Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019
Neubau einer Mehrzweckhalle in Erding
©Stephan Görlich, Süddeutsche Zeitung
Modellfoto von Westen
1. Preis
Preisgeld: 39.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Tragwerksplanung
Erläuterungstext
Stadträumliche Einbindung
Angrenzend an die Altstadt, jenseits der Sempt, liegt der neue Stadtbaustein Erdings: Die Mehrzweckhalle am Lodererplatz.
Die Halle ist weit östlich im Grundstück nahe den Schulen situiert, so dass sich zwischen Sempt und Gebäude ein großzügiger städtischer Platz mit Blick auf den Fluss aufspannt. Die Sitzmöglichkeiten an der Uferpromenade laden zum Verweilen ein und dienen der Entschleunigung. Auf dieser Seite bildet sich auch das Entree.
Von der Altstadt oder dem geplanten angrenzenden Parkhaus im Norden kommend gelangen die Besucher über den Vorplatz zum gedeckten Eingangsbereich der Halle. Der Freibereich ist von altem Baumbestand geprägt. Darin eingebettet liegt die neue Halle. Aufgrund des halb eingesenkten Baukörpers hält sich der Flächenverbrauch gering. Zudem erhält das Gebäude so eine angenehme Höhenentwicklung, welche sich maßstäblich in die umgebende Bebauung einfügt.
Das Foyer gibt den Blick frei auf den Hallenraum sowie den angrenzenden Cafeteria- und Schankbereich und schafft Sichtbeziehungen.
Flexibel in der Nutzung
Vom Foyer aus verteilen sich die Besucher in die bestuhlte untere Hallenebene oder auf den Tribünenbereich. Der Hallenraum ist zum Foyer offen und erlebbar. Ein transparentes Raumgefüge bietet Orientierung und bringt viel Tageslicht ins Gebäude. Schiebeelemente ermöglichen die Trennung und Verbindung des Hallenbereiches vom/ zum Foyer für Veranstaltungen die hohe Anforderungen an Verdunkelung und akustischer Abgrenzung zum Foyer haben. Eine große Freitreppe bringt Tageslicht auch in die untere Ebene des Foyers.
Die Schüler erreichen das Gebäude über einen Eingang, der direkt an das Schulareal angrenzt, und gelangen so zur Mensa. Zum Sportunterricht gelangen die Schüler über die unterirdische Verbindung von der Schule zu den Umkleiden. Die Anlieferzone für die Küche und den Hallenbereich befindet sich auf der Nordseite des Gebäudes und funktioniert unabhängig. Über einen Lastenaufzug kann der Hallenbereich direkt beliefert werden, ohne dass der Weg der Schüler zur Mensa dadurch beeinträchtigt wird.
Gebäudekonzept
Das Gebäudekonzept bietet große Flexibilität in der Nutzung sowohl für den Sport, wie zum Beispiel den Schul- und Vereinssport mit Turnieren aller Art, als auch für vielseitige Veranstaltungen mit Bühnennutzungen. Durch Vorhänge lässt sich der Hallenraum in 3 einzelne Bereiche teilen. Jedes Hallendrittel erhält damit eine eigene unabhängige Verbindung zwischen Hallenteil und Umkleiden/ Nassräumen. Die Hallenteile können so gleichzeitig mit verschiedenen Nutzern bespielt werden.
Der Zugang zum Backstagebereich erfolgt ebenfalls über die Anlieferzone im Norden und ist so vom Besucherbereich unabhängig und nicht einsehbar.
Konstruktion und Material
Für die Konstruktion wird eine Hybridbauweise aus Holz und Beton vorgeschlagen, wodurch eine Ablesbarkeit von Hallenbereich und Nebenraumbereich auch in der Materialität erreicht wird: Der Hallenraum erhält im Wesentlichen eine Holzhaptik, die Nebenraumspange eine massiveres Erscheinungsbild.
