modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Bauträgerwettbewerb | 04/2016

Wohnanlage "In der Wiesen: urban gardening"

Gewinner / Bauplatz 3 (Fi xstarter)

Volksbau Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgen. re. Gm bH

Private Bauherren

Josef Weichenberger architects + Partner

Architektur

Architektin Sne Veselinovic ZT GmbH

Architektur

PlanSinn Planung und Kommunikation GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

LEITIDEE
- WIWO²³ - Wohnhaus für qualitativ vollwertiges Wohnen mit hohem Freizeitwert in allen Lebenslagen
- leistbare Mieten
- guter Anschluss an das leistungsfähige öffentliche Verkehrsnetz
- hochwertige private, bauplatzbezogene und übergeordnete Freiräume
- attraktive Gemeinschaftsräume
- vielfältige Anreize und Anknüpfungspunkte zur verbesserten Kommunikation in der Wohnanlage und im Gesamtarbeitsgebiet

ARCHITEKTUR & STÄDTEBAU
Stadtstruktur
- Orientierung der Bebauung am Ergebnis des kooperativen Verfahrens
- Entsprechung des Gebäudekomplexes in Bezug auf die städtebaulichen Intentionen
- Zulässigkeit im Rahmen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans
- zwischen zwei wesentlichen öffentlichen, autofreien Erschließungs- und Kommunikationsachsen
- kommunikativere Seite mit Hauptzugang, Seminarraum, Wohngemeinschaft und frequentierten Wohnfolgeeinrichtungen
- privatere Seite mit Orientierung zum den BewohnerInnen des Hauses vorbehaltenen Freiraum mit Kleinkinderspielplatz und Schwimmbad.

Gebäudestruktur
- Mittelgang mit 4 Stiegenhäusern
- Haupterschließung von der § 53 Fläche über ein großzügiges Atrium mit Verteiler-Funktion
- gestalterisch zwei Terrassenhäuser mit gemeinsamem Treffpunkt im Atrium

Wohnungsstruktur
- Wohnmöglichkeiten für verschiedenste Lebens- und Haushaltsformen
- teilweise Möglichkeiten von Varianten innerhalb einzelner Wohnungstypen
- jede Wohnung mit privatem fürs Gartln, Relaxen,… geeignetem Freiraum

Freiraum
- vielseitige Angebote für Menschen aller Altersgruppen
- Möglichkeiten zum urbanen, vielseitig erlebbarem Gärtnern
- grünes Band mit groß-kronigen Obstbäumen
- Versickerungsmulden zur Regenwasseraufnahme
- befestigter Platz für gemeinschaftliche Aktivitäten
- Kleinkinderspielplatz zum Rutschen, Sand Spielen, Balancieren, Laufen und am schattigen Sitzplatz Ausruhen
- Schwimm- und Kleinkinderbecken.
- Wiesen und Obsthaine
- Dachterrassen mit Hochbeeten und auch geschützten Bereichen zum Sporteln und/oder Relaxen

DIALOGPHASE
- damit alle „zusammenwachsen“
- § 53 Fläche
- gemeinschaftliche L-Fläche
- Jugendspielplatz auf BPL 4
- Erschließungswege
- Ver- und Entsorgung
- durch das Quartier nutzbare Gemeinschaftsräume (Nutzungsart und Betrieb)


SOZIALE NACHHALTIGKEIT
- Augenmerk auf hohen Freizeitwert
- Gemeinschaftsterrassen fürs Gartln sowie fürs Entspannen und Relaxen
- Schwimmbadanlage
- Fitnessraum mit Infrarotkabine samt großer Dachterrasse
- Seminarraum (auch für Externe anmietbar)
- Kinderspielraum
- Waschküchen
- Fahrrad-Werkstatt

betreute „SeniorInnen-WG“
- im EG des Nordtrakts
- LOI Arbeitersamariterbund Österreich

