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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Hofburggarten

1. Rang

freilich landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Höller & Klotzner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Hofburggarten - Raum der Genüsse

Der historische fürstbischöfliche Obstgarten mitten in der Stadt Brixen, ursprünglich ein Nutz- und Lustgarten für einige wenige, soll nun einem breitem Publikum zugänglich gemacht werden. Die historische Gartenanlage bildet die Grundlage für das Entwurfskonzept von freilich Landschaftsarchitektur und Höller&Klotzner - Architekten.

Zentraler Ruhepol des Gartens ist die Baumwiese, welche durch einen umlaufenden Rundgang gefasst wird. Dieser nimmt alle hochfrequentierten Aufenthaltsbereiche einschließlich des Besucherzentrums auf und befreit die Baumwiese von jeglicher Hektik.

Der Rundgang als vielfältig nutzbarer Bewegungsraum
Der Rundgang erschließt auf 2 Ebenen den Gartenbereich. Er ist großzügig angelegt und robust genug, um auch rege Besucherströme aufzunehmen. Jeweils an den Ecken sind größere Aufenthaltsbereiche vorgesehen. Die Plätze vor den historischen Türmen sind für Lesungen und Festlichkeiten, sowie für Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Innenraumangebot bestens geeignet.
Das Besucherzentrum ist das Eingangstor zum Garten und besetzt die Nordwestecke der Gartenanlage. Es wird unter den höher gelegenen umlaufenden Laubengang geschoben, ohne dabei den Rundgang um den Garten zu stören und ohne den Blick auf die Hofburg zu verstellen. Neben Café und Shop kann hier auch der Eintritt kontrolliert werden. Cafeterrasse und Podiumsplätze im Grünen bieten Platz für Mittagspausen und Konzerte, am Zedernplatz sind Feiern an heißen Sommertagen möglich, offene Wasserkanäle erfrischen den Müssiggänger. Die Terrasse vor der Cafeteria kann bei Veranstaltungen ohne großen Aufwand auch als Musikpavillon umfunktioniert werden.

Der Obstbaumgarten als Ruheraum
Dieser ist der Entspannung und der pflanzlichen Dynamik gewidmet. Das die gesamte Fläche umfassende Obstbaumraster gibt dem Ort die Größe, die es braucht. Innerhalb dieses Baumrasters sind einzelne größere und kleinere Obstgärten gleicher Arten aber unterschiedlicher Sorten angeordnet. Solange die Bäume noch klein sind, unterstützen Blühkreuze und hochstehende Wiesen die räumliche Strukturierung, mit dem Wachstum der Obstbäume übernehmen dies in Zukunft die Baumgruppen selbst. Einzig die einstigen Blühkreuze markieren dann als extensive Wiese die Kreuzungsbereiche der Obstgärten.
So kann der Besucher in einer Vielzahl von Gärten wählen, je nach Blüte- oder Fruchtzeit es sich im Mirabellen- oder Kirschgarten gemütlich machen, die Geschichte alter Obstsorten studieren oder einfach die Sortenvielfalt des Apfelgartens bestaunen.
Die historische Wegachse erschließt die inneren Baumgartenbereiche und ist vor allem eine wichtige Sichtachse innerhalb des Baumgartens. Das Baumraster lehnt sich an diese Achse an und verbessert dadurch die Sichtbeziehungen im Garten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Freiraumgestaltung zeichnet sich durch überzeugende Selbstverständlichkeit aus. Die Flächengliederung ist aus dem geometrischen Zuschnitt des Gartenareals hergeleitet und integriert die Diagonale zwischen Hofburg und südlichem Gartentor.
Das Wegnetz macht die Höhendifferenzen im Gelände, Aufenthaltsqualitäten der einzelnen Partien und die Sichten auf Hofburg, den Baumgarten als Ganzes, die Pavillons (Türme) und die umgebende Landschaft optimal erlebbar. Das Raster der Baumbepflanzungen im Zusammenspiel mit dem Mosaik aus subtil differenzierten Vegetationsflächen bewirkt ästhetisch reizvolle Nuancen im Rahmen eines ruhigen Gesamtbildes. Damit wird ein wesentliches historisches Charakteristikum des Pomariums in neuen Formen tradiert. Die auf Rasen angeordneten Obsthaine sind auf vielerlei Weise als Spiel- und Festraum nutzbar. Das
Besucherzentrum ist, was die Einbindung, als auch die Orientierung betrifft, zu überarbeiten.