modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Hauptbahnhof Essen | Gestaltung des Umfeldes

Ansichten, Lichtkonzept und Perspektive

Ansichten, Lichtkonzept und Perspektive

3. Preis

WGF Nürnberg

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee

Im städtebaulichen Kontext und seiner funktionalen Bedeutung hat der heutige Bahnhofskomplex nur wenig mit seinem historischen Vorgänger gemeinsam. Während das alte Hauptgebäude eindeutig der City zugewandt war und den nördlichen Vorplatz beherrschte, orientiert sich das Neubauensemble notwendigerweise auch zur Neustadt nach Süden und ist darüber hinaus zur Relaisstation für U-Bahn und Busse geworden. Seine geplante Umgestaltung wird zwar zu einer erheblichen Wertsteigerung führen, kann im heterogenen Umfeld von Baudenkmälern und Hochhäusern aber die frühere Dominanz und Zeichenhaftigkeit nicht zurück gewinnen.

Aus dem einstigen Zentralgebäude hat sich dagegen ein Stadtraum auf drei Ebenen entwickelt, deren mittlere gleichzeitig als Stadtteilpassage, Verkehrsdrehscheibe, Verteilerplattform und Dienstleistungsquartier dient.

Auf dieser Ebene wird ein Teppich ausgerollt, dessen markante Struktur den Bahnhofsplatz in seinen Grenzen neu bestimmt und in seiner Funktionsvielfalt räumlich zusammenfasst. Sein Muster definiert die parallelen Nord-Süd-Passagen unter Einbeziehung der Busspuren als gleichwertige Elemente, die Ambivalenz beider Vorplätze kommt im Verlauf der Streifentextur zum Ausdruck. Nordseitig läuft das Muster in die Anschlussplätze über, im Süden wird es zur wegbegleitenden Terrassenkaskade ins Headquarter. In den Übergangszonen bilden formierte Baumkarrees bei teilweiser Integration von Bestandsbäumen räumliche Akzente mit Verweilinseln im Strom des Fuß- und Fahrverkehrs.


Gestaltelemente

Bodenbeläge:
Der Streifenteppich besteht aus großformatigen Betonplattenstreifen im nordsüdverlaufenden Helldunkel-Kontrast, die östlich anschließenden Vorfahrtszonen dagegen aus Natursteinpflaster, in das die Verkehrsgeometrien mit höhengleichen Bordsteinbändern eingelegt werden.

Begrünung:
Ein Geviert aus Platanen im Kastenformschnitt bildet das Grundmodul, das Inseln und Übergangsbereiche meist im Doppelkarree markiert. Die Terrassenkaskade an der Freiheit wird mit dekorativen Streifen aus halbhohen Bambusarten in gelbgrünen Laubkontrasten gegliedert, die in die erweiterte Wassertreppe des Konzern-Hochhauses übergehen.
Die Grüninseln in den Verkehrsflächen dagegen werden auf Rasenteppiche reduziert, um den räumlichen Zusammenhang der südlichen Platzbereiche zu unterstützen.
Sockelhohe Betonbalken mit Auflagen im Kontext der Grundmuster dienen als einfache aber großzügige Ruhezonen im Verkehrsstrom oder im Schatten der Bäume.


Lichtkonzept

In Ergänzung der eigenständigen Mastbeleuchtung in den Verkehrstrassen wird eine Platzbeleuchtung ausschließlich von den Bauwerken ausgehend vorgeschlagen. Röhrensysteme wie in der Unterführung unter den Vordächern, ergänzt durch Wandstrahler an den Fassaden heben die Volumetrie der Platzränder hervor und unterstützen das Kontinuum der Raumfolgen. Die von Bodenstrahlern akzentuierten Baumgruppen bilden zusätzliche Lichtinseln mit jahreszeitlich wechselndem Erscheinungsbild.
Entwurf Nord 1:200

Entwurf Nord 1:200

Entwurf 1.500

Entwurf 1.500