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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Kunst am Bau für den Neubau des Tiermedizinischen Zentrums für Resistenzforschung der Freien Universität Berlin

FÄHRTENLESEN

FÄHRTENLESEN

1. Rang / Realisierungsempfehlung

Nevin Aladağ

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf, eine Wandarbeit für den Treppenaufgang im Atrium des Gebäudes bestehend aus 30 hauchdünnen Edelstahl- Paneelen vor einer Wand in Grüntönen, basiert auf der Analyse von Fußabdrücken ausgewählter Nutz- und Wildtiere. Das Preisgericht begrüßt die künstlerisch-zeitgenössische Sprache des Entwurfes und betont dabei die besonders wertvoll erscheinende ästhetische Übertragung und somit Abstrahierung von unterschiedlichen Tierfährten durch Rapporte in geometrische und zugleich floral-anmutende Muster. Diese Muster laden die Betrachterinnen und Betrachter wiederum ein, die einzelnen Motive zu lesen und zu dekodieren, wobei - je nach Standort - immer weder Neues entdeckt werden kann. Auf diese Weise entsteht eine subtile Analogie zur wissenschaftlichen Arbeit am Institut. Das Preisgericht begrüßt die künstlerisch-zeitgenössische Sprache dieses Werkes zwischen Wandteppich und klarem konzeptuellem Aufbau. Es erwartet, dass die Arbeit eine starke ästhetische Präsenz im Raum entfalten wird und sich zugleich harmonisch in die Architektur einfügen kann. Das Preisgericht spricht sich mit großer Mehrheit für eine Realisierung des Entwurfs aus.
Im Anschluss gibt das Preisgericht folgende Realisierungsempfehlungen für diese Arbeit:
1. Bei der Realisierung ist sicherzustellen, dass das Edelstahlgewebe an den Brüstungen und Wänden des Treppenhauses keine Verletzungsgefahr erzeugt, z.B. durch scharfkantige Metalloberflächen, Ver- oder Aufbiegungen einzelner Metallfäden aufgrund mechanischer Beanspruchung durch Stöße, Anhaftung von Textilfasern bei der Benutzung des Treppenhauses etc.
2. Die Grüntöne der Hintergrundfarbe erscheinen dem Preisgericht als zu dunkel im Zusammenspiel mit der architektonischen Gestaltung des Atriums. Das Preisgericht empfiehlt deswegen der Verfasserin, dem Verfasser eine Aufhellung der Hintergrundfarben in Absprache mit dem Auftraggeber (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen), der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Architekten.
3. Das Preisgericht würdigt die Zeichenhaftigkeit der Arbeit - gleichzeitig aber auch die Leichtigkeit und Transparenz. Bei der Realisierung ist sicherzustellen, dass die dargestellte Transparenz und Leichtigkeit des Entwurfs in der Umsetzung erhalten bleibt.
4. Die Edelstahlpaneele sind sicher an Brüstungen und Wänden zu befestigen (s. Punkt 3). Der Wandauftrag durch die Metallpaneele (2mm) sind mit der bauseitigen Planung der Holzhandläufe abzustimmen.