Sicherheit
- übersichtlich und frei von Angsträumen
- leicht auffindbarer Hausbetreuerstützpunkt mit Sichtbeziehung zu zahlreichen Gemeinschaftseinrichtungen
- Zutrittssysteme für sämtliche Gemeinschaftsräume

Grundrisse
- effektiv
- mit Normmöbeln einrichtbar
- auch SMART-Wohnungen teilweise mit Abstellraum
- jede Wohnung mit vollwertigem Badezimmer mit Platz für Waschmaschine
- jede Wohnung mit separatem WC.
- Freiräume überwiegend als Kombination von Balkon und Loggia mit hohem Maß an Privatheit

Kostenreduktion durch Planung
- nur vier Stiegenhäuser
- Konstruktion klar strukturiert
- Grundrisse optimiert und damit wirtschaftlich

Wohnen in der Gemeinschaft
- vielfältigen Gemeinschaftseinrichtungen
- Atrium mit Möglichkeiten für temporäre Nutzungen wie Marktplatz, Ausstellungen und andere Aktivitäten bieten sowohl als alltäglicher Treffpunkt mit den Nachbarn
- differenzierte Erschließung des Hauses als Raum für kleinere Nachbarschaften
- Mitwirkung an der konkreten Ausstattung der Gemeinschaftsräume und –flächen zur Gemeinschaftsbildung und Identitätsstiftung
- bauplatzübergreifendes Quartiersmanagement

Gemeinschaftsbildende Interaktionen für BPL 3
- Tag der offenen Tür (nach Estrichherstellung) als Veranstaltung vor Ort, wo die BewohnerInnen ihre zukünftige Wohnung besichtigen können
- Kennenlerntreff ca. 10 Wochen vor Besiedelung im Wohnzentrum der Sozialbau AG mit dem Ziel die Bewohnerschaft und die zuständigen MitarbeiterInnen der Hausverwaltung kennenzulernen
- Sommerfest mit vielfältigen Aktivitäten und der Möglichkeit des gegenseitigen Austausches

Wohnen für wechselnde Bedürfnisse
- breit gefächertes Wohnungs- u. Freizeitangebot
- Basis für unterschiedliche Wohnkulturen und Generationen

ÖKOLOGIE
- umweltverträgliches Wochenend- resp. Freizeitverhalten durch vielfältiges Angebot in der Anlage
- Niedrigenergiehaus
- Stahlbetonbauweise unter Verwendung von Halbfertigteilen und Fertigteilen mit Wärmedämmverbundsystem
- Holz/Alu-Fenster mit 3 Scheiben-Isolierverglasung
- zertifizierte Materialien sowie FCKW, H-FCKW und H-FKW freie Materialien
- Versickerungsanlagen zur wichtigen Dotierung des Grundwasserkörpers
- Flachdächer mit extensiver Begrünung
- Bewässerung mittels Brunnen (in Abhängigkeit der behördlichen Genehmigungsfähigkeit)

ÖKONOMIE
- alle Wohneinheiten mit Superförderung um € 7,50,--/m² WNFl Nutzungsentgelt und € 60,--/m² WNFl Finanzierungsbeitrag
- soziale Bindung auf Bestandsdauer
- Gesamtbaukosten von € 1.730,-- je m² förderbarer Nutzfläche
- Extraservice Sonderwünsche
- Qualitätssicherung in der Planungs- und Ausführungsphase
- Optimierung der Betriebs- und Instandshaltungskonzepte durch abteilungsübergreifend (Technik, Kundenbetreuung und Hausverwaltung) koordinierten Prozess

