Nichtoffener Wettbewerb | 09/2019
Neubau des Besucherzentrums Historische Baukultur, Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain (AT)
©ARTEC Architekten
Modell
3. Preis
ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl
Architektur
Erläuterungstext
Das Salzburger Freilichtmuseum ist sowohl eine hervorragende didaktische Anstalt als auch eine komprimierte ästhetische Zusammenfügung der ländlichen Baugeschichte an einem besonderen Ort. Für die Komposition des neu zu schaffenden Besucherzentrums werden daher die vorgefundenen räumlichen und strukturellen Gegebenheiten aufgegriffen.
1
Historisch können die unterschiedlichen Gebäudefunktionen als einzelne Bauten mit spezifischer Dachausbildung um einen Hof angeordnet werden. Eine räumlich kompakte Anordnung der verschiedenen Raumbereiche erfolgt zusammengestellt unter einer gemeinsamen schützenden Hülle. Die Grundrissorganisation der zusammengerückten Einzelteile entspricht dem Flachgauer Einhof - „Tenne und „Flur“ werden hier zum Foyer.
Die drei Funktionsbereiche sind als jeweils kompakte Baukörper und mit einer, der jeweiligen Funktion entsprechenden Raumhöhe unter auskragende Dächer gestellt. Zusammengestellt bilden die Dachauskragungen die notwendigen Foyer- und Erschließungsflächen, durch die unterschiedlichen Raumhöhen der Funktionsteile entstehen zusätzliche Belichtungen von oben in den Schnittstellen.
2
Eine äussere Umschliessung der überdeckten Foyerbereiche wird mit einer einfachen, durchlässigen und filigranen Holzstruktur gemacht. Nach außen, zum Wald und zum Museumsgelände wird das Foyer „umzäunt“: diagonale Holzlatten in drei Lagen ermöglichen einerseits durchbrochene, stimmungsvolle Belichtungen und Ausblicke, nach Betriebsschluss und im Winter kann die Fassade völlig geschlossen werden.
Die ausgestellten und verwendeten Zaunarten (Schröghag, Steckenhag, Dunkelzaun) finden hier eine Entsprechung.
Das Foyer ist durch die vorspringenden Dächer und die Filigranwand wie eine Veranda ausreichend vor Wettereinflüssen geschützt, die einfache, aber in ihrer Offenheit modulierbare Fassade bezieht die umgebende Natur stark in das Gebäude ein. Wetter und Klima werden bewusst erlebt, der Übertritt von wettergeschützten in beheizte Bereiche spürbar gemacht.
3
Die traditionelle, historische Bauweise der im Freilichtmuseum präsentierten Gebäude wird zeitgemäß interpretiert: auf einem betonierten Sockel wird eine einfache Holzkonstruktion mit auskragenden Dächern (Brettsperrholz) errichtet.
Als Standort wird das ebene Plateau der kleinen Erhebung gewählt, mit Aussichten zum Untersberg und Ausgang in Richtung des vergrösserten Mühlteichs. Der Eingriff in den Untergrund soll durch Höhersetzen der Büroräume gegenüber dem Publikumsbereich gering gehalten werden.
Um den Höhenunterschied und die Distanz zur Bahnstation zu verringern, könnte die Mühle hangaufwärts bis hinter das kleine Gewässer versetzt werden.
(Wettbewerbstext)
1
Historisch können die unterschiedlichen Gebäudefunktionen als einzelne Bauten mit spezifischer Dachausbildung um einen Hof angeordnet werden. Eine räumlich kompakte Anordnung der verschiedenen Raumbereiche erfolgt zusammengestellt unter einer gemeinsamen schützenden Hülle. Die Grundrissorganisation der zusammengerückten Einzelteile entspricht dem Flachgauer Einhof - „Tenne und „Flur“ werden hier zum Foyer.
Die drei Funktionsbereiche sind als jeweils kompakte Baukörper und mit einer, der jeweiligen Funktion entsprechenden Raumhöhe unter auskragende Dächer gestellt. Zusammengestellt bilden die Dachauskragungen die notwendigen Foyer- und Erschließungsflächen, durch die unterschiedlichen Raumhöhen der Funktionsteile entstehen zusätzliche Belichtungen von oben in den Schnittstellen.
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Eine äussere Umschliessung der überdeckten Foyerbereiche wird mit einer einfachen, durchlässigen und filigranen Holzstruktur gemacht. Nach außen, zum Wald und zum Museumsgelände wird das Foyer „umzäunt“: diagonale Holzlatten in drei Lagen ermöglichen einerseits durchbrochene, stimmungsvolle Belichtungen und Ausblicke, nach Betriebsschluss und im Winter kann die Fassade völlig geschlossen werden.
