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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2018

Gestaltungskonzept der Mobilitätspunkte "Stetten-Hof" und "Stadionstraße" in Leinfelden-Echterdingen

1. Preis

f/p design gmbh

Design

Lavinia Herzog

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Realisierungsteil

Das Konzept ist mit den markanten Stelen, welche statische, funktionale und leitende Funktionen aufnehmen, sehr konsequent und logisch aufgebaut. Der Entwurf ist einfach verständlich, formal zeitlos und konstruktiv gut durchdacht. Die gewollte Variabilität und Modularität ist dem Entwurf gut zu entnehmen. Eine spätere technische Umsetzung ist plausibel. Dem Verfasser ist es gestalterisch gut gelungen, unterschiedlichste Module wie z.B. eine Repaireinheit, Sitzgelegenheit oder auch eine Packstation gut in die Station zu integrieren. Die farbigen Stelen funktionieren bei kleinen Mikro-Einheiten gut, jedoch wirkt es bei großen Stationen überzeichnet. Hier ist das Konzept zu überdenken, einzelne Stelen z. B. durch Stützen zu ersetzen bzw. das als zu dominant empfundene farbige Leitsystem zu überprüfen. Die Sinnhaftigkeit der zu starken farbigen Signalisierung einzelner Angebote an den jeweiligen Stationen wird als zu dominant empfunden, zumal viele Angebote bereits bekannt und selbst erklärend sind. Sinnvoll wäre es hier mit Authentizität bzw. Materialechtheit zu arbeiten, und die Farben in der Fläche zurückzunehmen. Die Stationen könnten dadurch ihren doch eher technischen Charakter verlieren.

Der Entwurf hat die komplexe Aufgabenstellung durch ein sehr schlüssiges und gut durchdachtes Konzept gut gelöst. Durch die o.g. Überarbeitung kann ein markanter, funktionaler und
zeitloser Baukasten an Modulen entstehen, welcher für die Stadt LE die Anforderungen an multimodale Mobilitätspunkte für die nächsten Jahre sehr gut lösen kann.


Ideenteil

Im Ideenteil verfolgen die Verfasser konsequent das Prinzip der klaren Ordnung und Zonierung.

Der Bereich Stadionstraße ist geprägt durch eindeutige Flächenzuweisungen. Raummodule, Ausstattungselemente und funktionale Angebote sind klar sortiert und gut auffindbar. Die Flächen östlich und westlich der Bundesstraße werden durch den großzügigen Farbasphalt als einheitliches Belagsmaterial thematisch zusammengeführt, im Bereich der Kreuzung ist dieses Prinzip jedoch unterbrochen – an dieser Stelle wäre eine stärkere Verbindung v.a. für Fußgänger und Radfahrer wünschenswert. Die Erschließung der PKW-Parkplätze von der Esslinger Straße wäre noch zu prüfen.

Die Freifläche am Stadtbahn-Haltepunkt ist ebenfalls klar zoniert, der Umgang mit der Topografie / die Anordnung der Stufen wirkt dabei aber stark trennend und führt zu Problemen bei der Parkierung der Fahrräder. Das Wettbewerbsgebiet wird leicht überschritten, der Nachweis der verschiedenen Elemente und deren Einbindung auf der zur Verfügung stehenden Fläche wäre noch zu führen.

Auch der Bereich "Stetten-Hof" ist durch formale Formen und Flächenzuschnitte gekennzeichnet. Kritisch hinterfragt wird die Platzierung von Fahrradverleih, -boxen und -käfig vor dem zentralen Teil des neuen Baufensters. Hier wäre besonderes Augenmerk auf die Transparenz dieser Raummodule für den Passanten zu legen. Der Pflasterbelag definiert die Platzfläche und kann dazu beitragen, die gewünschte Aufenthaltsqualität zu entwickeln. Der Bushalt auf der Fahrbahn generiert mehr Fläche für das Vorfeld des Gebäudes, wäre aber noch auf Realisierbarkeit zu prüfen. Größe und Anordnung der neu vorgeschlagenen Gehölze wirken oft willkürlich und sind nicht immer nachvollziehbar.