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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Aufwertung Bereich Bismarckstraße in Offenbach am Main

2. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

Markus Fiegl Architekten

Stadtplanung / Städtebau

Marek Jahnke Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt mit einer starken Verklammerung der Nord- und der Südseite des Wettbewerbsgebiets. Die Verbindung wird als breite Promenade und Fußgängerquerung über die Bismarckstraße hinweg geführt und durch markante Bäume betont. Sie bietet genügend Platz für Fußgänger, Radfahrer und Aufenthaltsbereiche. Eine der zentralen Fragestellungen der Wettbewerbsaufgabe für den Ideenteil ist damit durch die Freiraumgestaltung auf besonders überzeugende Weise gelöst. Der Vorschlag eines »Shared-Space« im Bereich des Übergangs über die Bismarckstraße erscheint nicht realistisch. Dies stellt aber das Konzept des breiten Übergangs und der Verkehrsberuhigung nicht in Frage. Die Platzierung von Einzelbäumen in der Mittelachse der Zebrastreifen erscheint allerdings merkwürdig.

Der von der Bismarckstraße zurückversetzte südwestliche Baukörper im Ideenteil erlaubt den Erhalt der dortigen Bestandsbäume und schafft beispielhaft eine angenehme Gliederung und Öffnung des Straßenraums. Die Gestaltung des kleinen Parks im Norden ist noch nicht ausformuliert, hier werden vertiefende Aussagen vermisst. Die grundsätzliche Aussage eines umfangreichen Entsiegelung zu Gunsten eines hohen Vegetationsanteils ist jedoch nachvollziehbar und wird begrüßt. Der Vorschlag eines gefassten grünen Vorbereichs vor dem Hochbunker überzeugt ebenfalls. Die Geschichte des Ortes wird durch die dezente Andeutung des Verlaufs der Friedhofsmauer in Form eines Cortenstahl-Bandes vermittelt. Positiv gewürdigt wird auch der Vorschlag eines »Geschichtsortes« in diesem Bereich.

Im Realisierungsteil wird die Großzügigkeit des Platzbereichs vor dem Tunneleingang gewürdigt. Die Fassung und Betonung des Platzes gelingt auch über die relativ weit auseinandergezogene und gegeneinander versetzte flankierende Bebauung. Allerdings geht die Großzügigkeit des Platzes mit einem unnötig hohen Versiegelungsgrad einher.

Für das Stellwerk wird eine Nutzung als Quartierszentrum vorgeschlagen. Die davor geplante Multifunktionsfläche ist ebenfalls sehr großzügig. Es wird allerdings befürchtet, dass diese im Zusammenhang mit dem Stellwerk kritische Nutzungen mit Eventcharakter anziehen könnte, die Nutzungskonflikte nach sich ziehen.

Insgesamt überzeugt der Entwurf mit einer starken und durchdachten Freiraumonzeption für den Ideenteil, während die Anordnung der freiraumplanerischen Gestaltungselemente im Realisierungsteil vergleichsweise willkürlich erscheint.

Konzept Realisierungsteil

Konzept Realisierungsteil

Konzept Ideenteil

Konzept Ideenteil