Die ausgestellten und verwendeten Zaunarten (Schröghag, Steckenhag, Dunkelzaun) finden hier eine Entsprechung.
Das Foyer ist durch die vorspringenden Dächer und die Filigranwand wie eine Veranda ausreichend vor Wettereinflüssen geschützt, die einfache, aber in ihrer Offenheit modulierbare Fassade bezieht die umgebende Natur stark in das Gebäude ein. Wetter und Klima werden bewusst erlebt, der Übertritt von wettergeschützten in beheizte Bereiche spürbar gemacht.
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Die traditionelle, historische Bauweise der im Freilichtmuseum präsentierten Gebäude wird zeitgemäß interpretiert: auf einem betonierten Sockel wird eine einfache Holzkonstruktion mit auskragenden Dächern (Brettsperrholz) errichtet.
Als Standort wird das ebene Plateau der kleinen Erhebung gewählt, mit Aussichten zum Untersberg und Ausgang in Richtung des vergrösserten Mühlteichs. Der Eingriff in den Untergrund soll durch Höhersetzen der Büroräume gegenüber dem Publikumsbereich gering gehalten werden.
Um den Höhenunterschied und die Distanz zur Bahnstation zu verringern, könnte die Mühle hangaufwärts bis hinter das kleine Gewässer versetzt werden.
(Wettbewerbstext)
Beurteilung durch das Preisgericht
Positiv wurde von der Jury die Komposition der einzelnen Bauteile aufgenommen. Durch die Höhenstaffelung der funktionellen Bereiche gliedert sich das Gebäude in sich und fügt sich sehr gut in die Landschaft ein. Die Maßstäblichkeit der einzelnen Museumsbauwerke wurde durch die Auflösung der Funktionen in einzelne Volumina sehr schön interpretiert. Aus städtebaulicher Sicht kann der Zugang zum Gebäude nachvollzogen werden, der Zugang zum Museumsgelände ist dagegen lapidar bzw. wenig nachvollziehbar. Der Anschluss zum bestehenden Hauptwegesystem ist schwer herstellbar.
Durch die Durchlässigkeit der äußeren Umschließung entsteht eine Interaktion des Gebäudes mit den unterschiedlichen Jahreszeiten. Die äußere Umschließung der überdachten Foyerbereiche wird einerseits sehr wohl positiv als Atmosphäre-bildender Raum gesehen, jedoch die Gestaltung als „Gitterzaun“ ist gerade zum Museumsgelände eher trennend als verbindend. Positiv wird die strenge funktionale Gliederung von öffentlichen zu internen Bereichen gesehen. Das innere Spiel der Baukubaturen wirkt sehr positiv, die Foyerbereiche zwischen den einzelnen Funktionen sind nicht in der gewünschten Großzügigkeit vorhanden; vielmehr ergeben sich langgezogene Flurbereiche. Die Hauptdurchgangsbreite von 4 m ist zu gering dimensioniert. Die Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung gemäß Auslobung erscheint plausibel. Projekt
Durch die Durchlässigkeit der äußeren Umschließung entsteht eine Interaktion des Gebäudes mit den unterschiedlichen Jahreszeiten. Die äußere Umschließung der überdachten Foyerbereiche wird einerseits sehr wohl positiv als Atmosphäre-bildender Raum gesehen, jedoch die Gestaltung als „Gitterzaun“ ist gerade zum Museumsgelände eher trennend als verbindend. Positiv wird die strenge funktionale Gliederung von öffentlichen zu internen Bereichen gesehen. Das innere Spiel der Baukubaturen wirkt sehr positiv, die Foyerbereiche zwischen den einzelnen Funktionen sind nicht in der gewünschten Großzügigkeit vorhanden; vielmehr ergeben sich langgezogene Flurbereiche. Die Hauptdurchgangsbreite von 4 m ist zu gering dimensioniert. Die Wirtschaftlichkeit der Gesamtlösung gemäß Auslobung erscheint plausibel. Projekt
©ARTEC Architekten
Perspektive
©ARTEC Architekten
Schwarzplan
©ARTEC Architekten
Lageplan
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Grundriss EG
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Schnitt A
©ARTEC Architekten
Schnitt B
©ARTEC Architekten
Ansicht West
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Ansicht Ost
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Axo
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Thanngüttl mit Diagramm