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Nichtoffenes Verfahren | 03/2020

Neubau eines Mehrzweckzentrums in Ellmau (AT)

3. Rang / Preis

Preisgeld: 10.300 EUR

Architekt Franz-Georg Spannberger

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein rechteckiger, fast quadratischer 3-geschossiger Baukörper platziert sich selbstbewusst im neuen Baufeld. Die Dachfläche mit einer mittig gesetzten Gaupe ist nach Norden und Süden geneigt. Der Hauptzugang zum Projekt sowie die Tiefgarageneinfahrt sind parallel zueinander im Norden positioniert, die Garage selbst ist unter dem Baukörper platziert. Die 3 oberirdischen Ebenen beinhalten klar strukturiert die jeweils zuordenbaren Funktionsbereiche: Arzt, Therapie und Vereine im Erdgeschoss, Eltern-Kind-Zentrum und Kinderkrippe im 1. Obergeschoss und der Kindergarten im gesamten 2. Obergeschoss. Auch in der äußeren Erscheinung werden 3 verschiedene Schichtungen lesbar. Durch die Ausnutzung der topografischen Gegebenheiten sind auch die Bezüge zum Freiraum übersichtlich und gut strukturiert. Die Eingänge für die Erdgeschossnutzungen sind unter einem Vordach positioniert. Für die pädagogischen Nutzungen werden die Benutzer- und BesucherInnen nach Süden geführt, um über eine in den Grünraum eingebettete Rampe in das Obergeschoss zu gelangen. Schnellzugänge über Treppen oder Aufzug ergänzen die Zugangsmöglichkeiten in die Obergeschosse. Kinderkrippe und Kindergarten werden über einen zentralen Garderobenbereich im Zentrum des Gebäudes verteilt. Mittig in der Dachfläche sorgt ein Oberlicht für die notwendige natürliche Belichtung des Zentrums, wo auch die Verteilung in die einzelnen Bereiche stattfindet. Im 2. OG werden die Gruppenräume nebeneinander gereiht, alle mit Ausgang zu einer vorgelagerten großflächigen Terrasse mit Blick auf das Freigelände. Die zu den Gruppen zugeordnet geforderten Sanitäranlagen werden in 2 getrennten Räumen angeboten, was in dieser Konstellation aber verträglich erscheint. Die Gang- und Spielflächen in diesen Bereichen wirken zwar großzügig, aber für einen Kindergarten in diesem Ort überdimensioniert und schluchtenartig. Einer der Hauptkritikpunkte für das Projekt ist ein Fehlen eines im Baukörper ablesbaren Eingangsbereiches, bzw. einer Adressbildung. Das Volumen wirkt zu hermetisch. Auch die horizontale
Schichtung in 3 Bereiche wird kritisch gesehen. Gesamt zeigt dieses Projekt aber einen wertvollen Beitrag, wie ein kompakter, klarer Baukörper selbstbewusst und geschickt - schöne Freiräume bildend - an diesem Ort gesetzt werden kann.