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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2012

Dorfplatz

Gewinner

Hüsler & Associés SA

Landschaftsarchitektur

Transitec

Verkehrsplanung

AL30 architectes

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt Brig Glisse besticht durch seine Ausgewogenheit zwischen moderner Gestaltung und sorgfältigem Umgang mit dem historischen Umfeld Kirche, Friedhof, Kirchenmauer und Dorfkern. Eine gründliche Analyse und Auseinandersetzung mit dem Ort und seinem näheren und weiteren Kontext, führten zu einer spannenden, auf die Situation massgeschneiderten Gestaltungslösung. Die Rückgewinnung des Platzes wird durch eine interessante Neuinterpretation des „zwölfstufigen“ Treppenaufganges (Zwölf Staffeln) erreicht. Ein erhöhter Aufenthaltsbereich entlang der Kirchhofmauer, in Naturstein angelegt, führt über drei Stufen auf den in drei Natursteinfelder gegliederten Platz. Kirch- und Dorfplatz werden so zur architektonischen Einheit.
In der Umsetzung müssen Materialfragen und die Stellung der Bäume noch sorgfältig weiterbearbeitet werden, um die Funktionen des Platzes (genügend Platz für Festzelte), ästhetische Ansprüche und die Belastbarkeit von Platz und Fahrbahn durch den Verkehr sicherzustellen.
Der Erhalt von Vorgärten, Vorplätzen, Bäumen und der Rückbau des westlichen Kirchplatzes zur Grünfläche mit Sitzstufen stärken den Dorfplatz und werden der historischen Entwicklung des Dorfkerns gerecht. Die Pflanzung von Bäumen in der Strasssenmitte ( Mittelstreifen ) ist für Glis neuartig, macht aber in Kombination mit neuen und den bestehenden Einzelbäumen des Dorfzentrums und der vorgeschlagenen Bepflanzung des Platzes Sinn.
Die Möblierung darf die vielseitige Platznutzung nicht einschränken und muss eventuell demontierbar angefertigt werden. Die differenzierte Beleuchtung mit Kandelabern 7m im Strassenraum, Platzbeleuchtung Kandelaber 4m und indirekte Beleuchtung für die Kirchenmauer und einzelne Bäume, wird der Situation im Dorf gerecht.
Der Vorschlag im Westen zwei neue Bauten zu stellen, im Zusammenhang mit einem Parkhaus und Verkaufsflächen, macht aus siedlungsplanerischer Sicht Sinn.
Für die Umsetzung des Projektes sollte Temporegime 30 umgesetzt werden. Zukünftig eine Begegnungszone, Tempo 20, einzuführen und den Durchgangsverkehr umzuleiten, gemäss dem Vorschlag des Wettbewerbsteams, erachtet die Jury als richtig.

Verkehr:
Der Verkehr wird im übergeordneten System betrachtet. Es wird richtig erkannt, dass im Dorfkern nur eine Platzgestaltung realisiert werden kann, wenn der Durchgangsverkehr zu Lasten des übergeordneten Strassennetzes reduziert wird. Das Verkehrskonzept ist plausibel hergeleitet, und die entsprechenden Massnahmen auf dem übergeordneten Strassennetz klar aufgezeigt.
Die Strassenbreite von 5.50 m im Dorfkern ist sehr knapp. Je nach gewähltem Temporegime (bei Tempo30) müsste die Breite auf 6.00m vergrössert werden.
Die Bushaltestelle ist in der Gerade angeordnet, was ein exaktes Anfahren des Busses an die Haltekante möglich macht. Die Ein- und Aussteigebereiche sind dank dem reduzierten Strassenquerschnitt grosszügig ausgebildet.
Dank der Abkröpfung der Napoleonstrasse wird die Befahrbarkeit für aus Richtung Brig einfahrende Lastwagen deutlich verbessert. Dies verbessert die Sicherheit der Fussgänger auf den anliegenden Gehflächen.
Für die Velofahrer, Rollstuhlfahrer und Personen mit Kinderwagen ist die Treppe auf Seite der Kathedrale problematisch. Velofahrer können bei Gefahr nicht aufs Trottoir „flüchten“, und für Rollstuhlfahrer bilden die Stufen ein unüberwindbares Hindernis.