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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2016

Mett-Zentrum

METT LIFE

3. Rang / 3. Preis / "Baubereich Bären"

Preisgeld: 23.000 EUR

KARAMUK*KUO ARCHITECTS

Architektur

Johannes von Pechmann Stadtlandschaft GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Setzung ist präzise auf die Parzelle zugeschnitten. Das Projekt beabsichtigt, den Anfang für eine neue städtebauliche Einheit für das Quartier Mett am Bärenplatz zu setzen. Der Neubau besetzt die östliche Ecke der anspruchsvollen Dreiecksparzelle fast ganz mit einem komplexen, gestaffelten Baukörper, welcher auf allen Ebenen differenziert auf den Ort reagiert. Der Fussabdruck bleibt relativ gross. Absicht ist es, dem Bärenplatz ein neues, zentrumsstärkendes Gesicht zu verleihen und diesen vom reinen Verkehrs knoten zum urbanen Anziehungspunkt zu transformieren. Ein selbstsicherer, 14-geschossiger Turmbau schliesst das Ensemble nach Nordosten ab und bildet eine Art Anker. Mit einer Mehrzahl von Terrassen auf unterschiedlichen Höhen sucht der Baukörper den Bezug zu den niedrigeren Nachbarsbauten. Auch die Nähe zu Poststrasse 17 wird nicht gescheut. Das Bestreben, mit unterschiedlichen Bauhöhen auf die heterogene Situation zu reagieren, ist nachvollziehbar und wird gewürdigt. Die Frage der Massstäblichkeit ist allerdings nicht gelöst. Der Turm setzt zwar ein selbstbewusstes Zeichen, wirkt aber im städtebaulichen Kontext des Quartiers Mett zu mächtig, zu hoch. Ebenso scheint der südöstliche Gebäudeteil entlang der Poststrasse nicht ganz den Bezug zum Gegenüber gefunden zu haben, überschreitet er doch dessen Traufhöhe um drei Geschosse. Der kleine Versatz im Süden ist nicht nachvollziehbar. Die Maximierung der Erdgeschossnutzung geht zu Lasten der umliegenden Aussenräume. Der Durchgang entlang der Poststrasse 17 zum Parkraum wirkt etwas beengend.
Die Nutzungsdisposition erscheint schlüssig und denkbar. Die öffentliche Nutzung der Terrassen belebt das Gebäude in der Vertikalen. Die in den Wohngeschossen orthogonal organisierten Grundrisse schaffen mit der Geometrie der Gebäudehülle zum Teil unverständliche Resträume und nur knapp nutzbare Balkone. Die Grundrisse sind weniger ausgereift und weniger klar strukturiert als die Fassaden. Diese weisen in ihrer Struktur und der vorgeschlagenen Materialisierung hohe Qualitäten auf. Innerhalb der architektonischen Einheit des Rasters wird eine vertikale Differenzierung vorgeschlagen, welche sich aus der Entwicklung der inneren Nutzung ableitet. Die dichte Fassadengliederung löst sich nach oben auf. Der Turmbau wirkt dadurch elegant und er fasziniert.
Insgesamt ein spannender Vorschlag, der mit einem Ansatz der volumetrischen Auflösung eine interessante Vielschichtigkeit schafft. Seine sehr städtische Volumetrie entspricht jedoch nicht der angemessenen Masstäblichkeit im dörflichen Quartier Mett. Die urbane Ausstrahlung vermag an diesem Ort nicht zu überzeugen.