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Offener Wettbewerb | 01/2021

Neugestaltung Bozner Platz in Innsbruck (AT)

2. Rang / 2. Preis

studio23 architektur ZTgmbH

Architektur

Trolf Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem geometrischen Rahmen der Hausfassaden wird eine klassische „Piazza“
eingeschrieben. Damit wird die Arbeit dem Anspruch, einen urbanen Platz anzubieten, gerecht. Funktionalen, großzügigen Pflasterplatten in den Außenzonen wird eine zentrale Aufenthaltsfläche aus wassergebundenem Belag in der Platzmitte gegenübergestellt. Dem Prinzip der Belebung eines Platzes von den Rändern aus, mit einem ruhigen Pol und mittigem Blickbezug wird damit in hervorragendem Maß Rechnung getragen. Der historische Rudolfsbrunnen wird in seiner Wirkung gestärkt und erhält mit einer nach Norden geöffneten Lichtung einen Rahmen, der aus scheinbar ungeordneten Baumanordnungen gebildet wird. Es entsteht ein eigener Platzraum rund um den Rudolfsbrunnen. Die hochstämmigen Bäume sind nicht nur namensgebend für das Wettbewerbsprojekt „Grüner Baldachin“, sondern bilden gegen Süden hin ein beschattendes Dach, welches die Aufenthaltsqualität stärken und einer
Austrocknung der wassergebundenen Decke entgegenwirken wird. Insgesamt entsteht ein lebendiger, abwechslungsreicher Platz mit raumbildenden Elementen. Die Ausbildung des „Grünen Baldachins“ bedarf einer sorgfältigen Baumauswahl, wird jedoch erst in Jahrzehnten die dargestellte Wirkung entfalten. Die vorgeschlagene Baumanordnung in Gruppen ermöglicht aber ein Spiel mit unterschiedlicher Blattdichte und Wuchsformen und eröffnet damit einen differenzierten Umgang mit Baumarten und Baumhöhen. In der Detailbearbeitung wäre darauf besonderer Wert zu legen, damit die Wirkung als erster Platz der Stadt nicht verloren geht. Handwerkliche Anschlüsse der Großformatplatten an Fassaden, zu Granitleisten und Einbauten sowie Entwässerungsachsen sind noch zu finden. Die Abgrenzung des inneren Platzes mit wassergebundener Decke nach Norden soll hinterfragt werden, um die urbane Funktionalität des Passierens in Verlängerung der Brixner Straße zur Meraner Straße zu ermöglichen. Ebenso ist auf die bewusste Setzung der Sitzbänke am Brunnenplatz zu achten. Einzelne Baumstandorte sind im Konflikt mit Leitungslagen. Mit 19 Bäumen ist der Platz jedoch gut bestückt, sodass Varianzen denkbar erscheinen, ohne die großzügige Intention mit der Schaffung einer Platzmitte rund um den Rudolfsbrunnen zu beeinträchtigen.