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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Seepark Zülpich - Landesgartenschau 2014

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3. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Zülpicher Jahrtausendgärten – Von der Römerzeit bis ins 21. Jahrhundert

Schauspiel auf der Seebühne
Ob als Protagonisten oder treue Zuschauer - die Bürger Zülpichs erleben wie wenige andere die Wandelbarkeit der Kulissen ihrer Heimat. Der ursprünglichen Kulturlandschaft zur Zeit der römischen Besiedelung, über das Spektakel der sich in Fels und Erde grabenden Braunkohlenbagger und dem Hinterlassen tiefer Spuren in der einst ebenen Umgebung, folgten Jahre des Ruhens und Innehaltens. Nun steht die Zukunft vor der Tür. Zülpich wird zur Bühne einer modernen Freizeit- und Erholungslandschaft mit den mannigfaltigen Requisiten von gestern, heute und dem 21. Jahrhundert.

Konzept Seepark
Zülpich rückt an den See. Bereits während der Gartenschau schaffen drei grüne Korridore den Anschluss des Stadtkörpers an die Landschaft. Sie ergänzen die grossräumliche Vernetzung der Stadt zwischen dem Naturschutzsee Füssenich, dem Park am Wallgraben und dem Wassersportsee Zülpich. Der künftige Seepark fliesst von den am Wallgraben beginnenden Grünachsen aus über die neue Stadtkante zum See hinab und umschliesst diesen mit einer grosszügigen Erholungslandschaft.
Durch Stadtbalkone und Treppenanlagen werden weite Ausblicke in den umgebenden Kulturraum und ein schneller Zugang zum Wasser ermöglicht. Zusätzliche Waldtreppen eignen sich zum Sitzen und Ausruhen unter den Bäumen und vor der Kulisse des Sees. Die Seebühne ist integratives Element zwischen Stadt- und Landschaftsraum und führt auf der gesamten Länge am Ufer des Seeparks entlang. Mal eröffnet sie breite Podeste, die sich bis auf die Wasseroberfläche erstrecken und vielfach bespielbar sind, mal schmale Wegepassagen, die Wald und See spürbar zusammenrücken lassen. Der unvermittelt abzweigende Pontonsteg ermöglicht ein fast schwereloses Wandeln auf dem Wasser und führt in weitem Schwung über den See zum Freibad, das zwischen den Armen des schlanken Garderobengebäudes eingebettet liegt. Das Gebäude, in schlichter Holzbauweise ausgeführt, ist einerseits Bestandteil des neugestalteten Freibades, dient andererseits als Veranstaltungsfläche und bietet die Möglichkeit der wettergeschützten Lagerung von Booten und Wassersportausrüstungen.
Der über den Sandstrand wehende Seewind fängt sich in den Pflanzgesellschaften der Strandgärten und erzeugt einem fernen Beifall gleich ein Rauschen, das leise in der umgebenden Seearena verhallt.
Die bestehenden Bäume und Biotope des Naturraumes bleiben im Seepark erhalten. Sie werden bei Bedarf ergänzt und in die Bedürfnisse eines erlebnisreichen Spaziergangs am Wasser integriert. Der grüne Uferring erstreckt sich über die Wiesenflächen bis zur ´Strasse am Wassersportsee´ und verschafft dem Seepark künftig eine neue Gestalt.

Konzept Landesgartenschau
Die Landesgartenschau gliedert sich in drei Themenbereiche: die vom historischen Stadtkern ausgehende Zeitachse, die moderne Energielandschaft, und die Bespielung des Seeparks.

Zeitachse
Die einsetzende Industrialisierung im 19. Jahrhunderts veränderte die Siedlungs- und Landschaftsstruktur Zülpichs nachhaltig. Die zwei ausschlaggebenden Faktoren waren zum einen die Zuckerrübe, die auf den fruchtbaren Lössboden der Zülpicher Börde gedeiht, zum anderen der Braunkohletagebau, der deutliche Spuren in der Umgebung der Stadt hinterliess. Die Schaugärten entlang der Zeitachse beschäftigen sich mit diesen Passagen der neueren Geschichte Zülpichs und versuchen einen Ausblick in die zukünftige Entwicklung zu geben. Wie könnte Zülpich 2020 aussehen?

Energielandschaft
Die Energielandschaft als Ausstellungsbeitrag der Landwirtschaft gibt einen Blick in die Bördelandschaft von morgen. Den erneuerbaren Energien Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Bioenergie und Geothermie kommt bei der Modernisierung der Energieversorgung eine Schlüsselrolle zu. Unterschiedliche `Energiefelder` geben Einblicke in die heute schon mögliche Produktion von regenerativer Energie. Typische regionale Kultur- und Agrarpflanzen geben hierbei die räumliche Fassung vor.

Surfer in Jahrtausendgärten
Schon das Betreten des Seeparks über einen der Stadtbalkone eröffnet mehrere Optionen: nimmt man lieber den Höhenweg auf der Promenade und geniesst den einladenden Blick auf den Zülpicher See herab und das dahinterliegende Landschaftspanorama, oder steigt man bewusst hinunter auf die grosse Seebühne, um Wind und Wasser aus nächster Nähe erleben zu können?
Am besten ist es, erst einmal auf dem Balkon zu verweilen und die Aussicht auf die sich im See spiegelnde Landschaft zu geniessen. Dabei führen beide Wege entlang der Attraktionen der Gartenschau. Nach üppigen ´Balkongärten´ lassen sich geheimnisvolle Installationen in den Bäumen der ´Hängenden Gärten´ ausmachen und erkunden. Vorbei an Pflanzflächen am Wasser und zu Lande und sich abwechselnden Aussichtspunkten wird der Besucher in Richtung der Seearena geführt. Doch zuvor gilt es, den nächsten Stadtbalkon zu erreichen, oder für die etwas Mutigeren, den schwimmenden Pontonsteg durch die Flora der ´Schwimmenden Gärten´ und die exotische Fischwelt der ´Reusengärten´ zu überqueren.
Dort, wo Höhenweg und Seebühne zusammentreffen, eröffnet sich der Seepark in seiner ganzen Weite. Spielplätze und –wiesen laden zu sportlicher Aktivität ein, der ´Bewegte Garten´ fordert darüber hinaus noch Geschick und Vorstellungskraft. Zwei Wege führen von hier zu leiblichem Wohl: bevorzugt man die einfache Küche, zieht es den Besucher unweigerlich in die ´Kulinarischen Gärten´, wo inmitten bunter Blumenpracht das Picknick unter freiem Himmel die beste Möglichkeit ist, einen Nachmittag zu verbringen. Höheren Ansprüchen genügt das Parkrestaurant, wobei sich grosser Hunger spätestens nach einem vorherigen Besuch auf dem ´Gärtnermarkt´ verspüren lässt.
Danach lassen sich die kulturellen Angebote auf der Bühne in der ´Seearena´ ohnehin am besten geniessen. Auf dem warmen Holz der Sitzplateaus gleitet der Blick über die grünen Wiesen des Freibades, die sanft rauschenden ´Strandgärten´ und den Zülpicher Sandstrand auf die Weite des Sees. Ein letztes Mal gleitet das Seeshuttle über das Wasser, und ein Surfer kreuzt die Bugwelle.
Morgen ist ein neuer Tag. Vielleicht mit ein wenig mehr Zeit für den ´Schichtengarten´, den ´Vertikalen Garten´, den ´Schwarzen Garten´, oder einem Abend auf der Bühne am Zülpicher Sandstrand?
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