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Offener, einphasiger Ideenwettbewerb auf den Gebieten des Städtebaus und der Freiraumplanung | 03/2016

Neugestaltung Ortszentrum Laupheim

ein 3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

hänle + philipp architekten gmbh

Architektur

Winkler & Boje

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Durch Offenlegung des Baches Richtung Schlosspark und die Durchführung einer klaren Allee kommt es zu einer Zerschneidungswirkung, die stringente Achse wirkt unangemessen stark und gibt einen neuen städtebaulichen Maßstab vor.
Durch die Entwicklung von polygonalen Figuren und winkelförmigen Baukörpern ergibt sich ein wohltuendes Einfügen der Baukörper, wobei die polygonale Form einem Rathausbau vorbehalten bleiben sollte. Durch die Aufnahme der vorhandenen Traufhöhen entsteht ein angenehmes städtebauliches Bild. Die Firsthöhen erfahren eine Höhenabstaffelung vom Marktplatz zum Schlosspark, fallend vom Zentrum zum Park. Durch die Verwendung von geneigten Dächern fügen sich die Neubauten in angenehmer Weise maßstäblich in das städtische Gefüge ein. Unverständlich wirken die blockartigen Gebäude Richtung Schlosspark mit einem sehr städtischen Charakter. Der räumliche Übergang des Schlossparkes wird mit der angrenzenden Bebauung nicht gelöst, sondern wirkt abriegelnd und verstellt die mögliche Sichtachse/-bezug zum Schloss.

Die Wohngebäude an der Bronner Straße fügen sich in die städtebauliche Situation, hinsichtlich Höhe und Körnung, gut ein. Sie öffnen sich zum Park, sind gut positioniert zum öffentlichen Raum und führen die Bebauung an der Bronner Straße gut weiter und schließen sie ab.
Das Freistellen des denkmalgeschützten Solitärs am Feyzinplatz wird sehr positiv beurteilt, dieser Maßstab und der solitäre Baukörper wird aufgenommen und weiter geführt.
Die Schließung des Blockes an der VR-Bank wird als gelungen betrachtet.

Die Neubebauung am Ort des jetzigen Rathauses fügt sich gut ein und erweitert wohltuend den Marktplatz. Die vorgeschlagenen Baukörper besitzen ausreichend Prägnanz zur räumlichen Fassung des Ortes. Die Auflösung des Baukörpers in zwei Polygone führt zu einer Durchwegung über den Marktplatz.
Dadurch können unter Berücksichtigung der topographischen Gegebenheiten verschiedene Nutzungen auf einer Ebene etabliert werden. Die barrierefreie Erschließung ist über die König-Wilhelm-Straße möglich.

Der neu vorgeschlagene Rathausstandort ist gut vorstellbar und richtig und bildet ein angenehmes gegenüber zum historischen Bestand. Entlang der Plätze und der Achse sind die öffentlichen Nutzungen richtig angesiedelt. Der geplante Rathausneubau wäre auch am jetzigen Standort denkbar, unter Beibehaltung der geplanten Körnungen. Die Ausformulierung des Bibliothekbaus sowie der Abschluss des Schlossparks sind wenig überzeugend. Die gewählten Wohnstandorte sind in der Form vorstellbar. Die Lage des bestehenden Wohnhauses nördlich der geplanten Achse ist in dieser prominenten Lage sehr störend (Garagenbereich im EG und Höhenentwicklung).
Durch das großflächige Marktplatzangebot lassen sich vielschichtige Angebote (Markt, Terrassenflächen, Frei- und Bewegungsräume) auf einer Ebene verwirklichen.

Der Übergang vom städtischen Raum zum Grünraum ist ungelöst. Die vorgeschlagenen räumlichen Verbesserungen im Färbergässle erscheinen unangemessen und bilden eine Konkurrenz zum Marktplatz. Eine durchgängige Freiraumgestaltung ist kaum erkennbar und eine Qualität nicht ablesbar. Die Offenlegung und Fortführung des Wasserlaufes ist wohltuend, aber gestalterisch und funktional nicht allzu positiv zu beurteilen. Durch die Offenlegung wird der Feyzinplatz in seiner Nutzung eingeschränkt. Der hintere Teil des Bachlaufes wird, ebenso wie das Gebäude negativ gesehen.

Die Lage der drei geplanten Tiefgaragenzufahrten ist nachvollziehbar, wenngleich die Tiefgarage am Rathaus und am Färbergässle zu ungewollt hohen Verkehrsströmen führt. Die Verteilung der geforderten Stellplätze auf drei Tiefgaragen ist nachvollziehbar. Dadurch können drei voneinander isolierte Bauabschnitte realisiert werden. Die Fahrbahnbreite an der Kapellenstraße ist zu gering dimensioniert. Das Gesamtkonzept erscheint unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit gut.