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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2021

Neugestaltung Quartiersplatz Hafenstraße in Kassel

ein 1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Mettler Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Entwurfskonzept zeichnet sich durch einen einheitlichen Pflasterteppich von Fassade zu Fassade aus. Es entsteht ein großzügiger verkehrsberuhigter Bereich, der alle Teilbereiche inklusiv des Kirchenvorplatzes zu einer Einheit zusammenführt. So wird der heterogen wirkende Stadtraum zu einem überzeugenden neuen Quartiersplatz in der Unterneustadt entwickelt.

Gut positioniert werden zwei Bauminseln, die als Merkzeichen den Stadtraum von weithin sichtbar werden lässt. Der hohe Anteil von Neupflanzungen wird begrüßt, wenn damit auch die Sichtbeziehung zur denkmalgeschützten Kirche mit dem Turm als Wahrzeichen verstellt wird. Die gewählte Baumart der Palownia als Leitbaum überzeugt und wird den Platz durch ihren charaktervollen Habitus zukünftig als stimmungsvollen Ort prägen. Die wassergebundene Decke ist neben der positiven stadtklimatischen Wirkung auch in Bezug auf die vorhandenen und neuen Bäume zu begrüßen. Der Ort verspricht unter dem lichten Schatten der Bäume zu einem beliebten Treffpunkt im Quartier zu werden.

Die möglichen neuen Baumstandorte, insbesondere im Bereich der südlichen Bauminsel sind bezüglich des bestehenden Leitungsnetzes zu prüfen.

Das vorgeschlagene einheitliche Pflastermaterial ist gut gewählt. Die farbliche Verdichtung zur Platzmiete überzeugt. Die Verkehrsführung und die Fahrbahnmarkierung über die Bordsteine funktioniert gut.

Die gewählte Möblierung mit geschwungenen Sitzbänken wird kontrovers diskutiert. Die Sitzbänke scheinen etwas willkürlich im Raum platziert zu sein. Zu prüfen wären Alternativen, die auch Aufforderungscharakter für das Spiel für Kinder haben. Dasselbe gilt für den Brunnen, der in seiner Lage und Gestaltung kritisiert wird.

Der ruhende Verkehr ist auf ein Minimum reduziert und in Bereiche außerhalb des Bearbeitungsgebietes verlegt. Die Umsetzbarkeit wird auch aufgrund mangelnder Möglichkeit des Flächenzugriffs vom Preisgericht hinterfragt. Bei einer Umsetzung wäre dies zu prüfen.

Die Abfallbehälter können nicht vor dem Supermarkt realisiert werden. Hier ist ein anderer verträglicher Ort zu finden.

Insgesamt liegt der Fokus dieser Arbeit auf der Schaffung eines lebendigen, vielseitig nutzbaren Quartiersplatzes und wäre ein großer Gewinn für das Stadtquartier. Mit wenigen und reduzierten Gestaltungsmitteln, wird ein robuster Freiraum geschaffen.