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Offener Wettbewerb | 02/2022

Revitalisierung der Zentrumszone in Amstetten (AT)

4. Preis

OSNAP Open South North Architecture Practice ZT GmbH

Architektur

PlanSinn Planung und Kommunikation GmbH

Landschaftsarchitektur

LITEstudio – Lichttechnik Lichtplanung Lichtdesign

Lichtplanung

Erläuterungstext

FUSSGÄNGERBEREICHE UND VERKEHR
Um die Qualität der Bewegungsräume für FußgängerInnen und FahrradfahrerInnen zu stärken und die Aufenthaltsqualität massiv zu verbessern, wird eine Begegnungszone geschaffen. Ankommen, Verweilen und Abfahren stehen nicht weiter im Widerspruch, Radabstellplätze, Haltebereiche für Autos und Ladezonen sind in regelmäßigen Abständen über den Platz verteilt. FußgängerInnen finden neue Bewegungsmuster, die bisher nicht möglich waren.

Ein durchgehender, niveaugleicher Bodenbelag aus Betonsteinen, die in zwei unterschiedlichen Grautönen verlegt werden, stellen das Prinzip der Begegnungszone als Zone für gleichberechtigte Verkehrsteilnahme sicher. Der Fahrbahnbereich wird durch einen grauen, etwas dunkler gehaltenen Plattenbelag markiert und durch die Bäume, Fahrradbügel und Gräsergruppen geleitet. Wo dies nicht ausreichend ist, wird eine Rinne als begrenzendes Element ausgeführt. Die Verbindung zwischen dem CCA und dem Hauptplatz wird attraktiver geamacht, die FußgängerInnen sind nicht mehr an den schmalen Gehsteig gebunden, sondern können den gesamten Straßenraum benutzen. Es eröffnen sich neue Chancen für Betriebe an den Fußwegverbindungen. Im Zusammenhang mit dem Leisystem, das auf die um das Zentrum angeordneten Parkplätze hinweist, wird die Parkdauer in der Begegnungszone auf 30 min. verkürzt und wertvolle Fläche für alternative Nutzung freigespielt. Der südliche Bereich des Hauptplatzes wird nicht mehr durch Parkplätze abgegrenzt, sondern öffnet sich zum Platz.

ATTRAKTIVE VERWEIL- UND ERHOLUNGSFLÄCHEN
Die großen, weiten, im Sommer heißen Bereiche des gegenwärtigen Hauptplatzes werden durch Baumhaine stärker strukturiert und in Zukunft beschattet. An die Stelle von Repräsentation tritt Aufenthaltsqualität, der menschliche Maßstab steht im Mittelpunkt.
Die Pflanzbereiche dieser Baumhaine werden im Sinne des Schwammstadtprinzips entwickelt, nehmen Niederschlags- und Oberflächenwasser auf und bilden versickerungsfähige Inselmulden. Sie sind gut durchwegbar, Hauptgehlinien werden aber nicht berührt. Durch den gewalzten Splitt 16/32 in den Farben Hell- und Dunkelgrau bilden die Inselmulden einen angenehmen Kontrast zu den befestigten Bereichen des Platzes. Flachstahlbänder umfassen die Inselmulden. Eine reduzierte Möblierung aus Sitzbänken bei, beziehungsweise in den Inselmulden und die Trinkwasserbrunnen schaffen ein vielfältiges Aufenthaltsangebot als Treffpunkt, Ort zum Entspannen und als Spielplatz. Sie sind konsumfreie Zonen mit hoher Aufenthaltsqualität. Zugleich docken die Schanigärten an. Es entstehen Orte, die für verschiedene Gruppen der Gesellschaft attraktiv sind, für Jugendliche genauso wie für Eltern, Kinder und SeniorInnen.

MEHR GRÜN
Die großkronigen Bäume spenden Schatten und schaffen differenzierte Orte. Gepflanzt werden erprobte Stadtbäume wie Amberbäume, die durch ihre rote Herbstfärbung bestechen, und Trompetenbäume, die durch ihre großen Blätter, weiße Blüten und besonderen Früchten auf sich aufmerksam machen. Blauglockenbäume mit ihren blauvioletten, großen Blüten bilden an markanten Stellen bewusste Kontrapunkte.

Rabatte aus Reitgras, Lampenputzergras, Chinaschilf, Kugellauch, Fackellilie und Palmlilie strukturieren die Rathaussstraße und Wiener Straße in gut überblickbare Abschnitte, während der Hauptplatz durch die Offenheit unter den Baumkronen besticht und nur an wenigen, ausgewählten Stellen der Inselmulden durch Gräser strukturiert wird. Um das Element Wasser am Platz zugänglich zu machen, wird der bestehende Brunnen durch versenkte Wasserdüsen ersetzt, die einen kühlenden Wasserschleier erzeugen, das Wasser fließt über den Plattenbelag, kühlt diesen und „färbt“ ihn dunkel. In der kalten Jahreszeit wird das Wasser abgedreht.