Doppelträger aus Brettschichtholz bilden das Tragwerk des Hallenbereichs und setzen sich in Kombination mit den Verkleidungen aus Holz in Material und Farbe deutlich vom Foyer- und Nebenraumbereich ab. Dieser ist in Massivbauweise aus Beton vorgesehen und vermittelt eine robuste Materialität.
Im Fassadenbereich (Südfassade) ist eine Verdunkelungsmöglichkeit vorgesehen, sodass verschiedene Lichtsituationen geschaffen werden können. Dadurch ist die Halle für Veranstaltungen unterschiedlichster Art nutzbar. Alle anderen Seiten haben keinen Tageslichteinfall (Ostseite) bzw. regulierbares Licht durch innere Abdunkelungsmöglichkeiten.
Die Konstruktion, insbesondere das Hallentragwerk, lässt einen hohen Grad an Vorfertigung zu und ermöglicht dadurch eine kurze Bauzeit.
Technikflächen liegen im Untergeschoss an zentraler Stelle unter der Tribüne, sodass keine zusätzlichen Dachaufbauten dafür notwendig werden.
Angrenzend an die Altstadt, jenseits der Sempt, liegt der neue Stadtbaustein Erdings: Die Mehrzweckhalle am Lodererplatz.
Die Halle ist weit östlich im Grundstück nahe den Schulen situiert, so dass sich zwischen Sempt und Gebäude ein großzügiger städtischer Platz mit Blick auf den Fluss aufspannt. Die Sitzmöglichkeiten an der Uferpromenade laden zum Verweilen ein und dienen der Entschleunigung. Auf dieser Seite bildet sich auch das Entree.
Von der Altstadt oder dem geplanten angrenzenden Parkhaus im Norden kommend gelangen die Besucher über den Vorplatz zum gedeckten Eingangsbereich der Halle. Der Freibereich ist von altem Baumbestand geprägt. Darin eingebettet liegt die neue Halle. Aufgrund des halb eingesenkten Baukörpers hält sich der Flächenverbrauch gering. Zudem erhält das Gebäude so eine angenehme Höhenentwicklung, welche sich maßstäblich in die umgebende Bebauung einfügt.
Das Foyer gibt den Blick frei auf den Hallenraum sowie den angrenzenden Cafeteria- und Schankbereich und schafft Sichtbeziehungen.
Flexibel in der Nutzung
Vom Foyer aus verteilen sich die Besucher in die bestuhlte untere Hallenebene oder auf den Tribünenbereich. Der Hallenraum ist zum Foyer offen und erlebbar. Ein transparentes Raumgefüge bietet Orientierung und bringt viel Tageslicht ins Gebäude. Schiebeelemente ermöglichen die Trennung und Verbindung des Hallenbereiches vom/ zum Foyer für Veranstaltungen die hohe Anforderungen an Verdunkelung und akustischer Abgrenzung zum Foyer haben. Eine große Freitreppe bringt Tageslicht auch in die untere Ebene des Foyers.
Die Schüler erreichen das Gebäude über einen Eingang, der direkt an das Schulareal angrenzt, und gelangen so zur Mensa. Zum Sportunterricht gelangen die Schüler über die unterirdische Verbindung von der Schule zu den Umkleiden. Die Anlieferzone für die Küche und den Hallenbereich befindet sich auf der Nordseite des Gebäudes und funktioniert unabhängig. Über einen Lastenaufzug kann der Hallenbereich direkt beliefert werden, ohne dass der Weg der Schüler zur Mensa dadurch beeinträchtigt wird.
Gebäudekonzept
Das Gebäudekonzept bietet große Flexibilität in der Nutzung sowohl für den Sport, wie zum Beispiel den Schul- und Vereinssport mit Turnieren aller Art, als auch für vielseitige Veranstaltungen mit Bühnennutzungen. Durch Vorhänge lässt sich der Hallenraum in 3 einzelne Bereiche teilen. Jedes Hallendrittel erhält damit eine eigene unabhängige Verbindung zwischen Hallenteil und Umkleiden/ Nassräumen. Die Hallenteile können so gleichzeitig mit verschiedenen Nutzern bespielt werden.
