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Einladungswettbewerb | 09/2010

Gemeindehaus an der Alten Kirche Heiligenhaus

2. Preis

ELEMENTAR - Studio für Architektur und Transformation

Architektur

Erläuterungstext

Die konzeptionelle Idee der städtebaulichen Komposition sieht vor, dass die neuen Gemeindegebäude im Dialog mit der alten Heiligenhauser Kirche zusammen -als Ensemble- das neue Evangelische Gemeindezentrum bilden. Beide Gebäude stiften den Raum und die Fassung für einen Gemeindehof bzw. Gemeindeplatz, der in semantischer Hinsicht als sich öffnende, einladende Geste zur Stadt und zur Gemeinde gelesen werden kann. Er bindet die angrenzende Grünanlage und den tangierenden Weg aktiv in das Platzgeschehen ein und ist in seiner baulichen Gesamtanlage zugleich Anfangs-, Mittel-, und Orientierungspunkt gemeindlichen Lebens und gemeindlicher Aktivitäten.

Die horizontale Erschließung des neuen Gemeindezentrum erfolgt von 3 Seiten. Im Osten für den alltäglichen Betrieb, im Norden vom Kirchenraum her und im Westen über den Gemeindeplatz als Zugang für besondere Veranstaltungen. Von allen drei Zugängen gelangt man zentral ins Gemeindefoyer. Die Lesbarkeit der vertikalen Erschließung ist durch die sich allen drei Zugängen anbietende Treppe sehr gut gegeben.

Das neue Gebäude gliedert sich in einen L-förmigen zweigeschossigen Baukörper, der im östlichen Teil unterkellert ist, und in ein vorgelagertes eingeschossiges Foyer. Die Höhe des zweigeschossigen Baukörpers orientiert sich an der Traufhöhe der alten Kirche, was für die Platzfassung dienlich ist. Ein Abgrabung vor dem Untergeschoss auf östlicher Seite erlaubt die Belichtung mit Tageslicht der Hauptnutzungsräume im Untergeschoss wie z. B. für den Feierraum und bietet auch durch ihre Größe und das landschaftliche Hereinfließen des südlichen Gartenteils gute Aufenthaltsqualitäten im Freien.

Die Fassaden der Hauptgebäude sollen in Analogie zur steinernen Kirche überwiegend massiv ausgeführt werden. In Korrespondenz dazu sorgen große Glasflächenzonen für Transparenz und Offenheit.
Die Flachdächer sollen extensiv begrünt werden.

Sowohl das bergend Schützende als auch das sich Öffnende werden im Gesamtkonzept der Komposition zum Ausdruck gebracht.



Freie Mitarbeiter:
Jany Kernche
Stefan Huesmann

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Anbindung des neuen Gemeindezentrums wird sehr behutsam gelöst. Die Kirche bleibt als Solitär freigestellt und wird lediglich über einen im Maßstab angemessenen gläsernen Windfang mit dem neuen Gemeindezentrum verbunden.
Das Gebäude orientiert sich klar und eindeutig zum Kirchplatz. Die schlanke Baukörperform kann überaus gut von der Alten Kirche ‚verkraftet’ werden; Alt und Neu treten an keiner Stelle in Konkurrenz zueinander.
Die Aussage des neuen Gemeindezentrums ist eindeutig ablesbar. Es präsentiert sich als ein zum städtischen Leben hin geöffnetes Haus. Die Gruppenräume werden zum Kirchplatz hin orientiert, vorgelagert und an exponierter Stelle wird die Küche angeordnet. Die Aussagen als ‚Theologie des Feierns’ und ‚der Herd als wärmende Mutter’ kann nachvollzogen werden und findet durchaus die Anerkennung des Preisgerichtes.
Die Grundrissorganisation ist klar und überzeugend. Das Gebäude weiß durchaus was es will und will dabei dennoch nicht mehr sein, als es ist.

Als problematisch wird der schlanke Saalzuschnitt bei geöffneten Faltwänden beurteilt. Der lange Raum hat eine ungünstige Proportion, was zu akustischen Problemen und eingeschränkter Sicht führen kann. Sehr positiv ist die kompakte und damit wirtschaftliche Gebäudefigur zu beurteilen.
Der erweiterte Windfang mit anschließendem Foyer und Coffeebarangeboten hat eine interessante und gute räumliche Qualität. Die Orientierung der Beratungsbüros zum Kirchplatz ist sinnvoll und unterstützt die gewünschte Präsenz der Gemeinde am Ort.
Der Jugendraum im Untergeschoss wird über das zentrale Treppenhaus erschlossen und über einen Lichthof belichtet, und fügt sich somit schlüssig in das Gesamtkonzept ein.
Ansichten

Ansichten

Ansichten Schnitt

Ansichten Schnitt

Grundriss

Grundriss