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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Grünes Band Ehrenfriedersdorf – Urbane Platzlandschaft

Blick über den Markt

Blick über den Markt

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

Marek Jahnke Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Markus Fiegl Architekten

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser*innen entwickeln aus der Bergbaugeschichte Ehrenfriedersdorfs ein gestalterisches Grundthema, welches sich durch alle Bereiche zieht und das grüne Band gestalterisch miteinander verbinden soll, mit dem Ziel, eine höhere Aufenthaltsqualität und Nutzbarkeit zu erreichen.

Dieser konzeptionelle Gestaltungsansatz wird von der Jury zwar als eigenständige Idee anerkannt, kann aber bezüglich seiner gestalterischen Umsetzung in den Stadträumen nicht überzeugen. Sowohl die Formensprache als auch die Setzung der Ausstattungselemente, wie Pflanzinseln, Loren und Kleinstarchitekturen erscheinen zum Teil willkürlich und unsystematisch. Die Elemente stehen sowohl untereinander als auch im Bezug zum städtischen Raum im Widerspruch.

Neumarkt und Umgebung: Die lineare Grundstruktur des Neumarktes mit zentraler Fahrachse, zergliedert den ohnehin schon schmalen Stadtraum in Teilbereiche, die keine Aufenthaltsqualität bieten und die Verkehrsprobleme eher verstärken. Der Rückbau der Linksabbiegerspur ist damit nicht gerechtfertigt und schafft keinen Mehrwert. Die Öffnung der Wilisch am südlichen Platzbereich ist aus ökologischen Gesichtspunkten zwar wünschenswert, aber in der dargestellten Form nicht umsetzbar.

Markt und Umfeld: Die vorgeschlagene Gestaltung es Marktplatzes lässt die traditionellen und geforderten Nutzungen für Märkte und Veranstaltungen kaum noch zu. Auch der Umgang mit dem Bestand und den historischen Elementen kann nicht überzeugen. Sowohl das Portal des Rathauses als auch der Torbogen und das Eiscafé werden durch die Freiraumgestaltung in ihrer Wirkung und Funktion eingeschränkt. Das zugrundeliegende Verkehrskonzept, mit der Verschmälerung der nördlichen Kreuzung, führt zu wesentlichen Konflikten in der Verkehrsführung und lässt keine Verbesserung der Aufenthaltsqualität erwarten.

Steinbüschelstraße: Die Parkraumlösung an der Steinbüschelstraße mit einer Tiefgarage entspricht im Ansatz den ursprünglichen Intentionen der Ausloberin und hätte durchaus das Potential, neue öffentliche Grünflächen zu schaffen. Die vorgeschlagene Lösung steht jedoch in keinem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen und ist in dieser Form nicht realisierbar. Aussagen zum Regenwassermanagement und der Barrierefreiheit fehlen.

Die Jury würdigt die Auseinandersetzung mit der Bergbaugeschichte und Themen der Nachhaltigkeit, sieht aber nicht das Potential für eine Realisierung dieses Entwurfes.