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Sonstiges Vergabeverfahren | 01/2011

Projektstudie zur Neugestaltung der Außenanlagen Bundesverfassungsgericht Karlsruhe

Luftbild

Luftbild

Teilnahme

Agence Ter

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Bundesverfassungsgericht Karlsruhe


RaumkontinuitÀt am Schloss

Das Bundesverfassungsgericht in Bezug zur historischen Stadtachse

Das GebĂ€udeensemble des Bundesverfassungsgerichts befindet sich an der westlichen Seite des Karlsruher Schlossplatzes und orientiert sich in seiner Ausrichtung an der historischen Schlossachse Waldstraße.
Als Pavillonbauten an einem zentralen Verbindungsgang aufgereiht stehen die fĂŒnf Bauteile autark auf dem GelĂ€nde des botanischen Gartens. Das öffentliche SitzungsgebĂ€ude gliedert sich als einziges Bauteil an die stadtrĂ€umliche Kante zwischen Kunsthalle und westlichem SchlossflĂŒgel an. Alle weiteren GebĂ€udeteile sind teilweise weit in den Gartenraum des botanischen Gartens mit seinen prĂ€gnanten Bauwerken zurĂŒckgesetzt.
Das Bundesverfassungsgericht von Paul Baumgarten prĂ€sentiert sich als selbstbewusster, transparenter Bau mit wenig Bodenhaftung. Der Außenraum umschließt und durchfließt die Pavillonbauten und erlaubt durch seine homogene flĂ€chige Gestaltung Blickbeziehungen in den historischen Gartenraum hinein. Der transparente Verbindungsgang schwebt ĂŒber dem flĂ€chigen GrĂŒn.

StĂ€rkung der GrĂŒnkontinuitĂ€t und Anbindung an die Schlossachse

Ein wesentliches Ziel des Projektes ist es, die flĂ€chige GrĂŒnkontinuitĂ€t vom Botanischen Garten bis zur Schlossachse zu erhalten, zu stĂ€rken und die GebĂ€ude gleichzeitig in Bezug zur historischen Schlossachse zu setzen. Dabei wird die Idee des Rasenteppichs als Plattform und Basis der Architektur beibehalten; die ZwischenrĂ€ume werden nicht bebaut oder durch hohe Pflanzungen verunklart.
Die Böschungen zu den abgesenkten Bauteilen werden nach Abschluss der Sanierungsmaßnamen des Hochbaus stringent und exakt modelliert. Sie lassen die RasenflĂ€che des Landschaftsparks als modernes architektonisches Volumen wirken.
Der Übergang zwischen RasenflĂ€chen und FunktionsflĂ€chen wie Feuerwehrzufahrten und Wartungswege gestaltet sich durch die Verwendung von Rasengitter weitgehend nahtlos.

FlĂ€chig ausgebildete WasserbĂ€nder greifen die markante und stadtrĂ€umlich wichtige Kante auf und binden das Bundesverfassungsgericht an den Schlossvorplatz an. Sie befinden sich vor den Baukörpern, sodass sich die Umgebung in ihnen spiegeln kann, das Durchfließen des Außenraums zwischen den Baukörpern wird prĂ€ziser definiert. Die verlĂ€ngerte Waldstraße erhĂ€lt zu den östlichen stehenden Sandsteinpollern und Lindenallen durch die WasserbĂ€nder ein westliches Pendant und somit eine axialsymmetrische Fassung.

Das Entree zum Bundesverfassungsgericht – reprĂ€sentativer Platz und klar definierter Zugang

Die WasserbĂ€nder markieren als gestalterisches Element die Zufahrtsstraße an den Lindenalleen und gliedern das reprĂ€sentative Entree zwischen SitzungssaalgebĂ€ude und Richterring. Sie werden als ruhige und in den Rasenteppich eingebundene Flachwasserbecken so ausgebildet, dass sie problemlos im Winter gefĂŒllt bleiben können und so ganzjĂ€hrig attraktiv wirken. Optisch schaffen sie gleichzeitig Distanz und ReprĂ€sentanz.
Im Bereich der Hauptzufahrt wird das Kunstwerk 'Erkenntnis - Ringe der Gerechtigkeit' so angeordnet, dass es mit dem Wasserband und den neu platzierten Fahnenmasten der Architektur ein klares, aber reprĂ€sentatives GegenĂŒber bildet.
Der Briefkasten wird in die Beschilderung integriert. Als elementarer Bestandteil der Interaktion des BĂŒrgers mit dem Gericht wird er so am Entree platziert, dass er gut sichtbar und barrierefrei zu erreichen ist. Die Rampe zum SitzungssaalgebĂ€ude wird als filigrane Stahlkonstruktion auf den Basaltsockel aufgelegt. Die Stufen des Sockels fĂŒhren unter der schwebenden Rampe hindurch. Die Lage der Rampe wird so gewĂ€hlt, dass sie auf ein transparentes Fassadenfeld zulĂ€uft.
Als multifunktionale FlĂ€che ĂŒbernimmt das Entree zugleich vielfĂ€ltige Funktionen: Es dient als Hauptzugang fĂŒr Besucher, Richter und Angestellte, ist die Zufahrt zum RichtergebĂ€ude und wird als Vorfahrt fĂŒr Delegationen genutzt. Die Verwendung eines homogenen, leicht strukturierten und hochbelastbaren Belags trĂ€gt diesen Anforderungen Rechnung: ein geschliffener Betonasphalt fĂŒgt sich zugleich in den Materialkontext des Bundesverfassungsgerichts aus den 1960er Jahren ein.
Am Postenhaus – der erste Kontakt zum Gericht

Von der Kunsthalle aus am Kreuzungspunkt von Zirkelschlag und Schlossachse nimmt man das GebÀudeensemble des Bundesverfassungsgerichts zum ersten Mal wahr. Der erste Eindruck ist heute geprÀgt durch parkende Autos, eine durch Absperrungen und zahlreichen Belagswechsel unklare Zonierung. Verschiedene PflanzflÀchen, ZÀune und Wege um das ehemalige Casino tragen zur Kleinteiligkeit bei.
Ein erheblicher Schwachpunkt des GesamtgefĂŒges dort sind die parkenden Autos und die Hecke zwischen den Außenanlagen des Gerichts und dem Botanischen Garten. Gerade hier ist eine KontinuitĂ€t des Raums und der Transparenz wichtig. Durch eine einfache RasenflĂ€che und das Ersetzen der Hecke durch einen Zaun wird die rĂ€umliche Situation geklĂ€rt, die Stetigkeit des GrĂŒns dort erlebbar.
Lageplan

Lageplan

Entree

Entree

Entree

Entree

Entree

Entree

Schalengarten

Schalengarten

Richterhof

Richterhof

Detailplan Außenanlagen

Detailplan Außenanlagen

Picto Beleuchtung

Picto Beleuchtung

Picto GebÀudekanten

Picto GebÀudekanten

Picto BlickbezĂŒge

Picto BlickbezĂŒge

Picto innere GĂ€rten

Picto innere GĂ€rten