Der Zugang zum Backstagebereich erfolgt ebenfalls über die Anlieferzone im Norden und ist so vom Besucherbereich unabhängig und nicht einsehbar.
Konstruktion und Material
Für die Konstruktion wird eine Hybridbauweise aus Holz und Beton vorgeschlagen, wodurch eine Ablesbarkeit von Hallenbereich und Nebenraumbereich auch in der Materialität erreicht wird: Der Hallenraum erhält im Wesentlichen eine Holzhaptik, die Nebenraumspange eine massiveres Erscheinungsbild.
Doppelträger aus Brettschichtholz bilden das Tragwerk des Hallenbereichs und setzen sich in Kombination mit den Verkleidungen aus Holz in Material und Farbe deutlich vom Foyer- und Nebenraumbereich ab. Dieser ist in Massivbauweise aus Beton vorgesehen und vermittelt eine robuste Materialität.
Im Fassadenbereich (Südfassade) ist eine Verdunkelungsmöglichkeit vorgesehen, sodass verschiedene Lichtsituationen geschaffen werden können. Dadurch ist die Halle für Veranstaltungen unterschiedlichster Art nutzbar. Alle anderen Seiten haben keinen Tageslichteinfall (Ostseite) bzw. regulierbares Licht durch innere Abdunkelungsmöglichkeiten.
Die Konstruktion, insbesondere das Hallentragwerk, lässt einen hohen Grad an Vorfertigung zu und ermöglicht dadurch eine kurze Bauzeit.
Technikflächen liegen im Untergeschoss an zentraler Stelle unter der Tribüne, sodass keine zusätzlichen Dachaufbauten dafür notwendig werden.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Neubau der Halle ist nach Osten gerückt (Mittelschule). Dadurch wird im westlichen Areal ein attraktiver Vorplatz mit Uferpromenade und dem Hauptzugang zum Gebäude im Bereich der beiden bestehenden Brücken an der Sempt geschaffen. Der neue Baukörper richtet sich im Sinne einer Adressbildung zur Altstadt hin aus und ist im Stande, die notwendige Strahlkraft zu entwickeln.
Die fußläufige Erschließung von der Nordseite über den Friedhofsweg ist gegeben – könnte aber mit einer Umgestaltung der dort befindlichen Fahrradstellplätze verbessert werden.
Die Anlieferung zum Gebäude ist funktional richtig an der Nordseite gesetzt und besitzt im Innenraum mit dem unmittelbar an der Außenfassade positionierten Aufzug eine direkte Fortsetzung.
Der Zugang von Seite der Mittelschule erfolgt auf direktem und kurzem Weg über einen getrennten Eingang an der Ostseite.
Das um ein Geschoss abgesenkte Hallenniveau läßt nach außen hin einen Baukörper mit moderater Höhenentwicklung entstehen. Die Staffelung des Baukörpers in einen höheren Hallenteil und einen niedrigeren Gebäudebereich schaffen angenehme Proportionen und lassen den Entwurf gut in das städtebauliche Umfeld einfügen.
Die allseitig umlaufenden Stützenreihen geben dem Baukörper eine wohltuende Gliederung und bilden an der Westseite den witterungsgeschützten Hauptzugangsbereich aus. In diesem Bereich zeigt der Entwurf einen geschickten Rhythmuswechsel des Stützenrasters. Der gestaffelte Hallenaufbau des Baukörpers ist im Entwurf mit einer vertikalen Holzlattenverkleidung gedacht – sollte bezüglich Materialisierung noch einmal hinterfragt werden.
Das Gebäude erschließt sich in Richtung Altstadt über einen großzügig bemessenen Eingangsbereich mit direkter Sichtbeziehung in die gesamte Halle mit Zuschauerbereich nach dem Betreten des Foyers. Neben der Eingangsebene besitzt das Projekt auch auf dem tiefer liegenden Saalniveau eine richtig dimensionierte Erschließungs- und Kommunikationsfläche.
