten schlagen wir eine Innendämmung vor. Die bestehenden Außenwände werden glatt/weiß geputzt. Die bestehenden Holzfenster werden durch „denkmalgerechte Holzfenster“ mit Zweifachverglasung ersetzt. Als Sonnenschutz/Verdunkelung werden dunkelgraue Textilscreens außen, hinter dem Sturz, eingebaut.
Die Aufstockung soll statisch über ein „Dom-Ino-System“ aus StB-Decken mit StB-Stützen gelöst werden. Diese bleiben innen sichtbar und unterstützen so das Energiekonzept als aktive Masse. Außen wird die Aufstockung mit einer Pfosten/Riegel-Konstruktion (mit öffenbaren Fenstern) verkleidet. Kupferbondplatten werden hier das prägende Material. Die Glasscheiben werden als Dreifachverglasung mit Raffstores im äußeren Scheibenzwischenraum ausgeführt.


Energiekonzept

Reduktion der winterlichen Wärmeverluste durch Innendämmung unter Beachtung der in diesem Bereich besonderen bauphysikalischen Anforderungen, durch außenliegende Dachdämmung und durch Wärmeschutzfenster.
Sommerlicher Wärmeschutz durch außenliegenden Sonnenschutz und Nutzung der Gebäudemasse als thermischen Puffer. In Teilbereichen (bspw. Abhängung wegen Raumakustik) können PCM Platten als Latentspeicher zum Einsatz kommen. Freie, sommerliche Nachtlüftung zur Entspeicherung (Kühlung) der thermischen Massen; optional Erdsonden für die Entspeicherung über Bauteilaktivierung. Im Turmzimmer Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum und großzügige Öffnung bzw. freie Lüftung des Raums, um diesen in der thermischen Behaglichkeit dem Außenklima zuzuordnen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept eines neuen Turmhelms, der als besonderer Raum viele spannende Ausblicke ermöglicht, ist sehr gut umgesetzt. Eine klare Trennung von Alt und Neu ist bis ins Detail bedacht. Diese Haltung ist ein denkbarer Ansatz. Kritisch wird die öffentliche Zone im Erdgeschoss und Untergeschoss sowie die Eingangslösung gesehen. Der Zugang ist in der Wegeführung nicht glücklich und die offene Treppe verhindert abgeschlossene parallele Veranstaltungen. Auch ist der barrierefreie Zugang zur Dachterrasse nicht erkennbar. Die Lage und Ausformung des Cafés ist nicht glücklich. Insgesamt ein Beitrag, der konzeptionell angemessen ein neues Element auf den Baukörper aufsetzt.