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Einladungswettbewerb | 01/2020

Neubau Gemeindehaus der kath. Kirchengemeinde St. Kilian in Massenbachhausen

ein 3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Architekten Keller Daum

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bildet einen klaren, kubischen, zweigeschossigen Baukörper aus, der traufständig entlang der Schulstraße angeordnet wird. Dadurch bildet die Giebelseite des neuen Gemeindehauses St. Kilian zur Heilbronner Straße und gegenüber dem Rathaus das adressbildende „Gesicht“ dieses Entwurfes, das vom Preisgericht an der Grenze zur zu großen Bescheidenheit gesehen wird. Die Anmutung eines Wohnhauses sollte bei einem Gemeindehaus nicht entstehen!
Durch das vorgeschlagene Satteldach und die kompakte Bauform wirkt der neue Baukörper in der Ortsmitte nahezu vertraut und passend und fügt sich unterhalb der städtebaulich dominanten Kirche wohlproportioniert in die vorhandene Umgebung ein. Es wird anerkannt, dass durch die überzeugend gewählte städtebauliche Setzung und das sehr flach gewählte Satteldach bei dieser Arbeit die Kirche auch weiterhin die Ortseinfahrt dominieren wird und durch den neuen Gemeindehausbaukörper keine direkte Konkurrenz entsteht. Vielmehr ist das Gemeindehaus eine wohlproportionierte Ergänzung zur Kirche, die auch gegenüber dem Rathaus und der Mehrzweckhalle vermittelt. Von den Gebäudehöhen richtig proportioniert um so mehr, da der eigentlich zweigeschossige Bau auf der Ebene des Kirchplatzes nur noch als eingeschossiger Gemeindesaal in Erscheinung tritt und sich so gegenüber der Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft noch deutlicher unterordnet. Der Grundriss auf dem Niveau des Kirchplatzes ist mit den vorgeschlagenen Arkaden, Saal, beiden Gruppenräumen und dem Behinderten WC gut geplant, wobei vom Preisgericht diskutiert wird, ob nicht auch ein Besprechungsraum auf Straßenniveau adressbildend wirken sollte. Ebenso wird die Raumqualität des Gemeindesaals durch das asymmetrische offene Dach kritisch gesehen. Auch wären mehr Toiletten auf der Ebene der Aufenthaltsräume wünschenswert. Das Sockelgeschoss lässt die Klarheit des Obergeschosses leider vermissen und vor allem der rückwertige Bereich wirkt unnötig ver- baut. Die die Geschosse verbindende Treppe hat leider nur Wohn- hausqualitäten.
Die von den Verfassern vorgeschlagen, das neue Gemeindehaus umgebende Außenanlagen können das Preisgericht im Gegensatz zur städtebaulichen Setzung des Baukörpers nur bedingt überzeugen. Die zum Kirchplatz vermittelnde neue Treppe ist ein guter Beitrag, um die oberen Außenanlagen an der Kirche und die unteren an der Heilbronner Straße direkt zu verbinden, allerdings sollte diese Geste kräftiger und eindeutiger ausfallen. Die Modellierung der übrigen Außenflächen in unterschiedliche fragmentierte Flächen für einen kleinen Garten, Stellplätze, Rampen und Treppen wirkt zwar stark durchgearbeitet, schwächt aber mit den gezeigten Vorschlägen den Entwurf erheblich.