Positiv bewertet wird die klare und übersichtliche Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche in beiden Geschossen. Auf Ebene des Untergeschosses wird im Projekt eine gut umsetzbare und direkte bauliche Anbindung zur Mittelschule vorgeschlagen.
Die Ausformulierung der Sport- und Veranstaltungshalle samt Zuschauertribüne und Nebenräumen erfüllt vollumfänglich die Kriterien der Auslobung.
Die Kompaktheit des Baukörpers und das Prinzip des abgesenkten Hallenniveaus unterstützen die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs. Die Klarheit der Konstruktion und Materialisierung lassen überschaubare Bau- und Betriebskosten erwarten.
Die Tageslichtführung im gesamten Gebäude sowie die visuelle Durchlässigkeit von Innen- zu Außenraum sind überzeugend gelöst. Die geforderte Verdunkelungsanlage oder Möglichkeit der Tageslichtsteuerung scheint im Kontext des konstruktiven Stützenrasters gut machbar.
Die fußläufige Erschließung von der Nordseite über den Friedhofsweg ist gegeben – könnte aber mit einer Umgestaltung der dort befindlichen Fahrradstellplätze verbessert werden.
Die Anlieferung zum Gebäude ist funktional richtig an der Nordseite gesetzt und besitzt im Innenraum mit dem unmittelbar an der Außenfassade positionierten Aufzug eine direkte Fortsetzung.
Der Zugang von Seite der Mittelschule erfolgt auf direktem und kurzem Weg über einen getrennten Eingang an der Ostseite.
Das um ein Geschoss abgesenkte Hallenniveau läßt nach außen hin einen Baukörper mit moderater Höhenentwicklung entstehen. Die Staffelung des Baukörpers in einen höheren Hallenteil und einen niedrigeren Gebäudebereich schaffen angenehme Proportionen und lassen den Entwurf gut in das städtebauliche Umfeld einfügen.
Die allseitig umlaufenden Stützenreihen geben dem Baukörper eine wohltuende Gliederung und bilden an der Westseite den witterungsgeschützten Hauptzugangsbereich aus. In diesem Bereich zeigt der Entwurf einen geschickten Rhythmuswechsel des Stützenrasters. Der gestaffelte Hallenaufbau des Baukörpers ist im Entwurf mit einer vertikalen Holzlattenverkleidung gedacht – sollte bezüglich Materialisierung noch einmal hinterfragt werden.
Das Gebäude erschließt sich in Richtung Altstadt über einen großzügig bemessenen Eingangsbereich mit direkter Sichtbeziehung in die gesamte Halle mit Zuschauerbereich nach dem Betreten des Foyers. Neben der Eingangsebene besitzt das Projekt auch auf dem tiefer liegenden Saalniveau eine richtig dimensionierte Erschließungs- und Kommunikationsfläche.
Positiv bewertet wird die klare und übersichtliche Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche in beiden Geschossen. Auf Ebene des Untergeschosses wird im Projekt eine gut umsetzbare und direkte bauliche Anbindung zur Mittelschule vorgeschlagen.
Die Ausformulierung der Sport- und Veranstaltungshalle samt Zuschauertribüne und Nebenräumen erfüllt vollumfänglich die Kriterien der Auslobung.
Die Kompaktheit des Baukörpers und das Prinzip des abgesenkten Hallenniveaus unterstützen die Wirtschaftlichkeit des Entwurfs. Die Klarheit der Konstruktion und Materialisierung lassen überschaubare Bau- und Betriebskosten erwarten.
Die Tageslichtführung im gesamten Gebäude sowie die visuelle Durchlässigkeit von Innen- zu Außenraum sind überzeugend gelöst. Die geforderte Verdunkelungsanlage oder Möglichkeit der Tageslichtsteuerung scheint im Kontext des konstruktiven Stützenrasters gut machbar.
©Fuchs und Rudolph Architekten, München
Perspektive Haupteingang
Lageplan
Grundriss EG + Grundriss UG
Ansicht von Süden + Längsschnitt
Ansicht von Westen + Querschnitt