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Studienauftrag im selektiven Verfahren | 07/2021

Neubau Pfarrei- und Vereinszentrum Matterhaus in Muri (CH)

Visualisierung 01

Visualisierung 01

Sieger

deplus architekten eth/fh

Architektur

Benedikt Stähli

Landschaftsarchitektur

Baldinger Baumanagement GmbH

Projektsteuerung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das vorliegende Projekt ist eines von zwei Beiträgen, das mit einem freistehenden Solitärbau neben dem Matterhaus das bestehende Ensemble, Katholische Pfarrkirche St. Goar und Matterhaus, komplettieren soll. Ortsbauliche Eingliederung, Aussenräume und Erschliessung: Das Neubauvolumen des Pfarreisaals steht selbstbewusst und präzise an der Westkante des Kirchhügels. Durch seine klare, eindeutige Setzung und seine zum Matterhaus ausgewogene Proportion vermag es differenzierte Aussenräume zu schaffen. Zwischen dem Matterhaus und dem Pfarreisaal wird, wie selbstverständlich ein kleines, idyllisches, mit Kies besetztes Plätzchen gebildet. Mit einem Baum wird dieser Kiesplatz zu einem Ort, dem Pfarreihof. Über diesen führt auch der Friedhofweg zum Vorplatz der Kirche. Dieser spannt sich zwischen dem Matterhaus und der Pfarrkirche auf. Der Obstbaumgarten liegt dem Matterhaus vorgelagert. Vom Pfarreihof kann auf ihn herabgeschaut und gleichzeitig die Aussicht genossen werden. Es entstehen verschiedene kleinere, dem Umfeld entsprechend gut proportionierte Aussenräume. Der Eingang in den Pfarreisaal respektive ins Foyer ist semantisch einfach aber gut erkennbar gestaltet. Der Eingang ins Matterhaus ist demgegenüber sehr angemessen zurückhaltend ausformuliert. Die walmdachartige Dachform über dem Pfarreisaalneubau senkt sich ostseitig so, dass ein eingeschossiger Nebenbau vermutet werden könnte, zur Talseite hingegen zeigt sich das Walmdach fast herrschaftlich und feudal. Ein gekonntes Spiel mit Hierarchien. Das Vordach wird allseitig vor Wärme und Wetter schützend massiv über die Fassadenflucht hinausgezogen. Eine schützende und gleichwohl demütige Geste dem Matterhaus gegenüber. Die Traufen liegen markant unter diesen des ländlich-bäuerlichen Wohnhauses. Charakteristik und architektonische Qualität: Charakteristisches Merkmal des neuen Bauwerks ist die walmartige Dachform mit der ostseitigen Oblichtverglasung. Die im Ansatz systematisierten Erd- und Untergeschossfassaden treten leicht in den Hintergrund. Zusammen mit der weit auskragenden Dachform schafft das vertikal gegliederte Verglasungsband im Pfarreisaal einen atemberaubenden, fast spektakulären Prachtsaal. Dieser darf kaum unterteilt werden. Dafür stehen alternativ im Untergeschoss unterteilbare Räume zur Verfügung. Die Konstruktion des Dachs lässt hingegen noch einige Fragen offen. Im bestehenden Altbau soll gleichwohl die Jungwacht und der Blauring untergebracht werden. Auch hier soll ein neues Treppenhaus mit Lift eingebaut werden. Der Standort ist gut gewählt, so dass die Erschliessung in der Dachaufsicht nicht in Erscheinung tritt. Organisation und Funktionalität: Die drei geforderten Funktionseinheiten, Saal, Vereinszimmer sowie Unterricht- und Sitzungsräume wurden nach Meinung der Jury optimal in die bestehenden und neuen Räume integriert. Im Annexbau der Pfarreikirche verbleibt die Kapelle an ihrem Standort. Weiter werden dort Archivräume untergebracht. Die Integration der Vereinszimmer ins Matterhaus wurde auch hier als gute Idee bezeichnet. Der neue Pfarreisaal und das Foyer wurden von der Jury gelobt. Der Pfarreisaal mit dreiseitiger Aussicht muss als spektakulär bezeichnet werden. Die Schulungs- und Sitzungsräume befinden sich im Untergeschoss des Neubaus, so auch die WC-Anlagen. Die Erschliessung ins Untergeschoss, insbesondere die Ankunft im UG ist, verglichen mit anderen Räumen, weniger gelungen. Darüber hinaus vermag die Küche mit ihrer Lage im Erdgeschoss das Foyer nicht direkt bedienen. Wirtschaftlichkeit: Vorliegender Projektbeitrag ist eines der wirtschaftlichsten Projekte. Es konzentriert sich auf das Wesentliche und konsumiert dabei gleichzeitig sparsam Volumen. Fazit: Der Projektbeitrag der Deplus Architekten wird von der Jury als ausserordentlich guter ortsbaulicher und architektonischer Beitrag qualifiziert. Die Jury empfiehlt der Auftraggeberin vorliegendes Projekt zur Weiterbearbeitung.
Visualisierung 02

Visualisierung 02

Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02

Abgabeplan 02

Abgabeplan 03

Abgabeplan 03