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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2022

Umgestaltung August-Bebel-Platz in Bochum

Blick nach Norden auf die Kommunikationszone

Blick nach Norden auf die Kommunikationszone

2. Preis

Preisgeld: 29.975 EUR

ANNABAU Architektur und Landschaft

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

TRC Transportation Research & Consulting

Verkehrsplanung

Studio Maurermeier

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch eine klare Raumdisposition aus, die dem Platz im Norden eine raumwirksame Kante gibt. Die nördliche Bebauung mit Mobilstation, Café und Reisebüro schließt den Platz zwar an sinnvoll erscheinender Position ab und lässt auch Richtung Voedestraße der Ostbebauung genügend Raum, die Maßstäblichkeit des massiven, ungegliederten Riegels ist allerdings nicht gegeben. Die Erdgeschosszonen sind auch mit frequentierten Nutzungen ausgestattet, sodass der Durchgangsraum zur Voedestraße belebt wird. Die Sackgassenausbildung im Hof der Nordbebauung wird wiederum kritisch beurteilt.

Das nördliche Ensemble der 70er-Jahre-Bestandsbebauung wird mit einer Baumfassung entlang der Friedrich-Ebert-Straße zusammengeführt und bildet so einen wohltuend gestalteten, eigenen Raum. Das Gebäude des Grills auf der Westseite wird ebenfalls mit Bäumen gefasst und bietet einen attraktiven Raum für die Außengastronomie. Ob die wassergebundene Wegedecke an dieser Stelle der angemessene Oberflächenbelag ist, wird jedoch hinterfragt.

Der Platz selbst wird klar gefasst und als offener, für Aktivitäten vielfältig verfügbarer Raum mit grünen Rändern definiert, der den Hauptfrequenzbringer des Platzes, die kompakte, gut gelöste Haltestelle in die Mitte nimmt und so das Thema der neuen Mobilität bewusstmacht. Die Busführung im Linksverkehr plus Parallelspur ist gut gelöst. Auch die Fahrradführung ist plausibel. Um die Barriere-Wirkung der Bahnsteige jedoch zu minimieren, wäre eine ebene Querung nicht nur an den Enden der Bahnsteige wünschenswert. Die Platzränder sind mit Baumreihen bzw. mit einem grünen Band gefasst, sodass schattige Aufenthaltsräume mit Gastronomieangeboten entstehen.

Der südwestliche Raum wird als Kommunikationsort mit verteilten, reversiblen Sitzgelegenheiten rund um den vorhandenen Brunnen im Gegenüber zur Haltestelle konzipiert. Das sogenannte Blau-Grüne Band am Ostrand mit größeren Pflanz- und Grasflächen erzeugt eine wohnliche Atmosphäre. Hier werden großzügige Aufenthaltsangebote mit der Verbesserung von Kleinklima und Regenwasserretention und -verwendung sinnvoll verknüpft. Der einheitliche und edle Platzbelag aus Natursteinplatten in 80x80 cm wird im Haltestellen- und Fahrbereich um kleinformatiges Pflaster ergänzt und so den technischen Anforderungen etwas angepasst.

Insgesamt bietet die Arbeit eine sehr gute Perspektive zur Entwicklung eines zukunftsträchtigen, reizvollen Stadtraums.
Blick nach Süden auf das Grünblaue Band

Blick nach Süden auf das Grünblaue Band