modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 05/2004

Stadtpark Hardau

Spiel und Spass im Stadtpark Hardau

Spiel und Spass im Stadtpark Hardau

2. Rang / 2. Preis

freilich landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Baumhaine und Schule
die räumliche Gliederung des langgezogenen Freiraums erfolgt durch das Schulgebäude sowie durch zwei Baumhaine.
In den Baumhainen, als jeweilige Fortsetzung der Seitenzugänge, verflüchtigt sich die Hektik der Stadt -der Besucher darf sich eine Pause gönnen.
Der Kirschhain bietet eine weiche Verbindung durch den Park zum zukünftigen Supermarkt. Bankreihen laden Beschäftigte wie Einkäufer zum Verweilen ein. Ruhiger noch präsentiert sich der Robinienhain als sommerlicher Schattenpol in der freien Wiesenlandschaft.
Als drittes Element im Park versteht sich das Schulgebäude, das durch eine einheitlich schwarze Asphaltdecke und einer schattenspendenen Ginkgoreihe akzentuiert wird. Lange Sitzbänke ermöglichen den Schülern in der Pause, den Blick über den Park gleiten zu lassen.
Aktionsplattform
Als großzügige Verbindung nimmt die Plattform die Haupterschließung durch den Park auf und liefert gleichzeitig genügend Platz für Feste, Spiele und Genüsse. Ein kleiner Niveausprung setzt die Plattform von der Wiesenfläche ab und ermöglicht abends eine suggestive Stimmungsbeleuchtung.
Eine Baumreihe aus Platanen und Pappeln trennt den übergeordneten Radweg von der restlichen Aktionsfläche. Im Ankunftsbereich der Schule bieten überdachte Sitzbänke witterungsgeschützte Aufenthaltsbereiche für alt und jung.
Mehr oder weniger starke Schnitte im Asphalt bestimmen die Abfolge der unterschiedlichen Nutzungen: die Parkeingänge sowie der zentral gelegene Fest - und Marktplatz sind in zarten, mit Schotter und Fugenvegetation gefüllten Streifen, aufgebrochen. Präzise Aussparungen im Asphalt, gefüllt mit Schotter, Steinen, Sand und Baumstümpfen bestimmen den Spielbereich. Hier können Abbruchmaterialien wie gefällte Bäume, Steinmaterialien sowie andere archaische Spielmaterialien eingesetzt und auch regelmäßig neuen Spiebedürfnissen angepasst werden. Ein langer Tisch (tavolata) sowie eine Grillstelle können im Genußbereich für kleine und größere Feste im Park genutzt werden.
Wiesenflächen
großzügige Wiesenflächen lassen vielfältige extensive Aktivitäten zu. Ballspiel oder Picknick, liegen oder rennen...
Die Norastraße wird durch ein langes Wasserbecken vom Schulfreiraum abgegrenzt. Lange Zweierbänke machen den Unterricht im Freien möglich. Eine extensive Blumenwiesenmischung und locker gesetzte Blühgehölze lassen das Lernen leichter fallen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine mit weit ausholendem Bogen definierte leicht erhöhte Promenaden-
und Platzzone verbindet die Hardstrasse mit der Norastrasse.
Diese Intervention teilt den Park in der Längsrichtung in zwei grosse
geschwungene Bereiche: In die rot asphaltierte Aktionsplattform und
die Parkwiese. Rechtwinklig zu diesen wird der Parkraum mit dem
Volumen des neuen Schulhausgebäude einerseits und mit den zwei
gestaffelt platzierten Baumplätzen andererseits gegliedert.
Die neue rote Plattform ist eine Intervention, welche dem Hardauquartier
einen Rückhalt, Identität und Verbindung gibt. Logisch wird
das Raum- und Farbkonzept mit den schwarzen, über beide Zonen
gespannten Platzflächen aus Asphalt oder Kies weitergeführt. Diese
Raumteilung ermöglicht auf der Promenadenseite verschieden nutzbare,
massstäbliche Teilbereiche. Auf der Seite des Grünraumes gliedern
die Baumplätze zusammen mit dem Schulhaus den Park, es entstehen
etwas gleichförmig proportionierte Räume. Das Rückgrat der
Platzfläche und der Übergang zum Hardauquartier bildet die mit
Pappeln ergänzte Platanenreihe. Dieses Element strukturiert und
klärt die Haupterschliessung bis zum Schulhausplatz überzeugend.
Leider ist die eingeschriebene Asphaltfläche des Schulhausplatzes
recht dominant, so dass die Aktionsplattform hier unterbrochen wird
und Orientierung und Klarheit des Konzeptes an dieser Stelle verloren
gehen.
Die Aktionsplattform ist in ihrem gestalterischen Ausdruck sehr prägnant.
Im Gegensatz dazu wirken die vorgeschlagenen Elemente, wie
die Tavolata ,das Grillband, die mit Mohn bepflanzten Schotterbänder
und anderes forciert, das Konzept und der vielfältig nutzbare Raum
werden verwässert. In seiner Grundstruktur ist der Vorschlag robust
und pflegeleicht.
Die Erstellungskosten bewegen sich mit der grossen versiegelten
Fläche im oberen Bereich.
Erschliessung und Anknüpfung an die umliegenden Strassen und
Wege, insbesondere die Ost-West-Verbindung, sind gut gelöst. Die
für die Quartierstruktur wichtige direkte Verbindung Albisriederplatz
- Hardau I und II durch den Park fehlt jedoch und ist für die Nutzung
einschränkend. In der ersten Etappe weist die Plattform als
Hauptbestandteil des Konzeptes ungünstige Proportionen auf und
der übergeordnete Bezug fehlt. Das Vegetations- und Baumkonzept
ist klar und gut.
Das Gesamtkonzept bindet das Schulhaus in die Parkgestaltung mit
ein. Die unklaren Bereiche, die beim Aufeinandertreffen der beiden
Themen Schulhausplatz und Plattform entstehen, schwächen jedoch
das Konzept und nehmen dem Beitrag die Klarheit und Logik. Ungeachtet
dessen zeichnet sich das Projekt hauptsächlich durch die
grosszügige Geste, welche die rote, fast durchgehende Hauptfigur
schafft, als moderner zeitgemässer Beitrag aus. Die Aktionsplattform
könnte in diesem Stadtteil eine Bereicherung und ein vielfältig nutzbarer
Stadtraum werden, welcher dem Charakter des heutigen Quartiers
entspricht und den notwendigen Raum für alle bietet.
Grundriss Hardau

Grundriss Hardau

Ruhen im Robinienhain

Ruhen im Robinienhain

Zugang Schule und Park

Zugang Schule und Park