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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2019

Neubau Gemeindehaus, Kath. Kirchengemeinde Zur Auferstehung Christi in Bad Friedrichshall-Jagstfeld

1. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

bernd zimmermann_architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau des Gemeindehauses entwickelt sich L-förmig als eingeschossiger Baukörper entlang der Badstraße und der nördlichen Grundstücksgrenze. Dadurch entsteht im Inneren des Grundstücks ein grüner Freiraum, der an einen Kloster- bzw. Pfarrgarten erinnern soll. Die Erschließung erfolgt von Osten von der Badstraße über einen mit einem Vordach gedeckten Eingangsbereich. Vom Windfang gelangt man auf der einen Seite in die Sanitärräume, auf der anderen Seite in die Pfarramtsräume. In der Verlängerung des Windfangs wird das Foyer ausgebildet, das den Saal und den Gruppenraum samt Nebenräumen erschließt.
Der Grundriss ist sehr gut durchdacht und erfüllt die vorgegebenen funktionalen Anforderungen in bester Weise. Die Aufgliederung in die geforderten Funktionsbereiche: Büroräume, Toiletten und Saalbereich ist hervorragend gelöst. Die Toiletten können unabhängig von den anderen Raumbereichen während der Gottesdienste genutzt werden.
Die inneren Erschließungswege entwickeln sich um einen zentralen befestigten Innenhof, dem sich auch der Saal zuwendet.
Der vielfältig für gemeindliche Aktivitäten nutzbare Hof öffnet sich zu dem zwischen Kirche und Gemeindehaus gelegenen grünen und ruhigen Garten, der vor allem im Sommer weitere Nutzungsmöglichkeiten für die Gemeinde bietet.
Die zurückhaltende Architektursprache des Neubaus und das Aufgreifen der Gebäudehöhen des vorhandenen Sakristeianbaus stellen eine angemessene Reaktion auf den städtebaulichen Kontext dar. Der Saal als wichtigster Raum wird durch seine größere Höhe etwas herausgehoben. An dieser Stelle wäre eine eindeutigere Positionierung mittels eines größeren Höhenunterschieds des Saals zu den übrigen Bauteilen wünschenswert.
Der Grundgedanke der Umfassung der Gemeinderäume durch eine kräftige Mauer und Öffnung des Saals, des Foyers und der Erschließungswege zum Innenhof hat eine gewisse Abgrenzung zur Umgebung zur Folge, deren Wirkung durch die einladende Geste der offenen und verglasten Eingangssituation abgemildert wird und ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln kann.
Der Klarheit des architektonischen und räumlichen Konzepts entspricht die feinfühlige Ausarbeitung der Details z.B. der Fensteröffnungen, der Behandlung des Außenputzes oder der geschwungenen Decke des Saals. Auch die Gliederung der Außenanlagen in einen zentralen befestigten Hof und den anschließenden begrünten Gartenbereich erscheint gelungen. Die Orientierung des Saals nach Osten zum Innenhof ist sehr wohltuend.

Insgesamt stellt die Arbeit eine sehr qualitätvolle und absolut überzeugende architektonische Lösung der Aufgabe dar, deren bauliche Realisierung durch die Jury empfohlen wird.