Umbau und Erweiterung einer Hofstelle zu einer Bücherei mit Bürgertreff

Die Verfasser schlagen eine Gebäudekonfiguration vor, in der der Bestand in seiner Kubatur und äußeren Erscheinung in den Grundzügen erhalten bleibt und durch einen parallel gestellten und leicht zurück versetzten Baukörper verdoppelt wird. Dabei wird der Neubau auf einen Sockel gestellt, der diesen zwar visuell mit dem Altbau verbindet, sich aber insgesamt negativ auf die Eingangssituation auswirkt. Sowohl die bauliche Enge zur Bachstraße, als die nun zwangsläufig über den Süden geführte barrierefreie Erschließung werden negativ beurteilt.

Während im Bestandsgebäude die Bibliothek untergebracht ist, dient das neue Gebäude im Wesentlichen als großzügiger Eingangsbereich. In der Verhältnismäßigkeit zwischen der Nutzung als Bücherei in relativ räumlicher Enge erscheint das hier zugebaute Volumen als wenig effektiv genutzt. Auch wird der Übergang zwischen den beiden Häusern mittels einer Fuge, die sich nach Außen als ‚Rest- oder Zwischenraum’ zeigt, als ungelenk kritisiert.

Die Entkernung des Bestandsgebäudes ist zwar aufgrund der vorgeschlagenen Nutzung als Bücherei nachvollziehbar, wird aber durch den Anbau mit annähernd gleicher Kubatur hinterfragt. Weiter wird die Erwachsenen-Bücherei im Dachgeschoss aufgrund der Dachschräge und der nicht gegebenen Barrierefreiheit als eingeschränkt nutzbar gesehen. Der der Bücherei südlich vorgelagerte Lesegarten wird hingegen als Bereicherung empfunden.

Das Projekt erscheint in seiner Ausformulierung grundsätzlich als wirtschaftlich.

Die im Ideenteil gezeigte städtebauliche Anordnung mit 2- und 3- geschossigen Häusern ist denkbar und stellt in Verbindung mit der angebotenen öffentlichen Durchwegung, gemeinschaftlichen Wiesen und Spielflächen, sowie der den Wohnungen zugeordneten privaten Gärten und einem zur Kirchstraße gelegenen Gemeinschaftsraum ein attraktives uns spannendes Wohnumfeld dar.