Beurteilung durch das Preisgericht

Projekt 3-1 Volksbau / Weichenberger J./Veselinovic S. / PlanSinn
ÖKONOMIE
Das Projekt umfasst mit 232 Wohnungen, davon 77 SMART-Wohnungen und einer Heimeinheit eine Nettonutzfläche von 16.994 m² über Niveau.
Die Vorgaben der SMART-Wohnungen werden sowohl ökonomisch (Finanzierungsbeitrag
€ 60,--/m² Nfl., Bruttomiete € 7,50/m² Nfl.) als auch der Anzahl nach punktgenau erfüllt. Für die SMART-Wohnungen wird Superförderung beansprucht.
Bei den sonstigen Mietwohnungen liegen der Eigenmittelanteil mit € 60,--/m² Nfl. und die monatliche Bruttomiete mit € 7,50/m² Nfl., im sehr günstigen Bereich.
Die angestrebten Gesamtbaukosten mit € 1.730,--/m² Nfl. werden durchschnittlich bewertet. Die Baunebenkosten mit 18 % werden ebenfalls sehr positiv gesehen.
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Die Einplanung eines zentralen Hausbetreuerstützpunktes wird positiv bewertet. Das Angebot einer betreuten SeniorInnenwohngemeinschaft stellt eine wertvolle Ergänzung im Gesamtquartier aber auch für die Nachbarschaft dar. Weiters werden eine Gästewohnung und eine Fahrradwerkstätte angeboten. Ein, zur §53-Fläche orientierter, Seminarraum wird als quartiersübergreifender Ansatz begrüßt. Das geplante Schwimmbecken steht derzeit ausschließlich dem Objekt zur Nutzung zur Verfügung. Die Jury regt hier an, die Nutzung für das Gesamtquartier zu ermöglichen. Zur Erarbeitung von Synergien wie alternative Mobilität, Wohnungsangebote und Nachbarschaftsbildung innerhalb des Quartiers und darüber hinaus zur angrenzenden Nachbarschaft werden weitere Konkretisierungen in der Dialogphase empfohlen. Zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität am zentralen Platz wird angeraten die Lage des Müllraums zu überprüfen.
ARCHITEKTUR
Generell handelt es sich um ein sehr engagiertes Projekt.
Ein viergeschoßiges Atrium bildet die architektonische und soziale Mitte des Bauplatzes. Zwei zueinander versetzte Baukörper werden zueinander terrassiert vom Atrium aus entwickelt. Die Jury würdigt diesen städtebaulichen und typologischen Ansatz.
Das Atrium wird folgerichtig von den Gemeinschaftsräumen flankiert. Im Nord-Osten ist ein bauplatzübergreifender Gemeinschaftsraum positioniert.
In der Weiterbearbeitung des Projektes sollte darauf Bedacht genommen werden, dass
Blickbeziehungen zwischen Atrium und §53-Fläche erhalten bleiben oder sogar noch verstärkt werden.
Die großzügigen Terrassenflächen werden ausschließlich für gemeinschaftliche Nutzungen angeboten. Beide Bauteile werden über Mittelgänge erschlossen. Positiv beurteilt wird, dass die Erschließungsflächen natürlich belichtet sind (Lufträume, verglaste Stiegenhäuser, stirnseitige Verglasungen). Die konische Erweiterung des Mittelganges im südlichen Baukörper lässt eine sehr gute räumliche Qualität erwarten. Die angebotenen Wohnungsgrundrisse sind gut gelöst. Die Qualität (Nutzung, Erscheinungsbild) der gefalteten Fassade im nördlichen Baukörper wird kontroversiell diskutiert.
ÖKOLOGIE
Das Mobilitätskonzept legt nachvollziehbar den Fokus auf „Fahrradtauglichkeit“ bzw.
„Fahrradfreundlichkeit“. Ladestationen für Elektroautos sind vorgesehen. Ein Angebot für Carsharing zu bieten, erscheint den Projektanten derzeit wirtschaftlich nicht tragfähig zu sein. Das Projekt zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Gemeinschaftsterrassen mit zum Teil angeschlossenen Gemeinschaftsräumen aus.
Das großzügige Atrium schafft einen angenehmen Übergang zwischen innen und außen und
verbindet die §53-Fläche mit dem bauplatzbezogenen Spielplatz und dem Schwimmbad, welches ein interessantes Angebot darstellt.
IDWO Bauteil Süd, Ansicht von West

IDWO Bauteil Süd, Ansicht von West

IDWO Bauteil Süd, Grundriss

IDWO Bauteil Süd, Grundriss