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Offener Wettbewerb | 06/2023

Neubau Kinder- und Gemeindezentrum Pyhra (AT)

Visualisierung der Entwurfsidee

Visualisierung der Entwurfsidee

Anerkennung

Preisgeld: 5.500 EUR

Christiane Laimer

Architektur

Erläuterungstext

KONZEPT STÄDTEBAU

Das neue Gemeindezentrum wird vom Ortszentrum kommend über den neu geschaffenen Dorfplatz erschlossen. Definiert wird dieser durch die zwei neu zu errichtenden Gebäude sowie durch die Bestandsbauten der Gemeinde (Feuerwehr, Schule, Bank, etc.). Um den vielseitig bespielbaren, unversiegelten Platz offen und einladend zu gestalten, wird der gesamte Platz von Stellplätzen freigehalten. Ein großzügiger Rad- und Fußweg führt direkt zum Gemeindezentrum. - Eine Baumallee trennt den Fußweg von der Straße. Ein sensibler Umgang mit dem Baumbestand ist gegeben.
Der Baukörper des Gemeindezentrums ist durch seine quadratische Form von allen Seiten gleichwertig. Durch die Situierung auf dem Grundstück wird der Baukörper vom Zentrum kommend durch den vorgelagerten Platz inszeniert. Die südliche Einfassung des Platzes bildet der eingeschoßige neue Kindergarten, der ebenfalls vom Platz erschlossen wird. Das Gemeindezentrum - als Split Level konzipiert - nimmt die Hanglage der Umgebung auf. Der Kindergarten auf Höhe des Platzes gibt den Blick von der Straße ins Tal frei.

ENTWURFSIDEE GEMEINDEZENTRUM


Das Gemeindeamt ist als Split Level in Holzbauweise konzipiert (Dachbinder mit Holhlkastendecke, Unterzugsdecke mit BSP, extensive Dachbegrünung und Photovoltaik). Holz ist sowohl innen als auch außen wahrnehmbar.

Über den Dorfplatz gelangt man in ein großzügiges Foyer, welches dem Veranstaltungssaal und der Bibliothek vorgelagert ist. Dadurch besteht die Möglichkeit bei Veranstaltungen auch den 1000m² großen Vorplatz einzubeziehen. Der Zugang des Veranstaltungssaals und der Bibliothek über den Platz ermöglicht eine Abtrennung des restlichen Gebäudes, außerhalb der regulären Öffnungszeiten.

Von der Straße gelangt man rasch ins Bürgerbüro und zur Cafeteria mit Straßenverkauf und vorgelagerter Terrasse und Blick auf den Dorfplatz. Behindertenparkplätze und ein "Stop & Go"- Parkplatz für schnelle Erledigungen - wie das Abholen eines Pakets - sind dem Gemeindezentrum vorgelagert.
Vom Windfang gelangt man in einen großzügigen Wartebereich mit inszenierter Belichtung von oben. Ein Halbstock hinauf sind sämtliche Räume des Gemeindeamtes inklusive zentralgelegener Besprechungsräume untergebracht. Ein Halbstock hinunter gelangt man auf direktem Weg zum Veranstaltungssaal und der Bibliothek und in weiterer Folge auf den Platz und zum Kindergarten.

ENTWURFSIDEE KINDERGARTEN


Der Kindergarten ist ebenfalls in Holzbauweise mit Gründach und fakultativer PV-Anlage geplant. Er ist prominent über den neuen Dorfplatz erreichbar. Der gläserne Eingangsbereich trennt nicht nur baulich und optisch die Krabbelstuben von den anderen Gruppenräumen sondern gibt auch den Blick in den Garten und die Terrasse frei.

Links und rechts erreicht man über einen breiten Spielflur mit Nischen und Spielinseln die Garderoben, die den einzelnen Gruppenräumen zugeordnet sind. Die Garderoben wiederrum -als Verbindungstück - bieten die Möglichkeit schnell auch von den Freibereichen zu den Sanitärräumen zu kommen. Ein gartenseitiges Vordach bietet Sonnen- und Witterungsschutz. Große Sitzfenster stellen eine Blickbeziehung zum Außenbereich her und bilden so fließende Übergänge. Zwischen Gruppenräumen, Sanitärbereichen und Gängen sind Fixverglasungen geplant, um die Kinder gut überblicken zu können.

Der Bewegungs- und Multifunktionsraum weisen direkten Blickkontakt zum Platz auf und nehmen so an dem öffentlichen Leben teil.



Beurteilung durch das Preisgericht

Aus der Entwurfsidee, das Projekt mit dem Hangverlauf nach Süden zu entwickeln, entsteht ein Platz auf zwei Ebenen, wobei der 3m tiefere Abschnitt des Marktplatzes mit einer Sitzstufenanlagen vom Vorplatz auf Straßenniveau getrennt und als Veranstaltungsarena ausgebildet wird. Die Ansicht des Gemeindezentrums an der Wiedener Straße ist eingeschoßig. Hinter dem Bürgerbüro und der Bäckerei wird das Gemeindeamt und darunter der Veranstaltungsbereich mit Saal und Bibliothek als Splitlevel organisiert. Den südlichen Abschluss des Marktplatzes bildet, mit einer Querdurchwegung vom Gemeindezentrum getrennt, der eingeschoßige Kindergarten. Das Preisgericht begrüßt die maßstäblich adäquate Ausbildung der Gebäudevolumen, den produktiven Umgang mit der Topographie und beurteilt vor allem die Funktionalität des Kindergartens sehr positiv.
Die Anordnung der Gruppen zum Garten sowie die zweiseitige Orientierung im Eingangsbereich werden dabei besonders hervorgehoben. Kritisch diskutiert wird die Funktionalität des Platzes, der im oberen Bereich den notwendigen Windschutz vermissen lässt und vom Zuschnitt her für Veranstaltungen ungeeignet erscheint. Der untere Teil des Platzes ist zwar als Freibereich für den Saal gut konzipiert, die Arena wird allerdings als zu groß und in Bezug auf den Wartungsaufwand kritisch gesehen. Ungünstig ist auch die Verkehrserschließung gelöst, da vom westseitigen Parkplatz aufgrund der Barrierewirkung der Arena der gesamte Marktplatz umrundet werden muss, um barrierefrei zum Kindergarten bzw. zur Bibliothek und zum Veranstaltungssaal zu gelangen. Die Konzeption des Markplatzes, der weit in die Tiefe des Planungsgebiets hinein ausgedehnt wird, generiert Probleme im Bereich des Kindergartenspielplatzes, der vor allem ostseitig nur eine enge Restfläche besetzen kann.
oben: Schnitt durch Dorfplatz und Kindergarten; unten: Schntit durch Gemeindezentrum und Kindergarten

oben: Schnitt durch Dorfplatz und Kindergarten; unten: Schntit durch Gemeindezentrum und Kindergarten

Gestaltung der Freibereich

Gestaltung der Freibereich

Erschließung: Autofahrer - Fußgänger

Erschließung: Autofahrer - Fußgänger