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Award / Auszeichnung | 10/2013

Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2013

FRIEDHOF ARNSTADT Gräberfeld für Urnenbeisetzungen

DE-99310 Arnstadt, Am Friedhof 2

Auszeichnung

Büro für Freiraumplanung Möbius

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 09/2011
    Fertigstellung: 04/2012

Projektbeschreibung

Die Umgestaltung von Friedhöfen erfordert eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Die Neugestaltung dieses Gräberfeldes ist Teil eines über zwanzigjährigen Umgestaltungsprozesses des Arnstädter Friedhofes. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ermöglicht der hohe Anteil von Urnenbeisetzungen eine Vergrößerung der Grababstände. Somit können Gräberfelder großzügiger angelegt und in neu zu schaffende parkartige Strukturen eingebunden werden. Durch einen behutsamen Umgang mit historischen Grabmalen und der Einbindung der vorhandenen Gehölzstrukturen werden Räume geschaffen, die Trauernden Geborgenheit bieten und durch ihren hohen Grünanteil hoffnungsvoll stimmen.
Hierdurch erfolgt eine bessere Identifizierung der zukünftigen Nutzungsberechtigten mit diesem Freiraum. Unterstrichen wird dies noch durch eine offene, lichtdurchflutete Gräberfeldplanung.
Durch die vom Planungsbüro entworfenen höhenbündigen Einfassrahmen sind alle Gräber und Sitzmöglichkeiten barrierefrei erreichbar. Bei noch nicht vergebenen Gräbern oder später ausbleibender Grabpflege können die Flächen als Rasenflächen mit übermäht werden. Die Verlegung der zehn Zentimeter dicken Rahmen erfolgte nur auf einem Splittbett. Durch den Verzicht auf Betonfundamente konnte das Gräberfeld während der Wintermonate in kürzester Bauzeit errichtet werden. Die nachträgliche Behebung von Setzungen oder der spätere Rückbau sind daher nur mit einem geringen Aufwand verbunden.
Für die Erschließung des Gräberfeldes wurden Granitkrustenplatten als Schrittplatten verlegt. Im Zentrum der Anlage wurde ein alter Ahorn erhalten und mit einer Rundbank umgeben, die aus einer anderen städtischen Grünanlage stammt. Die vor- handenen Gehölzstrukturen wurden so belassen und damit eine gewünschte räumliche Trennung im Gräberfeld erzeugt. Die Rahmenbepflanzung erfolgte mit pflegeleichten Blütensträuchern.
Diese frei wachsenden Gehölze verringern den Pflegeaufwand und bieten einem großen Artenspektrum Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten.


Beurteilung des Preisgerichts Thüringer Landschaftsarchitekturpreis 2013

Der Friedhof – ein Ort, der allseits mit Zurückhaltung und Pietät benutzt und betrachtet wird. Ein Ort, der eine Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Veränderungen widerspiegelt, wie beispielsweise geringere Belegungszahlen aufgrund des demografischen Wandels, zunehmender Feuerbestattung mit einhergehendem geringeren Flächen- und Pflegebedarf und wachsenden Überhangflächen.
Der Friedhof – eine Planungsaufgabe, der sich nur wenige Landschaftsarchitekten widmen. Doch einige fasziniert dieser Ort mit seiner über Jahrzehnte gewachsenen natürlichen sowie steinernen Gediegenheit und ruhigen Ausstrahlung. Beharrlichkeit und ein feines Gespür für diese Planungsaufgabe sind notwendig, aus einer dunklen, fast düster anmutenden, zugewachsenen Friedhofsanlage einen lichten landschaftlichen Parkraum entwickeln zu können. Der Landschaftsarchitekt Steffen Möbius, ein national anerkannter Friedhofsplaner, vermochte beim eingereichten Beitrag mit wenigen, aber stimmig gewählten Elementen wie sanfter Geländemodellierung, Einsatz von markanten raumstrukturierenden Einzelgehölzen, leicht geschwungenen Wegen und großzügiger landschaftlicher Raumgestaltung die Fachjury davon zu überzeugen. Die präsentierte Lösung für das Gräberfeld für Urnenbeisetzungen auf dem Friedhof in Arnstadt ermöglicht Veränderungen des Bedarfes, aber auch wandelnde Nutzeransprüche qualitätsvoll aufzunehmen und dies bei moderaten Erstellungs-, Pflege und Unterhaltungskosten. Das architektonische Gebot Mies van der Rohes „Weniger ist mehr“ wurde hier in einer zukunftsweisenden, landschaftsgestalterischen Qualität realisiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Friedhof – ein Ort, der allseits mit Zurückhaltung und Pietät benutzt und betrachtet wird. Ein Ort, der eine Vielzahl aktueller gesellschaftlicher Veränderungen widerspiegelt, wie beispielsweise geringere Belegungszahlen aufgrund des demografischen Wandels, zunehmender Feuerbestattung mit einhergehendem geringeren Flächen- und Pflegebedarf und wachsenden Überhangflächen. Der Friedhof – eine Planungsaufgabe, der sich nur wenige Landschaftsarchitekten widmen. Doch einige fasziniert dieser Ort mit seiner über Jahrzehnte gewachsenen natürlichen sowie steinernen Gediegenheit und ruhigen Ausstrahlung. Beharrlichkeit und ein feines Gespür für diese Planungsaufgabe sind notwendig, aus einer dunklen, fast düster anmutenden, zugewachsenen Friedhofsanlage einen lichten landschaftlichen Parkraum entwickeln zu können. Der Landschaftsarchitekt Steffen Möbius, ein national anerkannter Friedhofsplaner, vermochte beim eingereichten Beitrag mit wenigen, aber stimmig gewählten Elementen wie sanfter Geländemodellierung, Einsatz von markanten raumstrukturierenden Einzelgehölzen, leicht geschwungenen Wegen und großzügiger landschaftlicher Raumgestaltung die Fachjury davon zu überzeugen. Die präsentierte Lösung für das Gräberfeld für Urnenbeisetzungen auf dem Friedhof in Arnstadt ermöglicht Veränderungen des Bedarfes, aber auch wandelnde Nutzeransprüche qualitätsvoll aufzunehmen und dies bei moderaten Erstellungs-, Pflegeund Unterhaltungskosten. Das architektonische Gebot Mies van der Rohes „Weniger ist mehr“ wurde hier in einer zukunftsweisenden, landschaftsgestalterischen Qualität realisiert.