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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2012

Neugestaltung von Straßen und Plätzen

Südlicher Stadteingang

Südlicher Stadteingang

ein 3. Preis

Michael Feil Architekt

Architektur

raumregime Florian Rüger

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Zugänge
Einfach und klar erfolgt die Gestaltung der drei wichtigsten Zufahrten von Norden, Osten und Süden in die Altstadt von Neustadt. Der Vorschlag zur Neugestaltung der Bahnhofstraße sieht eine lockere, teils beidseitige, teils einseitige Bepflanzung mit Spitz-Ahorn vor. Sie fasst und definiert den Straßenraum. Dazwischen ganz selbstverständlich die Anordnung von Parkplätzen, die die Versorgung des Einzelhandels sicherstellen soll. Fahrbahn und Gehwege sind durch helle Betonbänder, die in den Asphaltflächen eingelassen sind, zoniert.

Eingänge
Der einprägsame Stadtgrundriss mit der rechteckigen Grundfigur der Wittelsbacher Stadtgründung ist durch die Wallanlagen, den Alleengürtel und die teilweise noch vorhandene Stadtbefestigung deutlich erkennbar. Dieses für Neustadt stark identitätsstiftende Erscheinungsbild soll durch die Ergänzung der Wall- und Grabenanlage, der Kastanienbepflanzung und der fragmentarisch noch vorhandenen Stadtmauer, beispielsweise entlang der Lugausgasse, weiter gestärkt werden. Den Stadteingängen kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Mehrere Elemente werden dazu je nach Situation variierend eingesetzt:
Mauerscheiben, die den Straßenraum räumlich begrenzen und eine deutliche Absenkung der Fahrbahn, so dass beidseitig der Straßenbereich klar räumlich in Geh- und Fahrwege getrennt wird. Ein Belagswechsel, der eine "Brücke" schlägt, der vermittelt zwischen den asphaltierten Flächen außerhalb und den Pflasterflächen innerhalb der Altstadt. Vorgeschlagen wird ein rauher Belag aus Spaltkieseln. Er schafft visuell aber vor allem "haptisch" sowohl für Fußgänger als auch für Auto- und Radfahrer eine Zäsur und führt damit zu einer Verringerung der Fahrgeschwindigkeit. Eine Lichtfuge, die an Stelle der Stadttore klar den imaginären Verlauf der Stadtgrenze als zeitgemäßes Element nachzeichnet.

Platzfolgen
Unaufgeregt und zurückhaltend die Wahl der Beläge und Möblierungen innerhalb des Altstadtgebietes. Sie sollen Basis, verbindendes Element für die historischen Stadthäuser und die teils heterogene Bebauung sein. Der Stadtplatz mit den Solitärbebauungen von Pfarrkirche, Rathaus und St.-Anna-Kirche wird als Raumkontinuum verstanden, als Abfolge von kleinen Plätzen in angemessener Maßstäblichkeit. Diese Raumfolge wird differenziert gestaltet. Betonbänder zonieren auch hier wieder Fahrbahn und Gehflächen. Vorgeschlagen wird eine künstlerische Gestaltung durch zweidimensionale Schriften, die Bezug zu Geschichte und Ort nehmen. Begleitend dazu werden lange Sitzbänke aufgestellt, die erst Aufenthaltsqualitäten im Stadtzentrum schaffen.
Sämtliche Flächen werden mit einem richtungslosen Pflasterbelag mit einem leichten Farbspiel in Beige-Grau-Tönen belegt. Er schafft Maßstab und stellt eine ruhige Basis für die öffentlichen Räume in der Altstadt her.

Jeder Platz erhält seinen ganz eigenen Charakter: Der Stadtplatz mit den Wahrzeichen der Stadt - St.-Anna-Kirche, Rathaus und Kirchturm - lädt zum Verweilen ein. Die Mariensäule findet hier ihren neuen Aufstellungsort und der Wochenmarkt könnte auf dem Platz abgehalten werden. Der belebte südliche Rathausplatz und der ruhigere "Brunnenplatz" nördlich des Rathauses. Der neugestaltete Kirchplatz, der durch das Kriegerdenkmal, den bestehenden Kastanienbaum und die neue VHS-Geschäftsstelle neu definiert wird.

Lichtkonzept
Das Konzept sieht entsprechend der vorgeschlagenen Gestaltung der öffentlichen Räume differenzierte und zurückhaltende Lösungen vor. Als Grundlage dient der bereits erarbeitete Vorschlag.
Die drei Hauptzufahrtsstraßen erhalten im Bereich der begleitend gepflanzten Bäume Mastleuchten. Die Ideen zur Beleuchtung des Alleengürtels werden im gesamten Bereich umgesetzt. Zusätzlich sollen die erhaltenen und rekonstruierten Bereiche der Stadtmauer und die Türme mit linearen Bodeneinbaustrahlern beleuchtet werden. Einen bewußten Übergang in den Bereich der Altstadt markieren die in den Pflasterbelag bündig eingelassenen Lichtfugen. Sie markieren den Verlauf der Stadtgrenze als zeitgemäßes Element und definieren so ein Innen und Außen.
Die Plätze und die Herzog-Ludwig-Straße werden durch an den Fassaden angebrachte kurze und zurückhaltende Auslegerleuchten erhellt. Sie zeichnen auf dezente Weise die Silouhetten der Stadthäuser nach und gliedern die Fassaden. Direkt beleuchtet werden die Solitärbebauungen von Pfarrkirche, Rathaus und St.-Anna-Kirche wiederum mit bodenbündigen, linearen Einbauleuchten. Die Gebäude treten somit auch nachts als Mitte des Stadtzentrums ins Blickfeld. Zusätzlich soll weiterhin der hoch aufragende Kirchturm angestrahlt werden. Die Objekte auf den Plätzen wie Brunnen und Mariensäule erhalten eine Objektbeleuchtung durch Bodeneinbauleuchten, an den vorgeschlagenen Sitzbänken wird eine indirekte Beleuchtung vorgesehen.
Lageplan 1_500

Lageplan 1_500

Lageplan 1_200

Lageplan 1_200

Perspektive Neuer Stadtplathz

Perspektive Neuer Stadtplathz

Detail und Schnitt 1_50

Detail und Schnitt 1_50

Die neuen Stadteingänge

Die neuen Stadteingänge

Schnitte

Schnitte